tiny little gizmos

Haltungsfragen. Was ich von Punk, Rudi Carrell und Schmerz gelernt habe.

Ich versuche an meiner Haltung zu arbeiten – physisch und mental. Letzte Woche bekam ich eine Massage und habe dabei spüren müssen, daß ich total vergnubbelt bin. Meine arme Physiotherapetin musste sich schon ziemlich abmühen. Ich bekam von ihr dafür dann natürlich auch ‘nen Beutel gute Ratschläge mit auf den Weg, wie ich an mir arbeiten kann, damit das besser wird. Soweit ich das verstanden habe, sind dafür Haltung und Dynamik zentrale Punkte.

Wie generell im Leben.

Aufrechte Haltung, für Bewegung sorgen, Schultern öffnen. Öffnen ist sowieso gut. Ich möchte eigentlich sowieso offener sein. Eine Freundin meinte zu mir, daß ich eigentlich schon recht offen bin. Kann sein. Hoffentlich bin ich das. Momentan stelle ich viele Dinge in meinem Leben in Frage. Möglich, daß das die Midlife-Crisis ist – aber dann müsste ich die schon ungefähr 5 Mal gehabt haben.

Ich wurde zu einem bestimmten Punkt, der mich momentan sehr bewegt gefragt, ob ich mir Hoffnung mache. Ich antwortete “Eher nicht”. Klingt irgendwie negativ, aber so sehe ich es eigentlich nicht. Meine bisherige Lebenserfahrung sagt, daß ich das, was ich mir wirklich wünsche, sowieso nicht bekomme. Mit 20 habe ich darauf in etwas so reagiert, wie es Fehlfarben 1980 in dem genialen Song “Paul ist tot” ausgedrückt haben: “Was ich haben will, das krieg ich nicht. Und was ich kriegen kann, das gefällt mich nicht”. Ich war ständig frustriert.

Mittlerweile denke ich eigentlich eher, daß man einfach offen sein muss, für das, was an einem vorüberzieht. Der Witz ist, zuzugreifen, wenn etwas schönes dabei ist und wenn das nicht geklappt hat, nicht lange zurückgucken und bedauern, sondern sich auf das nächste schöne Ding konzentrieren, das da kommen wird. Das erinnert mich an “Am laufenden Band” mit Rudi Carrell. Wenn nichts hilft, kann man ja immer noch das Fragezeichen nehmen. Aber das mache ich erst zum Schluss – mit 75 oder so.

Also stehe ich jetzt hier und versuche offen und entspannt zu sein und ab und an die Schultern zurückzunehmen. Mal sehen, was als nächstes kommt.

Think positive!

Heute morgen wurde ich fünf Minuten vor dem Weckerklingeln wach. Und ich meine wirklich wach – nicht dieser übliche langsame, verdröselte, mit verklebten Augen verbundene Prozess, sich aus dem Bett zu schälen. Wach! Also aufgestanden und die Gardinen beseite geschoben – draussen scheint die Sonne. Toll!

Jetzt schnell ab in die Küche …und platsch! Was zum Geier? Die ganze Küche steht unter Wasser. Schnell den Haupthahn zugedreht und gefeudelt. Den Möbeln tut das ganze sichtlich nicht gut. Merdé!

Seit gestern abend steht die neue Bauknecht Waschmaschine in der Küchenzeile und wartet auf ihren ersten Einsatz. Ich rutsche auf Knieen mit dem Feudeltuch durch die nasse Küche und so langsam dämmert mir, dass offensichtlich gar nicht die alte Maschine undicht war, sondern irgendwas vor dem Absperrhahn und das Wasser nur zufällig genau unter der Maschine heraustropfte. Die Ausgabe von knapp €500,- war also vermutlich unnötig. Soviel zum Thema gute Laune am Morgen.

Aber das sehe ich jetzt nicht ein. Ich will mir die Laune nicht versauen lassen. Also suche ich die positiven Seiten:

  • Ich fühle mich wach und ausgeschlafen
  • Draussen scheint die Sonne
  • Ich muss mich heute nicht darüber aufregen, daß der Bus um 9:13 ausfällt
  • Ich bin heute wirklich froh, nicht in einer Altbauwohnung mit Dielenfussboden zu wohnen
  • Ich habe sofort den Hausmeister erreicht
  • Der von ihm beauftragte Handwerker kam tatsächlich recht schnell und hat den ganzen Anschlusswust unter der Spüle in Ordnung gebracht.
  • Ich habe eine neue Waschmaschine und jetzt hoffentlich wieder 15 Jahre Ruhe zu dem Thema.
  • Alles wird gut!

Sexismus bei Saturn – kein Deal!

Frauen, die sich ein Auto kaufen möchten haben selbst heutzutage noch häufig das Problem, von Verkäufern nicht richtig ernst genommen zu werden – insbesondere wenn sie in männlicher Begleitung sind. Das ist natürlich unschön und unzeitgemäß.

Zum Trost der Damen möchte ich anmerken, daß eine solche Diskriminierung auch andersherum vorkommen kann. Vor Monaten wollte ich mir zum Beispiel einige (Business-) Oberhemden kaufen und war dabei in weiblicher Begleitung. Die Verkäuferin reagierte sehr erstaunt, als ich ihr nach etlichen Minuten nahelegte, daß sie sich vielleicht besser mit ihrem Kunden – nämlich mit mir – über die Hemden unterhalten sollte, weil ich mich schon seit meinem 4. Lebensjahr alleine anzuziehen pflege. Bis dahin hatte sie sich ausschlielich an meine Begleiterin gewandt.

Heute hatte ich wieder ein entsprechendes Erlebnis. Nach 17 Jahren leidet meine Waschmaschine an zunehmender Inkontinenz. Also wollte ich heute auf dem Heimweg nach Ersatz Ausschau halten und betrat dazu Saturn am Alexanderplatz. In der Abteilung befanden sich gefühlte 500 Waschmaschinen, zwei Verkäufer und fast keine potentiellen Käufer. Ich schaute mir lange sehr intensiv die technischen Daten der meisten Machinen an, was aber noch kein Grund für die Verkäufer zu sein schien, mich anzusprechen.
Nach ungefähr einer Viertelstunde erschien ein älteres Ehepaar und kaum eine Minute später bemühte sich der Verkäufer intensiv um die beiden – ehrlich gesagt eher um die Frau. Nun gut…

Ich ging daraufhin für eine kleinere Besorgung in eine andere Abteilung und kehrte etwas später noch einmal zurück. Deja vu: Ich wurde ignoriert, ein (anderes) Paar hingegen beraten. Soso.

Ich habe kurz in Erwägung gezogen, mir mal eben in einer anderen Abteilung eine weibliche Begleitung auszuleihen, beschloss dann aber, mein Geld lieber in einem anderen Geschäft auszugeben.

Tja Saturn – so wird das nix mit uns. Da hilft auch keine Autogrammstunde mit Peter Maffay…

Soziale Netzwerke vs. Real Life

Während der letzten paar Tage hatte ich einige nette Treffen im RL (Real Life = echtes Leben). Ich habe nicht nur nette Menschen wiedergesehen, sondern mir wurde auch der Kopf betreffend der Internetnutzung von “echten Menschen” mal wieder gerade gerückt.

1. Junge, urbane, mobile, netzaffine Erwachsene

Interessant war zum Beispiel ein gemütliches Treffen, das ein ehemaliger Kommilitone anlässlich seines Geburtstages initiiert hatte. Er hat einige Zeit im Ausland gearbeitet und uns einige Fotos gezeigt. Und ich meine “richtige” Fotos – Papierabzüge!

Noch erstaunlicher fand ich, daß von den mehr als 10 Personen am Tisch während des gesammten Abends niemand getwittert, sein iPhone gezückt, oder auch nur das Handy angefasst hat, obwohl alle genau in der “relevanten Zielgruppe” waren: zwischen 25 und 35 und netzaffin. Sowas hatte ich schon lange nicht mehr.

Wir hatten zudem ein sehr interessantes Gespräch über Social Networks. Das Treffen kam überhaupt nur zustande, weil die Einladung auf Facebook verschickt wurde. Das bedeutet, daß jeder der anwesenden dort einen Account hat, einige schon recht lange, andere noch nicht so lange. Alle fanden das Tool sehr nützlich, aber dabei kam die Sprache auf Probleme, daß offensichtlich immer mehr Leute haben:

Wie kann ich vernetzt sein, und trotzdem anonym bleiben?
Ich möchte zwar meinen Freunden hin- und wieder Lebenszeichen zukommen lassen, aber nicht gleich 1000 verschiedenen Marketingabteilungen zum Frass vorgeworfen werden. Mindestens eine Person am Tisch benutzt in Social Networks nur Pseudonyme und falsche Angaben. Leider hilft das nicht, weil die Person nicht nur an seinem Profil, sondern an seinen Kontakten und der Intesität der Kommunikation mit den verschiedenen Kontakten mit einer enorm hohen Wahrscheinlichkeit identifiziert werden kann.

Wie trenne ich Freunde und berufliche Kontakte?
Man redet mit guten Freunden bekanntlich anders und über andere Themen, als mit losen Bekanntschaften und nochmal anders als mit beruflichen Kontakten. Die Trennung von Beruf und Privatshäre aufrechtzuerhalten wird heutzutage immer schwieriger. Auf Seiten der Firmen fehlt ofmals jegliche Akzeptanz. Vor Jahren hatte ich bereits eine intensive Diskussion mit einem Vorgesetzten, weil ich ihm meine private Handynummer nicht geben wollte. Diese Grenze ‘privat’ hat er einfach nicht verstanden oder war nicht bereit, sie zu akzeptieren. Heutzutage kommen ähnliche Probleme in Social Networks. Wer bei XING oder LinkedIn ist, der ist das aus beruflichen Gründen und wird sich dementsprechend präsentieren. Bei Facebook sieht die Sache anders aus. Hier steht der private Aspekt im Vordergrund.

Was macht man aber nun, wenn der Vorgesetzte ein Freundschaftanfrage schreibt? Wenn man wirklich befreundet ist – kein großes Problem. Wenn man aber nicht wirklich befreundet ist, stört seine Anwesenheit allerdings die offene Kommunikation mit Freunden. Man kann sich nicht mehr so ungezwungen unterhalten. Und falls man es doch macht und es deshalb zu Reibereien kommt? Kann man dann den Vorgesetzten virtuell vor die Tür setzen?

Klare Sache: Wer auf meiner Party rumnervt und danebenbenimmt, wird erst angezählt und dann vor die Tür gesetzt. In der realen Welt wird das leicht verstanden. Wenn ich das mit beruflichen Kontakten mache, sind Konflikte wahrscheinlich. Die einzige Möglichkeit, solche Konflikte zu vermeiden ist m.E. die strikte Trennung von beruflichen und privaten Kontakten. Blöde nur, daß es so viele Überschneidungen gibt. Wie geht man damit nun um?

Auch diese Fragen fanden wir leider keine befriedigende Antwort, aber ich finde es interessant, daß sich viele dieser Probleme bewusst sind.

2. Erwachsene “in den besten Jahren”

Ich fuhr zum meinem ersten Klassentreffen – 10. Klasse Abschlussjahrgang 1984. Das Treffen war ein Erfolg und tatsächlich kamen auch die meisten von meinen ehemaligen Mitschülern. Organisiert wurde das Ganze überwiegend per E-Mail. Bis auf drei Ausnahmen würde ich die meisten als nicht so firm im Umgang mit Computern und Internet bezeichnen. Zwar nutzen die Anwesenden Computer für Office, E-Mail und ein bischen WWW, aber bereits die Frage, wie denn jetzt die (digital aufgenommenen) Bilder verteilt werden sollen, machte viele ratlos. Webdienste wie Flickr, Picasa und Co waren den meisten unbekannt. Facebook oder andere Social Networks ebenso. Kennt keiner – braucht keiner. Ging ja auch alles so.

Die Erkenntnis

Vor ein paar Tagen fragte mich ein ehemaliger Kollege auf Facebook “aus meine Schulklasse ist auch niemand bei Facebook. Ich frage mich nur gerade wer hier in nem Biotop lebt. Die oder Wir?“.

Ich denke, zur Zeit sind das immer noch wir. Da stellt sich mir die Frage, wie relevant die ganzen Social Media Dienste in unserer gesamten Gesellschaft eigentlich wirklich sind und ob “wir” die Wirkung nicht – zumindest gegenwärtig – einfach völlig überschätzen. Nur so ein Gedanke.

Apples iPad: alt, langweilig, überflüssig, böse und wahrscheinlich erfolgreich

Diese Woche liess “His Steveness” die Katze aus dem Sack: Das iPad wurde vorgestellt. Die Medien überschlugen sich vor Begeisterung und die Technikjünger waren enttäuscht. Ich zähle mich dann doch eher zur letzteren Fraktion. Nachdem sich der Trubel ein wenig gesetzt hat, verfestigt sich bei mir die Meinung, daß das iPad, alt, langweilig, überflüssig und böse ist, aber wahrscheinlich richtig erfolgreich wird. Nachdem ich die Gründe im Einzelnen erläutert habe, werde ich aber auch noch kurz die Gegenposition anreissen:

Die Idee ist alt
Tablet-PCs gibt es schon seit Jahren. Vor ungefähr 10 Jahren hatten wir bei der Agentur, für die ich damals tätig war bereits einen Tablet-Prototypen, den ein Energiekonzern vermarkten wollte. Die Idee war dieselbe: Internet für Couch-Potatoes. Seitdem hat es gefühlte 1000 weitere erfolglose Versuche gegeben, diese Gerätegattung zu etablieren.

Das iPad ist langweilig
Es bietet keine Überraschungen, keine innovative Displaytechnik und generell eigentlich nichts, was Technikfans irgendwie hinter dem Ofen vorlocken könnte. Ich kann damit nichts tun, was ich mit einem Netbook oder schlankem Notebook nicht auch tun könnte. Im Gegenteil – es kann viel weniger, als die Technik, die wir schon haben.

Das iPad ist überflüssig
Ich habe einen Desktoprechner, einen großen Laptop, ein Netbook, ein Smartphone für das Internet unterwegs und ein richtiges Handy zum Telefonieren. Mit so ‘nem kastrierten Couch-Möchtegern-PC kann ich nix anfangen. Über richtig guten ‘nen E-Bookreader würde ich ggf. noch nachdenken, aber das iPad taugt genau dafür nicht. Es ist zu schwer, hat ein aktives Display, das auch noch spiegelt und ist mit 700g einfach zu schwer.

Das iPad ist böse
Die Begeisterung der Medienindustrie ist verständlich. Die Konzerne wollen unbedingt, daß das iPad ein Erfolg wird, weil es ein verschlossenes System ist. Der eigentliche Sinn des Gerätes ist es nämlich, die Menschen, die die Vorzüge des freien Informationsaustauschs kennengelernt haben, wieder zu reinen Konsumenten zurückzuentwickeln. Die ganze Contentindustrie hält Computer, Internet und überhaupt die Idee des freien Informationsflusses für einen schlimmen Betriebsunfall, den man schnellstmöglich rückgängig machen muss, weil ihnen dadurch sowohl Einnahmen in gigantischem Ausmaß als auch Einfluss auf die öffentliche Meinung verlorengegangen ist. Apple ist mit dem iPad ein wichtiger Meilenstein zur Rückeroberung der Kontrolle durch die Industrie. Wir sollen wieder schön schlucken, was uns von Konzernen vorgesetzt wird und dazu noch den ganzen Sch… bezahlen. Für Leute, denen Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie hohe Güter sind, die Vermarktungsstrategien und Kontrollmechanismen kennen, und die das Aufkommen des Internets als eine Befreiung von vielerlei Zwängen und Erweiterung der eigenen Möglichkeiten empfanden, ist dieses Gerät einfach nur eine Bedrohung und zu 100% der falsche Weg.

Weshalb das iPad wahrscheinlich trotzdem erfolgreich werden wird, bringt Andreas Göldi in seinem Artikel “Warum Apple in einer anderen Liga spielt” auf den Punkt; Das Ding ist einfach nicht für UNS, sondern für den REST gemacht. Das war übrigens auch schon die Werbeaussage von Apple, als der Mac vor über 25 Jahren eingeführt wurde. Es gibt so einen schönen doppeldeutigen amerikanischen Ausdruck dafür: “It’s a no-brainer” – Ein Kinderspiel. Eben etwas für Leute, die ihr Gehirn nicht benutzen.

Das große Aber. Abseits meiner elitären Sichtweise
Das oben geschriebene ist natürlich die elitäre Sichtweise eines Typen, der sich seit über 25 Jahren aktiv mit Computern auseinandersetzt, keine ernsthaften Probleme mit der Konfiguration seines DSL-Routers hat. Jemand der Internetsoftware entwickelt und ausserdem auch noch Grundwissen in Marketing, Jura, Betriebswirtschaft und Statistik hat. Aus dieser Warte heraus ist das obige Argumentation natürlich schlüssig.

Bloss – so ist der Durchschnittsbürger nicht. Er hat andere Bedürfnisse und Sichtweisen. Im Prinzip möchte niemand Computer benutzen. Man macht es, weil die Dinger irgendwie recht nützlich sind, aber eigentlich sind alle total von den Kisten genervt, die teuer und kompliziert sind und um die man sich laufend kümmern muss. Jemand der Nachrichten im Fernsehen für echte Information hält, wird sich der Einschränkungen und Zwänge dieser neuen ‘Walled Garden’ Geräte wahrscheinlich gar nicht bewusst. Er wird sich stattdessen darüber freuen, daß er sich nicht mehr mit so überflüssigen Sachen wie Systemaktualisierung, neuen Treibern, Antivirensoftware und ähnlichem Mist rumschlagen muss. Wer auch bisher nur ein bischen Webmail, Google und Ebay benutzt hat, für den sind diese Teile tatsächlich eine willkommene Vereinfachung.

Freuden des Entwicklerdaseins

Manchmal denke ich, daß mit steigendem Alter die Frustgrenze sinkt. Ich wollte über das Wochenende ‘mal eben’ (HA!) ausprobieren, wie Entwicklung mit PhoneGAP so funktioniert.

WZG ist phoneGAP?

Wie der Name nahelegt, kann man damit Software für Telefone entwickeln und damit eine Lücke schliessen. Die tollen neuen Smartphones, wie iPhone, Android, Blackberry, Palm und Symbian sind alle wahre kleine Wunderwerke mit 1000 tollen Funktionen, wie GPS, Bewegungsmesser und so weiter. Diese Dinge lassen sich aber nur ansprechen, wenn man eine “richtige” Software programmiert und auf das Telefon lädt. Selbstredend ist die Softwareentwicklung auf all den genannten Plattformen sehr unterschiedlich. “Softwareentwickler sind rar, also lass uns die Telefonsoftware doch in HTML/CSS/Javascript schreiben. Das können mehr Leute” haben sich da ein paar schlaue Menschen gedacht und phoneGAP entwickelt.

Damit schliesst sich die Lücke zwischen den verschiedenen Betriebssystem und Webentwicklung. Man kann damit also z.B. per Javascript auf GPS und Kamera zugreifen. Zudem ist die damit entwickelte Software ohne Änderung auf all den oben genannten Plattformen lauffähig.

Ran an die Buletten

Soviel jedenfalls zur Theorie. Und genau diese wollte ich jetzt mal überprüfen. Ich wollte eine Mini-Applikation für Android programmieren, da ich ja zufälligerweise den tollen HTC Hero mein eigen nenne. Und jetzt fängt der Spass an: Bevor man mit PhoneGAP eine Applikation bauen kann, muss man nämlich bereits eine Entwicklungsumgebung für Android laufen haben. Dazu benötigt man natürlich das Android-SDK (Software Development Kit). Entwickeln tut man geschickterweise mit Eclipse, was ich auch auf meinen Rechnern verwende – aber leider in einer alten Version. Also erstmal eine neue installieren. Das Java SDK6 ist auch notwendig, aber kein Problem. Sowas ist auf den Apple Macs ja bereits installiert.

Zunächst überprüft man also, ob das Java SDK und Eclipse auf dem neuesten Stand sind und man eine normale Java Anwendung damit bauen kann. O.K., geht. Jetzt das Android SDK installieren und sofort ein Update fahren lassen und die APIs der verschiedenen Android-Versionen installieren. Geht zunächst nicht, weil dabei ein HTTPS-Fehler auftaucht. Falsches Server Zertifikat nehme ich an. Immerhin kann man einstellen, daß stattdessen unverschlüsselt übertragen werden soll. Die Hinweise, daß die Software nicht richtig zertifiziert ist und man die automatische Datenübertragung zu Google bei der Installation nicht abschalten kann, nehme ich mal etwas genervt zur Kenntnis. Anschliessend das Android-Plugin in Eclipse herunterladen und einbinden, damit die APIs und Telefonemulatoren angesprochen werden können. Jetzt noch schnell ein virtuelles Telefon zusammengebaut (“einmal mit Touchscreen, Kamera und GPS bitte…”) und ein Hello World zum laufen bringen. Jetzt ist man auf dem Stand, ein normales Android Programm entwickeln zu können.

Fast.

Das Problem, mit dem ich den heutigen Nachmittag sinnlos verplempert habe: Auf meinem Notebook funktioniert es und auf dem iMac schmiert der Emulator beim Start ab – und zwar jedes Mal. Identisches Betriebssystem (OS X 10.6.2), identisches Java SDK, identisches Android SDK und identische Einstellungen auf beiden Rechnern. Nichts zu machen – auf dem iMac läuft es einfach nicht. Toll! Ich bin echt begeistert und habe für heute einfach keinen Bock mehr…

BBC Doku zu 70er “Krautrock”

Deutsche Musik gegen Ende der 60er Jahre war – im Gegensatz zu damals gängiger Küche – eher flach und wenig nahrhaft, allerdings genauso schal gewürzt. Flauer Schlager waberte über das Land und lullte die Wirtschaftswunderkinder ein. Passend zum rebellischen 68er Zeitgeist machten sich junge Musiker auf, um nach neuen Wegen zu suchen. Weder schaler Schlager, noch platte Anlehnung an amerikanische Blues und Rock-Schemen waren gefragt, sondern der Aufbruch in neue Klangwelten.

Die BBC hat eine schöne Dokumentation zum “Krautrock” der 70er gedreht. Ich bin zwar der Meinung, daß der Begriff “Krautrock” schon deshalb kompletter Quark ist, weil Can, Tangerine Dream, Kraftwerk u.a. eben keinen Rock gemacht haben, aber egal – ich finde die Doku sehenswert.

Deja vu, bzw. schonmal angedacht

Manche Leute fühlen sich ja von den ständigen Neuerungen und bekloppten Erfindungen überrumpelt und überfordert. Ich habe eher ständig das Gefühl “ach, DAS gibt es jetzt auch wirklich ?”

Die meisten Ideen sind eigentlich nur folgerichtig und lagen in der Luft. Es kommt nur darauf an, wer sie zuerst richtig umsetzt. Mir selbst ist das schon x-mal so gegangen. Twitter war z.B. ein klein bischen schneller als zzap (und ich hätte nie ein Millionenfundig bekommen), mein elektronischer Buchladen fastfiction setzt auch schon seit 2004 Staub an und jetzt wird noch eine Idee, die wir damals in der Uni hatten Umgesetzt:

Der USB Duftstick.

Blümchenduft gegen Büromief” schreibt Gizmodo in einem kurzen Blogartikel. Okay, wir hatten uns das damals etwas anspruchsvoller vorgestellt: Jeweils passend zu bestimmten Bildern oder Websites einen ganz bestimmten Duft (also quasi ein Duftsynthesizer), aber der Anfang ist gemacht.

Alternative Displays: Semitransparentes AMOLED

Irgendwann hat jemand beschlossen, daß Bildschirme nicht mehr entspiegelt sein sollten. Fortan gab es nur noch ‘glossy’ Displays zu kaufen, die zwar super kräftige Farben anzeigen, aber das Auge wahnsinnig anstrengen, weil man nicht nur das eigentliche Bild sieht, sondern auch noch sich selbst und alles was hinter einem ist.
Aber der Fortschritt ist unaufhaltsam – Samsung zeigte auf der CES ein Display, bei dem man nicht nur sieht, was hinter einem selbst ist, sondern ausserdem auch noch, was hinter dem Display ist. So kann man sich überhaupt nicht mehr auf das eigentliche Bild konzentrieren.

Macht nix – hauptsache cool wie in Minority Report!

Ob sich das gezeigte Notebook auch per Pantomime und Handgesten steuern liess, ist mir allerdings nicht bekannt…

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