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Ökonomische Grundlagen des Medienwandels

Mal wieder ein guter Artikel von Andreas Göldi über die ökonomischen Grundlagen des Wandels in der Medienindustrie:
Die Parallelökonomie der digitalen Medien“.

Die Kernthese ist, daß die herkömmliche güterbasierte Realwirtschaft in zunehmendem Maße von der Aufmerksamkeitsökonomie überlagert wird. Das zentrale ökonomische Moment ist die Knappheit der Mittel. Ohne Knappheit, kein monetärer Wert.

In der herkommlichen Wirtschaft sind Produktionsmittel und Distributionskanäle limitierende Faktoren. In der Aufmerksamkeitsökonomie sind hingegen Angebote nahezu unbegrenzt. Der limitierende Faktor ist die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Der Versuch, für normale Immaterialgüter Geld zu verlangen ist daher zum scheitern verurteilt, weil er ökonomisch in sich widersinnig ist.

Keine guten Aussichten für Medienunternehmen.

Gerettet – Validierung auf Mac ist möglich

Das Schöne an Webapplikationen ist, daß man sie im Prinzip auf jedem Betriebssystem entwickeln kann. Tatsächlich nutze ich je nach Lust und Laune mal Windows (XP) oder meinen Apple Mac dazu. Die zugrundeliegende Software (Apache, PHP, MySQL) läuft auf jedem gängigen Betriebssystem. Dasselbe gilt auch für Eclipse als meiner bevorzugten IDE, Subversion als Versionsverwaltungstool und Firefox als (für die Entwicklung) wichtigster Browser. Ebenfalls sind viele sinnvolle Firefox-Plugins wie Selenium für automatisierte UI-Tests und Firebug platformübergreifend vorhanden. Alles wirklich toll, aber eines habe ich bisher sehr schmerzlich vermisst: Den genialen HTML-Validator von Marc Gueury.

Dieser läuft angeblich nicht auf Apples OS X, wenn man der Plugin-Seite von Mozilla glauben darf. Stattdessen werden dort Plugins angeboten, die entweder eine Viertelstunde zum Prüfen einer einfachen HTML-Seite benötigen, oder einfach den W3C Validator benutzen. Ersteres ist unbrauchbar und das zweite im Prinzip auch, wenn man lokal entwickelt – was man eigentlich immer tun sollte – und die Seiten daher aus dem Internet nicht erreichbar sind. Was kann man also tun?

Die Lösung ist so einfach, daß ich leider eine ganze Ewigkeit gebraucht habe, um drauf zu kommen: Mozilla sagt nicht die Wahrheit!

Das Plugin ist nämlich sehr wohl für Mac OS X erhältlich (und für Linux, FreeBSD und OpenBSD). Man muss dazu nur die Homepage vom Autor aufsuchen, auf die Downloadseite (http://users.skynet.be/mgueury/mozilla/download.html) gehen und die richtige Version aussuchen – Voilà !

Ich hoffe, ich konnte dem Einen oder der Anderen mit diesem kleinen Hinweis helfen.

Grosses Kino

Gestern abend habe ich “Inglorious Basterds” gesehen. Großes Kino! Zunächst mal ganz wörtlich, weil ich es in dem tollen Kino International gesehen habe. Zum Einen weil dort die Originalfassung gezeigt wurde und zum Anderen, weil ich dieses Kino wirklich toll finde.

Der wirklich recht große Saal war tasächlich sehr gut gefüllt. Und das Publikum applaudierte zum Schluß nach dem großen Gemetzel.

Bis dahin erlebt man 160 Minuten richtig guter Unterhaltung. Natürlich hat ein Film von Tarantino so seine brutalen Szenen – erst recht wenn der Film im Krieg spielt. Todesursachen sind u.a erschiessen, erstechen, erwürgen, erschlagen und verbrennen. Aber das ist eigentlich nur Nebensache. Die richtig fiesen Stellen sind die ruhigen und stillen. Wie bedrohlich kann es wirken, wenn Christoph Waltz freundlich um ein Glas Milch bittet. Dessen Darstellung ist sowieso absolut herausragend. Überhaupt wirkt das Geschehen ofmals eher wie ein Kammerspiel. Was wirklich zählt sind die Dialoge. Und genau deshalb sollte man sich diesen Film unbedingt unsynchronisiert ansehen. Weite Stellen sind in Deutsch (aufgrund der vielen deutschen Schauspieler natürlich authentisch), aber auch in Englisch, Französisch und (etwas) Italienisch kommt vor. Faszinierend fand ich, daß sich der Film im Großen einen Dreck um Authentizität schert und einfach mal die Geschichte radikal umschreibt, aber dafür in den Details geradezu verblüffend glaubwürdig ist.

Wie gesagt: Großes Kino!

Der Wert der Musik

Medienfirmen klagen und kämpfen verzweifelt gegen die “Kostenloskultur”, gegen “geistigen Diebstahl” und ähnlich abstruse Entwicklungen. Ich bezweifele, daß Sie mit dieser Einstellung eine Zukunft haben werden, weil sie die wahre Ursachen für die dramatischen Umsatzeinbrüche nicht verstehen. Das ist nicht etwa eine “sorglose”, “kriminelle” oder “asoziale” Haltung ihrer bisherigen Kunden, sondern schlichtweg das Resultat eines extrem verschärften Wettbewerbs, den das Internet möglich gemacht hat.

Die neuen ökonomischen Rahmenbedingen senken die Distributions und Erstellungskosten auf einen Betrag nahe Null. Dazu kommt, daß die Kunden nun auch offensichtlich den Wert der digitalen Güter ähnlich einschätzen und kaum bereit sind, für Nachrichten, Musik oder Software zu bezahlen. Diesen Mechanismus kennt eigentlich jeder Mensch, der nicht gerade im Kommunismus lebt – er nennt sich Markt.

Es schmerzt natürlich jeden, wenn plötzlich die eigene Arbeit, die einen bisher gut ernährt hat plötzlich auf dem Markt nicht mehr absetzbar ist. Bloß, weshalb sollte für Medienunternehmen nicht gelten, was für Bergleute oder Fabrikarbeiter in den letzten Jahrzehnten gegolten hat?

Eines ist mir in den letzten Wochen am Beispiel Musik klargeworden: Es ist nicht nur der Marktpreis gesunken, sondern auch die Bedeutung für den Konsumenten.

Auf Arte lief der “Summer of the 80s”. Es wurden an mehreren Abenden wirklich grossartige Musiker gezeigt und interessante Hintergrundinfos geliefert. Rock war zu Begin wild und spannend, bis die Musikindustrie die große Vermarktung übernommen hat. Dann kam Punk. Danach die New Wave und Elektronikszene der späten 70er und fürhen 80er, selbst die Neue Deutsche Welle war erfrischend anders und interessant, bis die Major Companies das Pferd innerhalb von einem Jahr totritten, die Zuhörer mit Banalitäten beleidigten und eine ganze musikalische Bewegung Lächerlich machten. Bei mir verfestigt sich der Eindruck, daß immer dann interessante neue Musik entsteht, wenn die Plattenindustrie aussen vor ist.

Zudem – Musik hat keinen monetären Wert.

Johnny Häusler schrieb neulich, er hätte noch nie für Musik bezahlt – und damit recht. Er hat für Tonträger bezahlt oder für die Möglichkeit, Musik live zu erleben. Man bezahlt also für das Gefühl, bzw. das Zugänglichmachen.

Zum Thema Gefühl: Als ich mir die ganzen Sachen aus den 70er und 80er wieder anhörte (und damit meine ich nicht Mainstram Müll wie Phil Collins oder so) dann erscheint mir sehr viel Musik von damals immer noch interessant und frisch. Auf jeden Fall war sie damals neu und relevant, weil sie wichtige gesellschaftliche Veränderungen aufnahm (Punk, Ska, Elektronik,…) und reflektierte. Das alles kam in völlig neuen Stilrichtungen, mit vorher ungehörten Sounds und Beats.

Das alles sehe ich spätestens seit den 90er Jahren eigentlich nicht mehr. Es gab sicherlich hier und da noch den Einen oder Anderen guten Song, aber irgendwie ist die Relevanz verloren gegangen. Warum denke ich so? Weil ich mit 41 Jahren ein alter Sack bin?

Damals war Musik politisch. Sie hatte eine Aussage. Die richtige Musik zu hören gehörte zum eigenen Lifestyle dazu. Man definierte sich darüber. Ich erinnere mich an das Entsetzen unserer durchaus noch recht jungen, grün-alternativen Klassenlehrerein, als wir auf einer Klassenfahrt so richtig nach “Der Mussolini” von DAF abgingen. Sie dachte wohl, wir wären alle zu Nazi-Zombies mutiert. Sorry Barbara, Du hast das damals einfach nicht kapiert. Das war unsere Abgrenzung gegenüber den ganzen Müslis, wie wir die Grünen damals nannten.

Musik hatte einmal einen hohen Stellenwert – heute ist es eigentlich nur noch ein ständiges Hintergrundgeräusch. Muzak – Fahrstuhlmusik, die Ohren und Gehirne verklebt.

Zudem hörte man Musik auch anders. Bewusster und konzentrierter. Musik war noch nicht überall. Man musste sich kümmern, um überhaupt interessante Sachen zu entdecken. Dann konnte man die spannenden Platten auch längst nicht einfach überall kaufen. Und wenn man das gute Stück dann endlich ergattert hatte, kam das Ritual des Schallplattenauflegens. Mit dem Kopfhörer vor der Stereoanlage sitzen und beim Hören das (große) Cover betrachten oder sogar Songtexte mitlesen. Das ist etwas gänzlich anderes, als 10.000 Songs auf dem iPod mit sich rumzutragen.

Andererseits ist natürlich auch nicht alles schlecht: Ich mag iTunes. Den einen Euro pro Song bezahle ich übrigens auch nicht für die Musik an sich, sondern für den Komfort. Allerdings frage ich mich schon, was es eigentlich über mich aussagt, wenn ich mir hintereinander die folgenden vier Stücke bei iTunes gekauft habe?

– Yello – bostich
– The Normal – warm leatherette
– Peaches – Talk to me
– Jürgen Marcus – Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben

Aber das steht dann wieder auf einem ganz anderen Blatt.

Magazin über Website Konzeption

Bei der Konzeption größerer Websites ist es sinnvoll, Techniken wie Prototyping, Storyboards oder Wireframes zu nutzen. Ein solches Vorgehen ist auf den ersten Blick ein aufwändiger Zwischenschritt, der von vielen Kunden als teuer, langsam und unnötig abgelehnt wird. In den 14 Jahren, die ich im Internetgeschäft tätig bin, hat sich aber gezeigt, daß häufig genau die Kunden einem vernünftigen Prototyping besonders ablehnend gegenüberstehen, die es am dringendsten gebrauchen könnten um sich der Knackpunkte ihrer meist ungenauen Anforderungen überhaupt bewusst zu werden.

Denn genau darum geht es: Einerseits die Anforderungen, die die Programmierer umsetzen müssen so weit zu konkretisieren, daß der Interpretationsspielraum möglichst gering wird, aber vor allem darum, konzeptionelle Schwachpunkte bereits vor der Realisierung zu erkennen und zu beheben, weil es in dieser Phase wesentlich einfacher und schneller ist, als mitten in der Programmierung.

Welche Technik konkret eingesetzt werden sollte, hängt dabei vom konkreten Projekt und den Beteiligten ab. Für einfachere Websites ist es häufig ausreichend, Layouts und Wireframes auf Paiper zu zeichnen und mit dem Kunden abzustimmen. Für komplexe Webanwendungen können dagegen HTML Prototypen sinnvoll sein. Meist dürfte der Aufwand dazwischen liegen.

Als ich bei I-D Media vor 10 Jahren auf großen Webprojekten als Entwickler tätig war, hatten wir häufig grafisch extrem reduzierte Storyboards, die in Powerpoint erstellt wurden, als Produktionsvorlagen. Schlicht, aber Wirkungsvoll. Iconmobile, bei denen ich 2006 meine Diplomarbeit über Mobile Communities schrieb, setzten häufig Omni-Graffle ein. Jeder hat halt seine eigenen Vorlieben. Gerade bin ich über eine Website gestolpert, die sich mit dem Thema Wireframes beschäftigt und die ich für recht gelungen halte:

Wireframes Magazine.

Unter anderem werden dort auch einige spezialisierte Tools vorgestellt, von denen ich mir demnächst wohl das Eine oder Andere genauer ansehen werde.

Unerwartet auferstanden

Damals, als die Dotcom-Blase platzte – es war im Jahr 2001 – schickte mich mein damaliger Arbeitgeber nach Hamburg um zu prüfen, ob wir aus dem Nachlass eines eingestellten Projektes günstig Hard- oder Software für einen unserer Kunden übernehmen könnten. Das Projekt war ein E-Commerce- und Newsportal für Frauen namens Sheego – einem Gemeinschaftsunternehmen von Otto und dem Axel-Springer Verlag.

Der Termin war sehr interessant. Einerseits weil Sheego damals die beste und teuerste Technik genutzt hat und andererseits, weil das Projekt gerade zu dem Zeitpunkt beendet wurde, als es anfing zu laufen, wie ich gerüchteweise hörte. Das war damals eben eine Richtungsentscheidung, die zum Zeitgeist passte.

Umso erstaunter war ich neulich, als ich im Foyer von Otto im Vorbeigehen ein Druckerzeugnis mit dem Titel Sheego in einer Glasvitrine entdeckte. Und tatsächlich ist sheego mit etwas geändertem Konzept seit Anfang 2009 wieder in Betrieb. Es gibt keinen redaktionellen Teil mehr, sondern “nur noch” eine E-Commerce Site von der Schwab Versand GmbH, die zufälligerweise auch zur Otto Group gehört. Soweit ich das beurteilen kann, ist das ein vorsichtiger Versuch zur Neupositionierung von Schwab.

Das ist zwar keine große Nachricht, aber ich bin immer wieder fasziniert, wie unauffällig und langfristig zielgerichtet die Internetstrategie von Otto ist.

Nebenwirkungen von Extremshopping

Seit Juni bin ich als Freelancer für eine Bank in Hamburg tätig. Da ich – wie es bei Banken meistens der Fall ist – vollständig vor Ort arbeite, gilt es sich an die dort üblich Kleiderordnung zu halten. Da ich normalerweise eher so der T-Shirt Typ bin, habe ich also in den letzten Monaten (für meine Verhältnisse) Intensivshopping betrieben.

Der Vorteil, im Arbeitsleben einen seriösen Eindruck zu hinterlassen ist jedoch zum Teil teuer erkauft. Einerseits quillt mein Kleiderschrank nun vor seröser Kleidung über und ich weiß nun nicht mehr, wohin mit den Kapuzenpullis. Andererseits hinterlassen die sämstäglichen Shoppinganfälle leider auch körperliche Spuren.

Hautausschlag nach Einkaufstour

Unschöner Hautausschlag nach Einkaufstour

Froh zu sein bedarf es wenig

Bin gerade über dieses Bild gestolpert. Ist schon ein paar Wochen alt, aber ich möchte ja keinem etwas vorenthalten. Wir mussten uns natürlich nicht die ganze Zeit eine Bierflasche teilen. ;-)

Kesselgulasch in Polen

Starring: Der Ollmetzer, The incredible Harms, Elisabet, der große Holzkochlöffel Fotograf: Grüni

Dooooooodle Time

Wie Jörn so schön geschrieben hat:

Ui doodle greift um sich! Schon die zweite Doodle-Einladung innerhalb von zwei Wochen.

Lustig geht mir genauso. Ist aber auch ein wirklich ein cleveres kleines Helferlein zur Terminabsprache. Jeder macht einfach dort ein Kreuzchen wo er Zeit hat und man sieht auf den ersten Blick, wann es die größten Übereinstimmungen gibt.

Siehe: http://www.doodle.com/

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