tiny little gizmos

Michael Arrington versteht Netbooks nicht

Mann, und ich dachte, ich wär ein Snob. Habe gerade Michael Arringtons Artikel “Three Reasons Why Netbooks Just Aren’t Good Enough” gelesen. Er hält die momentan so populären Netbooks (extrem kleine, leichte und preiswerte Notebooks) für Mist. Die drei Gründe, die er aufzählt, sind:

  • Zu wenig Power
  • Zu kleiner Bildschirm
  • Zu kleine Tastatur

Bei allem Respekt: Ich halte seine Meinung für ziemlich irrelevant. Das Problem zeigt sich nämlich schon in der Überschrift: “…Netbooks Just Aren’t Good Enough”. Aha.

Not good enough – for what?

Der Markt für PC ist mittlerweile ein reifer Markt. Reife Märkte zeichnen sich dadurch aus, daß das Angebot immer weiter ausdifferenziert wird um möglichst jedem Kunden das zu geben, was er bevorzugt. Das sehen wir seit Jahren bei Autos. Früher war die Familie froh, wenn sie sich einen VW Käfer leisten konnte. Heute gibt es Kompaktwagen, Limusinen, Kombis, Coupes, Sportwagen, Cabrios, Geländewagen, Crossover in alles Geschmacksrichrichtungen.

Früher war ein PC ein grauer Kasten, der auf oder unter dem Schreibtisch steht. So etwas gibt es zwar immer noch, aber mittlerweile haben wir Computer speziell für Spieler, Computer für Multimediaproduktionen, tragbare Computer, Computer zum Angeben, Computer für Unterhaltungsmedien, und was weiß ich.

Nun gibt es eben auch Computer, die sehr klein, leicht und recht billig sind. Klar ist so ein Teil extrem ungeeignet um damit sagen wir mal Musikproduktion oder Videoschnitt zu machen. Da will ja auch keiner. Zum Mailen, Surfen und sogar Schreiben (falls es kein Roman wird), reichen die Zwerge aber absolut aus. Es nervt nicht, sie überall hin mitzunehmen, weil sie kleiner und leichter als ein fettes Filofax sind und als Normalverdiener muss man auch nicht monatelang überlegen, ob man sich so ein feines Spielzeug leisten kann. Soviel zu “Wenn ich ein leichtes Notebook will, hole ich mir ein Macbook Air” wie es ein Kommentator schrieb. Klar, hat keiner etwas dagegen. Mach’s doch – wenn es Dir egal ist, ob Du €300,- oder €1.800,- ausgibst…

Jedem das Seine

Tragbare Computer sind immer Kompromisse. Je nach persönlicher Präferenz, geplantem Einsatzzweck und finanzieller Disposition sieht der ideale Rechner sehr unterschiedlich aus. Und ob Netbooks “good enough” sind, entscheiden letztes Endes die Käufer. Den ziemlich guten Verkaufszahlen nach zu urteilen sind Netbooks für viele Leute absolut “good enough”.

Der elektrische Reporter ist zurück

Der elektrische Reporter ist zurück. Sehr schön! Ich war schon enttäuscht, daß da so lange nichts Neues mehr kam. Mario Sixtus hat das Format etwas überarbeitet. Der Stil wurde behutsam weiterentwickelt: Aktuelles wird weiterhin mit historischen Filmfragmenten hinterlegt, die Moderation erfolgt vor gezeichnetem und animierten Hintergrund. Weiterhin gibt es jetzt das 16:9 Format und eine höhere Bildqualität.

Was die Beiträge so gut gemacht hat, wurde beibehalten: Die bewusst gestelzte und verzwirbelte Moderation und vor allem immer genau die Richtigen Leute zu einem aktuellen Thema zu interviewen. In der neuen Folge geht es mal wieder um twitter. Wenn hier mal etwas kritisieren darf: Der twitter-SMS Dienst funktioniert nur noch in den USA. Ansonsten: Mal wieder klasse!

P.S.: Die Krawatte ist super!

Wider die um sich greifende Schlampigkeit

Ahhh, der Artikel spricht mir aus der Seele: “A Call for Revolution Against Beta Culture“. Jesus Diaz schreibt, daß er es einfach leid ist, ständig mit fehlerhaften und halb fertigen Produkten und Diensten hantieren zu müssen. Nie ist etwas fertig, nie funktioniert etwas zu 100%. Ist ja auch egal, kommt ja bald ein Update…

Im Web 2.0 (erinnert sich noch jemand an diesen Begriff?) kokettierte man regelrecht damit, ein Angebot niemals wirklich fertig zu haben. Aber da musste man sich als Nutzer wenigstens nicht selbst drum kümmern, den Dienst am Laufen zu halten – im Gegensatz zum eigenen Computer. Mehrmals täglich ein Update vom Virenscanner, alle paar Wochen etliche -zig Megabyte Betriebssystemupdates. Wenn man ein Programm mal ‘ne Woche nicht benutzt, ist das erste nach dem Start eine Zwangspause, weil wieder ein Sicherheitsupdate heruntergeladen werden muss. Wieso kann man heutzutage eigentlich keinen Computer mehr benutzen, ohne eine Megabit schnelle DSL Leitung zu haben?

Daß man so einen nervtötenden Mist seit längerem bei Computern ertragen muss ist schon schlimm genug, aber es greift eben auch bei allen möglichen technischen Geräten um sich. Alles was irgendwie vernetzt ist (zum Beispiel Handies, MP3-Player) braucht laufend irgendein Update. Aber auch normale Elektrogeräte werden zunehmend so konstruiert, daß sie nicht so funktionieren, wie es zu erwarten wäre.

Das ging auch alles mal anders. Diaz schreibt, daß der Telefunken(!) Videorekorder von seinen Eltern aus den 70ern immer noch funktioniert. Auch der ebenso alte Braun-Wecker läuft noch immer ohne Upgrade. Selbst die alten Homecomputer (Apple II und ZX Spectrum) funktionieren heutzutage noch.

Was sind die Ursachen? Zeitdruck und Schlampigkeit bei der Entwicklung und das Verlangen der Konsumenten alle vier Wochen das neueste Gadget haben zu müssen. Letzten Endes ist es aber der Konsument, der sich das Gefallen lässt. Vielleicht liegt es auch einfach an der totalen Resignation – ist ja egal was man kauft; Funktioniert eh nicht richtig. An Tagen, die ich mit der Bändigung zickiger Technik vergeudet habe kam mir jedenfalls immer häufiger der Gedanke, daß ich mich in absehbarer Zeit in eine Holzhütte im Wald zurückziehen möchte. So eine ganz einfache mit Ziehbrunnen und gemauertem Holzofen.

Was ist das Neue an Medienformaten im Internet?

Wenn wieder mal alte Männer, die geistig im 20 Jahrhundert hängengeblieben sind in überholten Gremien darüber streiten, ob das Internet eher Zeitung oder Fernsehen ist, kann man ihnen anhand dieses tollen Beispiels mal zeigen, warum es weder das Eine noch das Andere ist, sondern etwas viel viel besseres.

Neulich stellte Johnny in dem Artikel “Taktgefühl” auf Spreeblick mal wieder ein paar Musikvideos vor, die er interessant fand und fragte, was für einen wahnsinnigen Takt eigentlich Dave Brubeck in dem Stück “Blue Rondo a la Turk” spielt. Es groovt ziemlich heftig, aber man kommt schnell ins Stolpern, wenn man sich dazu bewegen will. Zunächst mal finde ich es ja ganz spannend, wenn ich so auf das eine oder andere schöne Stück aufmerksam gemacht werde (ich kannte es schon, habe es aber ewig nicht mehr gehört). Nun fand sich in den Kommentaren der teils fachkundigen Leser recht schnell die Antwort: Es ist ein 9/8 Takt.

Da diese Antwort aber irgendwie noch recht abstrakt ist, hat sich Manuel Wolff hingesetzt und den Takt “mal eben” in einem fast zenhminütigem Video erklärt und vorgespielt. Das Ganze ist auf seinem Blog im Artikel ” ui. erklärt Spreeblick den Rhythmus – Videoblog” zu bewundern. Echt klasse gemacht!

Und weil es so klasse gemacht ist, weist Johnny in dem Artikel “Manuel Wolff erklärt uns den 9/8-Takt und mehr” nicht nur auf das tolle Video hin, sondern bindet es auch gleich noch direkt ein und bedankt sich recht herzlich.

Was lehrt uns das?

Ich finde diese Interaktion deshalb so bemerkenswert, weil daran deutlich wird, daß im Internetzeitalter ein komplett anderes Verständnis im Umgang mit Medien notwendig ist.

  • Zunächst kann jeder einfach veröffentlichen, was er mag. Zum Beispiel über Musik schreiben, malen, fotografieren, animieren, einen Ton- oder Videoartikel erstellen – ohne Programmdirektor, Budget, Sendelizenz oder Millionen teures Equipment. Alleine das ist einfach umwerfend.
  • Die Trennung von Sender und Empfänger ist aufgehoben – jeder kann beides sein. Man liest etwas und kann darauf reagieren – sei es als Kommentar oder in einer eigenen Veröffentlichung. Grandios!
  • Anstatt zu zitieren und es dem Leser zu überlassen, ob er die Quelle aufsucht (was man ja wenn man ehrlich ist, in der Regel nicht macht) bindet man heute einfach den Content direkt ein – wie zum Beispiel die Videos. Das widerum ist etwas, was nach dem überkommenen Urheberrecht eigenlich nicht zulässig ist. Ergo brauchen wir mindestens ein neues Zitatrecht. Wahrscheinlich aber sogar ein völlig anderes Urheberrecht.

Wie würde sowas in ein Programmschema eines Fernsehsenders passen? Wie gehen Redakteure oder Intendanten mit dem Rückkanal (also ihren Lesern und Zuschauern) um? Pass nicht, geht nicht, ist nicht vorgesehen.

Jetzt isses passiert…

40 Jahre ging es gut – jetzt isses passiert: Ich habe eine Brille. Neulich war ich wegen einer Bindehautentzündung beim Augenarzt und dabei wurde dann neben anderen Untersuchungen gleich mal ein Sehtest gemacht. Ergebnis: Ich bin leicht kurzsichtig. Das erklärt auch warum ich seit einiger Zeit das Gefühl hatte, daß ich meine Augen ziemlich anstrengen muss, wenn ich hübschen Frauen hinterhergucke lange vor dem Rechner sitze. Alles noch nicht wirklich schlimm und absolut altersgemäß, wie mir letzte Woche der Optiker sagte.

Jetzt versuche ich mich an das Tragen zu gewöhnen. Ist schon ein bischen komisch. Vor allem, weil ich mit ‘ner Lesebrille nicht rumlaufen kann, ohne daß mir tüddelig wird – aber dafür ist sie ja auch nicht gemacht. Ich hoffe nur, daß ich das teure Stück nicht aus Versehen verkratze irgendwo vergesse oder mich döselig draufsetze.

An mein neues Aussehen muss ich mich dagegen nicht großartig gewöhnen – das finde ich ganz O.K. ;-)

Mann mit Brille

Mann mit Brille

Ein Werbevideo für… (etwas unübliches)

Werbevideos an sich sind ja nichts Neues. Werbevideos auf Youtube und Konsorten auch nicht. Neulich habe ich schon die Linke Augenbraue etwas gehoben, als ich ein Werbevideo für ein Buch gefunden habe: Sprache und viel Typo-Spielerei. Aber ein Werbevideo für eine Schriftart ist mir auch etwas völlig Neues. Darum hier Ausnahmsweise mal Werbung – nicht für die Schrift, sondern für die Idee :-).

iPhone update

Besitzer des iPhones wissen es vermutlich bereits: seit heute ist die Version 2.2 der Systemsoftware für das iPhone draussen. Ich habe es soeben installiert (246MB!!!). Neben diversen behobenen Fehlern und solchen Spielereien wie Google Streetview besteht für mich die wichtigste Neuerung darin, daß ich diese vermaledeite Auto”korrektur” Textverschwurbelungsfunktion abschalten kann.

Endlich kann man auch in Ruhe Mails schreiben, ohne daß das Gerät ständig peinlichen Quatsch draus macht…

Impressionen

Die Impressionen des Wochenendes stammen vom Schöneberger Rundgang und einem kurzen Sonntagsausflug nach Summt, nördlich von Berlin.

Pudelsalon Hanni

Pudelsalon Hanni

Lange Pinsel

Wirklich lange Pinsel

Das Kapital

Kapital und Vergänglichkeit

Fischernetze in Summt

Fischernetze in Summt

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