Cem Basman hat vor ein paar Tagen auf seiner Seite zur Microblogging Conference die folgende Behauptung aufgestellt:
“Ein Tweet hat etwa die Lebensdauer von 5 Minuten“.
Das ist nicht falsch, allerdings auch nicht die ganze Wahrheit, wie ich selbst festgestellt habe.
Das Schöne daran, wenn man seinen eigenen Microblogging-Service (www.zzap.de) nutzt, ist daß man genau die Features einbauen kann, die einem wichtig sind. Neben der Unterstützung von Handies und Fotos nutze ich eigene Shortlinks um beispielsweise auf neue Blogeinträge hinzuweisen und nicht externe Dienste wie tinyurl. Das ermöglicht mir, eigene Statistiken aufzustellen.
Ursprünglich hatte ich nämlich vor, die Nachrichten nach zwei oder drei Wochen zu löschen. Ich war davon ausgegangen, daß Nachrichten nur ein bis zwei Stunden aktuell sind und nach einer gewissen Frist nicht mehr gelesen werden. Tatsächlich ist das aber nicht so. Ich habe für meine eigenen Kurznachrichten folgendes festgestellt:
- Gemessen an der Anzahl meiner Follower habe ich sehr viele Leser des Originalartikels. 50% und mehr sind keine Seltenheit.
- Die ersten Leser habe ich in der Regel bereits in der ersten Minute nach Veröffentlichung.
- Die meisten Leser habe ich innerhalb der ersten 10 Minuten
- Es kommen allerdings auch nach Wochen oder Monaten noch Leute auf den Artikel. Eine Artikel vom 04.11.09 hatte den letzten Leser am 04.03.09
- Mittlerweile nutzen einige Leser mobile Endgeräte wie iPhone oder normale Handys
Für das Maketing relevant sind m.E. tatsächlich bestenfalls die ersten 60 Minuten mit einem klaren Peak in den ersten 5. Allerdings scheinen die Zugriffe nie völlig abzuebben. Die Verteilung sieht dann so ähnlich aus, wie bei dem Artikel “Aus dem Leben eines Stubentweets” auf live.hackr. Nur daß es einen sehr langen – äh – “long tail” gibt.
Dirk Ollmetzer | Thursday, 26 February 2009 |
Fundstücke
Bisher habe ich Georg Schramm für den besten Deutschen Kabarettisten gehalten. Ich habe mich getäuscht und tue ihm massiv unrecht. Er spricht einfach nur die Wahrheit aus – und zwar mit angemessener Artikulation.
Ich bin gerade wieder mal über einen Artikel gestolpert, in dem gekürzte RSS-Feeds gegeißelt werden. Die vielen Kommentare stoßen alle in dasselbe Horn: gekürzte RSS-Feeds stinken.
Hmmm…
Obwohl mein Feed nicht stinkt – bin ich wirklich der Einzige, der das anders sieht? Im Gegenteil – oftmal nerven mich Volltext-Feeds so richtig. Ein absolutes Negativbeispiel ist in meinen Augen Techrunch. Nicht nur daß der Feed werbeverseucht ist. Die Artikel beinhalten auch noch Bilder und sind oftmals extrem lang.
Hey – wenn ich das will, rufe ich lieber die Website auf, weil die nicht so ein beschissenes Layout bietet, wie mein Feedreader.
Wozu sollten Feeds denn eigentlich gut sein? In meinen Augen sollten sie einen schnellen Überblick über viele Artikel aus vielen verschiedenen Quellen bieten. Wenn mich einer interessiert, klicke ich auf den Link und bekomme den vollständigen Artikel mit allem Tschingderassabum, wie Bildern, Videos und natürlich auch Werbung, die die Site refinanziert.
Volltextfeeds versauen die Übersichtlichkeit und funktionieren mit eingebetteten Medien nicht in mobilen Endgeräten. Aussagekräftige Teaser sind meines Erachtens wesentlich sinnvoller.
Dirk Ollmetzer | Tuesday, 24 February 2009 |
Unterwegs
Zur Zeit arbeite ich vor Ort beim Kunden in Hamburg. Das bedeutet mehrere Abende pro Woche im Hotel. Ich habe mich in den letzten Wochen in einem recht guten und günstigen Kettenhotel in Wandsbek einquartiert und kann nun neben dem kostenlosen WLAN die sagenhafte Aussicht genießen.
Tolle Aussicht - Parkdeck und B75
Vorhin war ich bei meinem Sparringspartner für eigenwillige Geschäftsideen um über dies und das und noch ein bischen über jenes zu plaudern. Da legte er neben den sehr leckeren Käse-Johannisbeerkuchen einen Zeitungsausschnitt auf den Kaffeetisch. Das erste Mal seit langem, daß ich ein Stück Zeitung aus Papier in der Hand hielt. Und nach kaum 10 Sekunden war mir auch klar, warum ich nicht bereit bin, für solche einen Schrott echtes Geld zu bezahlen.
Was war los?
Es ging in dem Artikel um das momentan meistgypte Frauenportal im Internet: “Glam”. Nach kurzem Überfliegen bin ich über 3 verschiedene Textstellen gestolpert, die ich wortgleich bereits vor etlichen Tagen in verschiedenen Onlinepublikationen gelesen hatte. Copy&Paste-Journalismus reinsten Wassers. Und aus welchem billigen Printprodukt war der Ausschnitt?
Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Nunja, abgesehen davon, daß mir die politische Ausrichtung dieser Zeitung noch nie so recht zusagte, hatte ich schon damals im Studium (das erste vor 20 Jahren meine ich) das Gefühl, daß es mit der journalistischen Sorgfalt in der Redaktion nicht so genau genommen wurde. Ich habe die FAZ noch nie für eine wirklich seriöse Publikation gehalten. Eigentlich nichts Neues also. Worüber rege ich mich dann also auf?
Dirk Ollmetzer | Monday, 9 February 2009 |
Fundstücke
Gestern hatte ich einen Anfall von Interesse am altindustriellen England. Habe zunächst mit Google Earth Orte wie Manchester, Sheffield und Liverpool abgesucht. War erstaunt, daß das alles so nah beieinander liegt. Aber natürlich ist mittlerweile kaum noch etwas von der alten Industrielandschaft übriggeblieben. Der richtige Grusel kam mir erst, als ich über diese Fotostrecke auf Flickr gestolpert bin: The Last Days of the Old North.
Diese Bilder stammen nicht etwa von 1895 oder 1930, wie man vermuten könnte. Die meisten sind zwischen 1969 und 1974 aufgenommen. Es ist wirklich unglaublich, wie trostlos man Städte bauen kann. Ein Wunder, daß nicht 30% der Bevölkerung Amok gelaufen sind.
GRU-SE-LIG !
Wenn man die ganze Woche programiert und computergestützt kommuniziert, dazu noch die Abende “in der Fremde” verbringt, wie mein Großvater so schön gesagt hat, dann findet das Leben eigentlich nur noch am Wochenende statt. Allerdings muss man dann ja leider erst mal die Dinge machen, die man unter der Woche nicht erledigen konnte. Zum Beispiel einkaufen und saubermachen. Da bleibt dann nicht mehr viel Zeit übrig – selbst ohne eigene Familie. Natürlich schaffe ich es trotzdem nicht, die Finger vom Computer zu lassen – aber ich arbeite daran. Mal wieder ein Buch lesen oder etwas zeichnen. Offline-Entertainment eben.
Papiermedien
Zeichnen - Tusche auf Bütten
Mein Leben hat sich geändert. Seit letzter Woche arbeite ich vor Ort beim Kunden. Genau wie früher. Und genau wie früher ist es mal wieder eine Bank. Allerdings diesmal nicht in Zürich. Das bedeutet für mich, mehrere Tage pro Woche hintereinander nicht mehr zu Hause zu sein. Das bedeutet auch, “anständig” gekleidet zu sein. Nicht mehr die Geek-Uniform (Jeans und Kapuzenshirt), sondern schwarze Hosen, blaue Hemden, Sakko und ordenliche Schuhe von Lloyd. Das bedeutet feste Arbeitszeiten und klare Hierarchien. Das bedeutet freundliche und gediegene Umgangsformen, eine klare Pausenregelung und eine wirklich ausgezeichnete Kantine mit sehr günstigen Preisen. Es bedeutet, der Bürostandort ist keine “angesagte Location”, sondern ein nüchterner 70er Jahre Zweckbau mit Klimaanlage, die auf unglaubliche 24 Grad eingestellt ist (Frauen…). Es gibt keinen unregulierten Internetzugang – alles wird protokolliert und die Hälfte wird geblockt. Daher kaum Kontakt zu meiner Firma – aber im Gegenzug konzentriertes Arbeiten.
Das fühlt sich ganz schön anders an – aber wirklich nicht schlecht.
Dirk Ollmetzer | Friday, 30 January 2009 |
Gizmos
Eine neue Mode, die ich überhaupt nicht verstehe, sind diese Minibetriebssysteme, die vor dem dem Hochfahren des eigentlichen Betriebssystems geladen werden und “Schnellzugriff” auf Browser und ein paar andere Tools geben sollen. Diese sogenannten Splashtops sind neuerdings auf vielen Rechnern – insbesondere Netbooks – installiert.
Weil das “richtige” Betriebssystem also zu langsam hochfährt, bietet man ein kastriertes BS an, daß etwas schneller startet, aber nicht soviel kann. Da ich das in der Regel aber nicht will, sondern meine vollständige Arbeitsumgebung dauert das Booten nun noch länger, weil ich auf den Splashscreen warten muss. GRRRREAT!
Wie werde ich diesen Scheiss wieder los?
Im Falle des Lenovo IdeaPad S10e (übrigens ein wirklich gutes Gerät) muss man die Einstellungen im BIOS ändern.
- Gerät einschalten und sofort F2 drücken um in die BIOS-Einstellungen zu kommen.
- Im Menü ‘Configuration’ den letzten Punkt ‘Lenovo Quick Start Features’ auswählen.
- ‘Enable Quickstart’ auswählen und auf ‘no’ stellen.
- Mit Taste F10 ‘Save and Exit’ das BIOS wieder verlassen
Ich hoffe, damit dem Einen oder der Anderen geholfen zu haben.
Dirk Ollmetzer | Thursday, 29 January 2009 |
Fundstücke
WAS???
Ich bin gerade über ein Video eines einstündigen Vortrags von einem der durchgeknalltesten Game-Designer der 80er Jahre gestolpert. Zu meiner großen Überraschung ist er immer noch aktiv – und zwar als Freiberufler. Sein Spiel “Matrix” auf dem Commodore 64 ist einer meiner All-Time-Favourites.
Das Video enthält erschreckend lange Haare, Ballerspiele, psychedelische Farben und Sounds, Lamas, Giraffen und Schafe sowie tonnenweise genuscheltes Englisch. Wozu noch Drogen, bei diesen Spielen?
Ladies and gentlemen, here’s Jeff Minter.
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