Klatsch und Tratsch – na klar. Das kann aber nicht alles sein. Cem listet auf seinem Blog “Die 9 wichtigsten Vorteile des Microbloggings” auf. Das meinte ich, wenn ich neulich schrieb: jetzt folgen bald die echten Anwendungen.
Ein wahrhaft gelungenes Interview mit Lemmy Kilmister bei der Süddeutschen: “Die Welt ist böse“. Ich würd mal sagen Durchblick, Ehrlichkeit und Bodenhaftung. Und das bei dem Lebenswandel. Der Gute ist übrigens auch schon 62.
Was ist das eigentlich für ‘ne Zeit, wo die echt coolen Musiker schon über 60 sind und die jungen – naja… ach, ich sags nicht. Schwamm drüber!
Gestern Abend fanden in Berlin an allen möglichen Stellen Kunstevents statt. Ich habe mit vier charmanten Künstlerinnen “Kunst am Hamburger Bahnhof” besucht. In dem ehemaligen Gewerbegebiet hinter dem Hamburger Bahnhof waren links und rechts der Heidestrasse nicht weniger als 20 Galerien geöffnet.
Innovativ erschien uns das Konzept, daß viele Galerien, weniger an der ausgestellten Kunst, sondern besser am eindeutigen Geruch zu erkennen waren (Zement, Farbe, Gummi, …). Ich begrüße ausdrücklich die Bemühungen, die Barrierefreiheit und den Erlebniswert für blinde Kunstinteressenten zu erhöhen.
Hier sind einige visuelle Impressionen:
Anäherung

Die Institition

Das Ambiente

Das Objekt (Hier: Zur Sicherheit der Besucher gefährliche Kunst hinter Gittern)
Rezeption und Reflexion

Der fachliche Austausch

Betrachten einer Videoinstallation, die den Weltwirtschaftsgipfel in Davos thematisiert

Interesse

Skepsis
Perspektiven

Was steckt hinter der Kunst?

Kunst von unten

Kunst von oben
Die Highlights aus meinem Pendlerleben für diese Woche:
Mittwoch
Fahrt von Berlin nach Hamburg wiederum nur mit einem halben und daher überfüllten Zug. Angeblich wegen technischem Defekt. Habe der Schaffnerin daraufhin ebenfalls “aus technischen Gründen” nur eine Hälfte meiner Bahncard gezeigt. Sie nahm es mit Humor und meinte, daß auch Eingaben der Mitarbeiter i.d.R. nicht beantwortet werden.
Donnerstag
Fahrt von Hamburg nach Berlin. Das Gleis 8 ist von einem Zug blockiert, der bereits 70 min. Verspätung hat und einfach nicht wegfährt. Verwirrte Fahrgäste auf dem Bahnsteig, keine Durchsage. Letztlich fährt derICE dann mit 12 Minuten Verspätung. Ansagen über Anschlusszüge kommen kurz bevor wir in Berlin einfahren.
Freitag
Ich habe einen Brief von der Bahn bekommen, daß meine Bahncard fehlerhaft wäre und solle sie doch bitte zurückschicken.
Hä?
Ich soll die Karte zurückschicken und dann was? Und womit weise ich mich dann bitte aus?
Selbstredend ist die Bahncard völlig in Ordnung – das Foto ist vielleicht ein bischen dunkel, aber was solls. Was tatsächlich passiert ist, ist folgendes: Meine Bahncard von letztem Jahr war fehlerhaft – es stand die falsche Laufzeit drauf: Anstatt 28.08.2007 bis 27.08.2008 stand dort 28.08.2008 – 27.08.2009. Das hat aber in einem Jahr bei keiner einzigen Kontrolle aufgefallen. Und wozu soll ich die Karte jetzt noch zurückschicken?
Qualitätsservice!!!
Heise fährt den Tesla Roadster Probe und findet ihn gut. Spiegel zeigt ein Video von E-Motocrossern und findet sie gut.
Beiden Fahrzeugen gemeinsam ist, daß sie den Elektroantrieb nicht mit erhobenem Zeigefinger als dröge Verzichtsorgie aus Vernunftsgründen, sondern zum puren Spass propagieren. Klassisches Marketing: zuerst das Bedürfnis wecken um einen Markt zu schaffen.
Typisch übrigens, daß so etwas nicht etwa von den etablierten Massenherstellern, sondern von Aussenseitern und Newcomern kommt. Von den normalen Autoherstellern habe ich ohnehin nichts mehr erwartet. Aber vielleicht geht das mit den umweltfreundlicheren Fortbewegungsmitteln für den Massenmarkt ja doch schneller als gedacht.
Gestern erschien auf Spiegel online der Artikel “Der TV-Untergang im Internet” in dem etwas verwundert darüber berichtet wurde, daß in der deutschen Blogosphäre kaum jemand über das Fernsehen schreibt – nicht mal Verrisse. So verwunderlich finde ich das nicht – eigentlich ist es sogar völlig logisch.
Leute die bloggen sind bereits in der nächsten Medienära angekommen. Sie nutzen überwiegend Onlinemedien. Sie besprechen auch keine Zeitungsartikel – höchstens wenn diese auch online zu finden sind. Zeitungen sind zu langsam. Eine Reaktion auf einen Zeitungsartikel käme mindestens 36 Stunden zu spät. Das ganze ist also sinnlos. Wer Zeitungen nicht selber nutzt, wird sich auch kaum noch über deren Berichterstattung aufregen. Es interessiert einfach keinen und deshalb schreibt man nicht drüber.
Beim Fernsehen kommt das Phänomen hinzu, daß die Zeit in dem (natürlich online-)Artikel “Der Feierabend hat Feierabend” beschreibt: Das Verschwinden des Feierabends für Kopfarbeiter. Wer nun aber den ganzen Tag vor dem Computer sitzt, schaut auch kaum noch fern. Und wenn doch, dann nur noch zum kurzen Berieseln mit abgeschalteten Kopf kurz vor dem Einschlafen. Auch hier gilt: Was man als Medium nicht mehr ernstnimmt und auch kaum noch nutzt, das regt einen weder an noch auf. Daher ist es auch nicht des berichtens wert.
Nachdem twitter gezeigt hat, daß Kurznachrichten auch dann sinnvoll sein können, wenn sie nicht an ein bestimmtes Handy, sondern “einfach so in die undefinierte Allgemeinheit” im Internet gesendet werden, fängt der ganze Bereich an, so richtig spannend zu werden. Es wird viel experimentiert und programmiert. Ich bin mit meinem Projekt zzap ja beileibe nicht der Einzige, der in diesem Bereich unterwegs ist.
Sehr interessant ist der Dienst identi.ca, bzw. die dahinterstehende Open-Source-Software laconi.ca. Beide sind von den Digerati recht begeistert aufgenommen worden. Genauso wie bei twitter zeigt sich nun, daß in rasanter Geschwindigkeit Erweiterungen rund um diesen Service entstehen wie man auf dem Wiki von laconi.ca sehen kann.
…und wie geht’s jetzt weiter?
Einige Gedanken dazu hat sich Sean Carmody in dem Artikel “The Future of Microblogging” gemacht, der am Wochenende in den einschlägigen Blogs zitiert wurde.
Bei uns in Deutschland macht sich u.a. Cem Basman nicht nur sehr viel Gedanken zum Thema Microblogging, wie man auf seinem Blog nachlesen kann, sondern er hat auch noch spontan die MBC09 Microblogging Conference (Hamburg, Fr 23.1./ Sa 24.1.2009) organisiert.
Maßgeblich für den weiteren Erfolg werden meines Erachtens vor allem zwei Dinge sein:
- Ein offenes Protokoll zum Austausch zwischen verschiedenen Diensten. Kommunikationsdienste müssen immer interoparabel sein um wirklich Erfolg zu haben, wie z.B. Telefon und E-Mail zeigen. Laconi.ca hat da mit seinem offenen Protokoll schon mal einen guten Grundstein gelegt.
- Neue sinnvolle Dienste und Anwendungen auf der Basis dieses offenen Protokolls sprechen immer mehr ‘normale Menschen’ an (und nicht nur uns Info-Junkies).
Ich wette, daß wir gerade beim zweiten Punkt in der nächtens Zeit sehr viele neue und gute Ideen sehen werden. Microblogging wird immer spannender…
Seit heute Mittag funktioniert zzap endlich wieder. Die Ursache waren völlig verstellte Dateiberechtigungen, so daß der Webserver nicht mehr an die richtigen Dateien herankam. Wie sowas von einer Sekunde auf die Andere passieren kann, ist mir aber immer noch schleierhaft. Noch seltsamer finde ich aber, daß ich die entsprechenden Verzeichnisse selber zunächst gar nichts angerührt hatte und mir bei der Fehlersuche sogar die richtigen Berechtigungen angezeigt wurden. Der Support sah aber etwas anderes und hat es wieder korrigiert. Danke!
Bei der Gelegenheit möchte ich noch auf eine Neuerung hinweisen: Neue Blogeinträge werden nun auch auf meinem zzap-Konto mit Link angekündigt.
Einige meiner Freunde und Bekannten lassen das Bloggen im Moment leider etwas schleifen. Das ist schade.
Erfreulich ist hingegen ein Neuzugang in meiner Blogliste: Mein Ex-Kommilitone Matthias hat letzte Woche ein Lebenszeichen von sich gegeben. Ich wähnte ihn zwar südlich (Nürnberg) aber nicht so weit südlich. Er arbeitet jetzt in Südafrika und schreibt darüber freundlicherweise hin- und wieder.
Sein Blog ist hier zu finden: MazInZA
Seit heute abend sind zwei meiner Domains nicht mehr per Browser erreichbar: dirk-ollmetzer.de und zzap.de.
Das Problem erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick und auf den zweiten auch nicht.
Jetzt kann ich nur auf den Support hoffen und warten. Das Ticket ist geschrieben und ich gehe jetzt nach zwei Stunden Fehlersuche mit schlechter Laune ins Bett.
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