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Rundreise – Kleine Häuser in grosser Landschaft

Als ich letzte Woche Sandra abends am Lake Merrit getroffen habe, war sie ganz gespannt, weshalb ich mir in Sebastopol (ca. 55 Meilen nördlich von San Francisco) ein Haus angucken wollte. Der Grund ist natürlich nicht, daß ich planen würde, nach Kalifornien zu ziehen. Es handelt sich ganz einfach um ein besonderes, interessantes Haus, daß ich seit längerem aus dem Internet kenne. Ich wollte es bereits im letzten Jahr ansehen, aber es hat erst dieses Jahr geklappt. Am Samstag war es denn soweit – ich hatte einen Termin bei Tumbleweed Tiny Houses.

Mit der Fahrzeit hatte ich ich mich zunächst gründlich verschätzt. Beim Blick auf den Plan meinte ich, den Weg in etwas über einer Stunde zurücklegen zu können. Der Routenplaner von Google Maps sagte 1:35, was bei freier Strecke eventuell auch drin gewesen wäre. Aufgrund von Strassenfesten, Baustellen, Mautbrücken und zähfliessendem Verkehr kam ich letztlich auf beinahe 2,5 Stunden Fahrzeit. Und das für ein Häuschen von gerade mal 10qm.

Tiny House von vorne

Tiny House von vorne

Tiny House von innen

Tiny House von innen

Tiny House von der Seite

Tiny House von der Seite

Es war dann aber auch etwas besonderes, das Original zu sehen, betreten zu können und ein “Raumgefühl” entwickeln zu können. Es ist wirklich kein Kubikzentimeter verschwendet und man darf nicht zu dick werden, weil man sonst nicht mehr in das Bad kommt. In dem Gespräch mit einem Mitarbeiter wurde mir versichert, daß dieses Haus aufgrund der Holzbauweise, des geringen Volumens und eines vernünftigen Propangasofens auch im Winter problemlos bewohnt werden kann. Und damit sind die Winter im Norden der USA gemeint. Interessant, daß die kalifornischen Bauvorschriften auch nicht unbedingt unkomplizierter als die Deutschen sind, und man schon etwas tricksen muss. Das Haus steht z.B. deshalb auf einem Anhänger, weil es als feststehendes Gebäude für Wohnzwecke nicht genehmigungsfähig ist. Für diese gibt nämlich vorgeschriebene Mindestgrößen. Der Trailer kann auch nur deshalb genutzt werden, weil auf dem Grundstück bereits ein richtiges Haus steht. Dieses zählt dann nämlich als offizieller Wohnsitz.

Nach der Besichtigung fuhr ich zunächst noch einmal für zwei Besorgungen nach San Francisco. Die Landschaftsbilder auf dem Weg dorthin habe ich mit lockerer Hand bei voller Fahrt auf dem Highway 101 aufgenommen.

Kalifornische Landschaft

Kalifornische Landschaft

Kalifornien Highway

Kalifornien. Landschaft und trügerisch leerer Highway.

Blick auf San Francisco vom Highway 101

Toller Blick auf San Francisco vom Highway 101 kurz vor der Golden Gate Bridge

Presidio, Golden Gate Bridge, Marin County

Presidio, Golden Gate Bridge, Marin County (von vorne nach hinten)

An der Mautstelle der Golden Gate Bridge wäre ich beinahe in Verlegenheit gekommen, weil der Brückenzoll nicht mehr $5 sondern mittlerweile sogar $6 kostet (die anderen Brücken in der Bucht kosten noch immer $4).

Daß man am Wochenende im Touristenneppviertel Fishermans Wharf kaum treten konnte, war zu erwarten (siehe Warteschlange vor dem Cable Car). Leider war an dem Samstag die komplette Stadt unerträglich voll. Vom Presidio bis auf die Oakland Bay Bridge ging es quasi nur im Schrittempo.

Cable Car

Wochenende - enorme Warteschlange vor dem Cable Car

Klassenfahrt ins Silicon Valley

Der Abschluss der Konferenzwoche wurde mit einem ausgiebigen Brunch auf der Dachterrasse des Passion Cafe in Downtown eingeläutet. Anschliessend ging es dann mit den Jungs von Compuccino zu einer Tour durch das Silicon Valley. Zunächst statteten wir Apple in Cuppertino einen Besuch ab (“I visited the mothership”) – insbesondere dem Devotionalienshop.

Anschliessend fuhren wir nach Mountain View, wo uns Mamie Rheingold (die Tochter von ‘virtual communities’-Autor Howard Rheingold) über den Googleplex führte. Man könnte dort den Eindruck bekommen, daß Google Weltmarktführer im Catering ist. Egal um welche Ecke man geht – immer ist da eine Kantine oder wenigstens eine Küche mit gut gefülltem Kühlschrank und hochwertiger Espressomaschine zu finden. Ansonsten glänzt Google mit für das Valley vergleichsweise interessanter Architektur und überall finden sich verspielte Details. In der Lobby hängt z.B. ein 1:1 Mockup von Spaceship One unter der Decke dort sind auch Produktprototypen, wie eine Google-Earth-Cave installation und Terminals mit neuen neuen Such- und Auswertungswerkzeugen. Ms. Rheingold erzählte auf meine Nachfrage, daß es neben den “lustigen” und verspielten Arbeitsplätzen auch normale Cubicles gäbe, da manche Mitarbeiter einen normalen Arbeitsplatz vorziehen würden.

Unsere letzte Station war Palo Alto, wo wir den Stanford-Campus besuchten und dann noch einen kurzen Abstecher zu Facebook machten, die ihren Sitz in einer alten Produktionshalle von Hewlett Packard haben.

Es bleibt der Eindruck, daß man hier – egal bei welcher Firma – sehr isoliert arbeitet. Es gibt nur die eigene Firma und sonst nirgends so etwas, wie ein Umfeld, wohin man in der Mittagspause kurz gehen könnte um wenigstens 15 Minuten lang andere Eindrücke zu bekommen. Das schien uns allen nicht sehr attraktiv zu sein. An solchen Sachen merkt man, wie europäisch man denkt und fühlt.

Hier sind die “Beweisfotos” der Tour:

Apple: One Infinite Loop, Cuppertino

Apple Mothership: One Infinite Loop, Cuppertino

Google Badge

Google - Meine "Eintrittskarte"

Google Führung

Google - Mamie Rheingold erzählt

Google Campus

Google - Been there, done that, got the t-shirt

Stanford Campus

Stanford - Die Gang besichtigt den Campus

Facebook Firmenschild

Facebook - der einzige Hinweis darauf, was für eine Firma hier sitzt

Facebook - Eingang

Facebook - Der Eingang könnte auch zu einer Deutschen Grundschule gehören

Web 2.0 Expo San Francisco – mein Fazit

Mein erster Eindruck war: Der Buzz ist irgendwie vorbei. Die Expo ist sehr viel leerer, als noch vor 3 Jahren, als ich sie das letzte Mal besucht habe. Es ist auch nicht so einfach eine interessante Session zu finden. Ärgerlich, daß es den Veranstaltern nicht gelang, eine einigermassen akzeptable WLAN-Anbindung anzubieten obwohl sehr viel weniger Menschen hier sind, als früher. Eine Internetmesse ohne vernüftige Internetanbindung! Wenn ich ein reguläres Ticket für immerhin über $1000,- gekauft hätte, wäre ich wirklich stinksauer darüber. Das war auf dem Wordcamp deutlich besser gelöst, obwohl von den 800 dort anwesenden auch 2/3 online waren. Und wenn ich schonmal am rummosern bin – wieso sind die Pinkelbecken eigentlich ungefähr einen halben Meter zu tief – nämlich ungefähr in Knöchelhöhe – angebracht?

[…]

Einige langweilige Keynotes später hat sich mein Eindruck verfestigt: Die Expo selbst ist ziemlich lala. Das Problem mit den Sessions ist, daß sie sehr oberflächlich bleiben und auf diesem Level eigentlich nichts Neues bringen. Die Expo bietet aber immerhin einen guten Vorwand für Networking und nette, interessante Gespräche.

Verblüffend find ich jedesmal, wieviele Deutsche man hier trifft – sowohl Geschäftsreisende, als auch Residents. In das Bild passt, daß einer der größeren Sponsoren der Messe Berlin Partner war, eine Abteilung der Berliner Wirtschaftsförderung, die den Standort Berlin in Kalifornien bekannter machen soll. Die von ihr veranstaltete “Berlin Night” wurde ihrem Namen allerdings nicht so ganz gerecht. Es war eher eine typisch amerikanische After-Work-Party, auf der man nach Messe und Abendessen schnell nochmal auf zwei Drinks und ein bischen Smalltalk geht und dann auch bald wieder verschwindet.

Was bleibt?

Ich und bin wieder darüber gestolpert, daß das Internet hier immer noch viel breiter und tiefer im Alltag verwurzelt ist, als in Deutschland. Verblüffend und etwas frustrierend, daß Deutschland hier mental einfach nicht aufholt.

Ich selbst habe aber in den letzten Tagen einige Kontakte aufgefrischt, ein bischen genetzwerkelt und immerhin auch ein paar Anregungen für den Bereich Bereich Publishing und Community bekommen, denen ich in den nächsten Tagen noch etwas nachgehen werde. Die restliche Zeit hier verbringe ich also in einer Art kleinem Grundlagen-Workshop.

iPad – mein erster Eindruck im Real Life

Gestern hatte ich noch etwas Zeit in der Stadt, weil auf der Web Expo erst ab Dienstag Sessions stattfinden, die für mich interessant sein könnten. So hatte ich etwas Zeit, um mit den Jungs von compuccino durch die Stadt zu laufen und die übliche Touristennummer zu machen: Embarcadero, Fishermans Wharf, Coit Tower, Chinatown, Levis Store…

Und natürlich hatte ich etwas Zeit für Apple. Der ganze Store war geradezu mit iPads gepflastert. Es gab kaum etwas anderes dort und so hatte ich endlich die Gelegenheit, so ein Ding einmal selber auszuprobieren. Meine Einschätzung, die ich neulich noch ins Blaue hinenin geschrieben hatte, bleibt:

  • Ich halte das Gerät selber für überflüssig.
  • Ich glaube trotzdem, daß es ein Riesenerfolg wird.

Der Erfolg ist hier in San Francisco jedenfalls schon sichtbar. Erst seit ein paar Wochen im Handel, läuft gefühlt schon jeder 10. damit herum. Über eine Million Geräte sollen bereits verkauft worden sein. Nun, da ich es selber ausprobieren konnte ist mein Eindruck etwas zwiegespalten:

Positiv:

  • Es ist es ein wirklich feines Gerät, das man gerne in die Hand nimmt. Der Qualitätseindruck ist einfach top. Super Materialien und erstklassige Verarbeitung.
  • Die Darstellungsqualität des Displays ist wirklich hervorragend.
  • Leute, die das Gerät bereits besitzen erzählen von Akkulaufzeiten zwischen 9 und 11 Stunden.
  • Die Bedienung ist schlicht und elegant.
  • Man liest häufig, daß das Gerät schnell ist. Das bedeutet vor allem, daß die Bedienoberfläche ohne spürbare Verzögerung arbeitet. In Google Maps herumzoomen und zu scrollen ist die wahre Freude.
  • Alles ist so simpel wie möglich. Man muss sich nicht mehr mit den ganzen typischen Computernervereien herumärgern: Kein Dateisystem, keine ständigen Aufforderungen zu Updates, kein Virenscanner und so weiter. Einschalten, benutzen, fertig.

Alleine der letztere Punkt ist vermutlich für viele DAS Killerfeature. Alles schick, aber es gibt eben auch negatives:

Negativ:

  • Die Inhaltekontrolle durch Apple ist für mich ein absolutes no-go.
  • Da Gerät ist primär für Medienkonsum gebaut. Nicht nur aufgrund der iTunes-Kopplung, sondern auch aufgrund des Handlings. Mit der einen Hand das Gerät festhalten und mit der anderen auf einer virtuellen Tastatur herumtippen macht nicht wirklich Spass. Die bevorzugte Interaktion ist, etwas auf dem Screen auszuwählen.
  • Das Handling ist auf Dauer etwas ermüdend. Ich weiss nicht so recht, wie ich das Gerät länger halten soll, weil es mit seinen 700g irgendwann eben doch etwas zu schwer wird. Toll für 5 Minuten, aber eine Stunde kann ich mir nicht so recht vorstellen.
  • Zuguterletzt: Ich weiss einfach nicht, wozu ich solch ein Gerät einsetzen soll. Zwischen Smartphone, Netbook, Laptop und Desktop sehe ich einfach kein sinnvolles Einsatzszenario für mich. Das mögen Andere für sich selbst aber eventuell anders bewerten.

Fazit
Ich mag Apple Produkte. Ich nutze einen iMac, ein MacBook und habe einen iPod touch. Aber ich kann keinen Grund erkennen, weshalb ich für so ein Gerät zwischen €500,- und €800,- ausgeben soll.

Noch so’n paar Bilder…

Nach der WordPress Unconference heute sitze gerade entspannt auf dem schattigen Balkon von Marco in Alameda und chille vor mich hin. Da kann ich doch auch einfach mal ein paar Bilder hochladen. Zum Beispiel vom Strand, der hier gerade mal 100m entfernt ist.

Alameda Beach

Alameda South Shore Beach

Oder von der Unconference, die heute in den Geschäftsräumen von Automattic am Embarcadero stattfand – und dem netten Umfeld.

Geschäftsräume von Automattic

Wordpress Unconference in den Geschäftsräumen von Automattic

Automattic, Embarcadero, Pier 38

Automattic sitzt am Embarcadero in Pier 38

Embarcadero / Townsend St.

Gegenüber: Light Rail Embarcadero / Townsend St.

Embarcadero, Downtown

Embarcadero Blick in Richtung Downtown

AT&T Park

Andere Richtung: AT&T Park - Baseball Stadion der SF Giants

Wordcamp San Francisco

Mein zweiter Tag in Kalifornien fing früh an: Wir sind um 6:30 aufgestanden, um noch einen Parkplatz im Mission Bay Conference Center der UCSF (University of California, San Francisco) zu bekommen. Immmerhin hatten sich ca. 800 Teilnehmer für das Wordcamp angemeldet.Was sofort auffiel: Die gute Durchmischung. Tatsächlich waren fast die Hälfte der Teilnehmer Frauen und von Alter her war auch alles zwischen 20 und 60 vertreten. Das zeigt, daß Blogging hier in den USA einfach Mainstream geworden ist. Gut so.

Eine weitere verblüffende Beobachtung: Obwohl sich das Publikum auf dem Wordcamp und dem 26C3 Hackerkongress im letzten Jahr naturgemäß erheblich unterscheidet, sind bei der Hardwareausstattung deutliche Parallelen zu bemerken: Knapp die Hälfte der Leute arbeitet mit Apple Laptops und nochmal 25% mit Netbooks. Normale Windows-Notebooks sind deutlich in der Minderzahl. Es waren auch bereits recht viele Leute mit dem iPad unterwegs. Aber auf Dauer scheint das Handling etwas unbequem zu sein, weil man das Tablet irgendwann nicht mehr vernünftig halten kann. Aber das muss vermutlich jeder für sich selbst herausfinden.

Die Tracks waren recht unterhaltsam, gingen aber nicht sehr in die Tiefe. Dafür sind in den folgenden Tagen noch eine Developers Unconference und ein Code Sprint geplant. Aber es geht natürlich wie bei jeder Konferenz auch um die Gespräche am Rande. Und da bin ich doch immer wieder verblüfft, wie einfach man hier ins Gespräch kommt.

So wurde ich wurde in einer Pause von einem Facebook Mitarbeiter angesprochen, weil ich ein ‘HipHop for PHP’ T-Shirt trug, daß mir Marco geschenkt hatte. Er dachte, daß ich auf der dazugehörigen Veranstaltung war, konnte sich aber weder an meinen Namen noch an mein Gesicht erinnern. Tja… lustig, daß ER sich für seinen Akzent entschuldigt hat. Der Gute war nämlich Schotte.

Das Programm war gut, die Gespräche am Rande interessant, das Catering verblüffend gut und abends gab es noch eine Party bei Automattic (der Firma hinter WordPress). Das alles für $50. Super.

Been there, done that, got the t-shirt

Hier sind ein paar Impressionen:

UCSF Foyer

UCSF Foyer

Wordcamp Auditorium

Sehr gut besuchte Vorträge

Pause - UCSF Campus

Pause auf dem UCSF Campus

Lunch - UCSF Campus

Lunch auf dem UCSF Campus

Party bei Automattic

Abends: Party bei Automattic

Level 1 geschafft: Bin gut in Kalifornien angekommen

Geschafft – ich bin in Kalifornien angekommen. Der nervenaufreibendste Teil der Reise war die Fahrt mit dem Bus zum Flughafen Berlin Tegel. Der TXL fährt mit gefühltem Schrittempo um jede nur denkbare Kurve in Mitte und Tiergarten, hat etliche Baustellen auf der Strecke und ist spätestens ab Beusselstr. randvoll mit Fluggästen und ihrem Gepäck. Der Checkin nach London ging dann aber sehr zügig. Umsteigen in Heathrow war auch entspannt. Das neue Terminal 5 ist riesengross und licht und freundlich und kein Vergleich zum den alten.

Auf der langen Strecke von LHR nach SFO bekam ich tatsächlich einen Gangplatz. Noch besser: vor und neben mir war frei, so daß ich es mir verhältnismäßig bequem machen konnte. Der Flug selbst war ruhig und fast pünktlich. Von dem unaussprechlichn Vulkan war übrigens nichts zu sehen, als wir über Island flogen.

British Airways hat sein Bord-Entertainment System in der 747 erneuert. 2007 gab es noch eine handvoll Filme die in festen Timeslots liefen. Jetzt hat man eine richtige kleine Videothek zur Auswahl und kann jederzeit den Film sehen, den man möchte. Was für ein Unterschied zu dem veralteten Mist, den ich letztes Jahr bei United hatte. Ich kann BA nur weiterempfehlen.

Eine Anekdote zum Thema “Sicherheitstechnik schafft Probleme, die es ohne sie gar nicht gäbe“:
Seit einigen Jahren wird man bei der Einreise in die USA fotografiert die Fingerabdrücke werden gescannt. Im letzten Jahr gab es dabei Probleme. Ich wurde in ein Büro der US-Immigration gebeten, mir wurden noch diverse Fragen gestellt, und es wurden irgendwelche Cross-Checks durchgeführt. Das was zwar an sich harmlos, hat aber gedauert und ist nach so einem langen Flug etwas ärgerlich. Als Grund wurde mir gesagt, daß irgendwas mit meinen Fingerabdrücken nicht stimmt.

Als ob ich es geahnt hätte – dieses Jahr dasselbe. Als ich erwähnte, daß es im letzten Jahr auch schon Probleme mit meinen Fingerabdrücken gab, wurde der Officer hellhörig und ging der Sache genauer auf den Grund. Er stellte diverse Fragen auch nach meinen letzten USA-Reisen. Letzten Endes kam heraus, daß bei der Einreise 2007 meine Fingerabdrücke mit denen einer Mitreisenden bei der Erfassung “vermischt” wurden.
Deshalb gibt es also jetzt jedes mal Alarm, wenn ich komme. Der Officer versprach mir, daß dieser Fehler korrigiert wird, was aber aufgrund von langem Dienstweg etwas dauern könnte. Schauen wir mal…

Interssant, wie vertraut mir die Gegend schon ist. Als ich am Flughafen in die BART gestiegen bin um noch Oakland rüberzufahren, habe ich mich nicht anders gefühlt, als wenn ich in Berlin in die S-Bahn steige.

Das Wetter ist sonnig (wolkenfreier Himmel), aber frisch und etwas windig. Normal also.
Heute wird nicht viel passieren. Wir machen es uns erstmal zusammen gemütlich – ich und mein Jetlag.

3, 2, 1, …

Der Countdown läuft. Reisepass und alle Tickets, Eintrittkarten u.ä. liegen bereit. Die ESTA Anmeldung für USA ist noch ein Jahr gültig. Heute morgen war ich nochmal beim Arzt um die Reiseapotheke aufzufüllen. Der Reiscomputer ist einsatzbereit; Die Akkus aller wichtigen elektronischen Spielzeuge sind aufgeladen, und die Stromadapter liegen neben mir. Ein paar $$ Bargeld sind getauscht und die Kreditkarte wartet auf ihren Einsatz. Den Koffer habe ich vom Zwischenboden geholt und werde ihn gleich füttern.

Morgen werde ich noch einmal ins Büro gehen und danach wird es so langsam ernst: Ich lasse mich 11 Stunden in einer 390 Tonnen schweren Sardinenbüchse auf die andere Seite der Erde schiessen. Am Donnerstag geht es für 14 Tage nach Kalifornien.

Der Zweck der Reise:

  • Besuch des Word Camp 2010 San Francisco. Eine Konferenz rund um das Blog und CMS WordPress.
  • Besuch der Web 2.0 Expo 2010 in San Francisco
  • So viele nette und interessante Leute treffen wie möglich. Networking und Erfahrungsautausch.
  • Was mich besonders freut: Dieses Mal konnte ich einen Besuch bei Tumbleweed Tiny Houses in Sebastopol, 55 Meilen nördlich von San Francisco arrangieren.
  • Ich hoffe ausserdem auf regen Erfahrungsaustausch und vielleicht noch einen kleinen Entwicklerworkshop

Ich freue mich schon, und werde berichten, was es so interessantes zu berichten gibt.

Ahhh Party Flashback mit Rio Reiser (1992)

Sehr sehr seltsames Gefühl, wenn man plötzlich bei Youtube über ein Video von einer sehr schrägen und geilen Party findet auf der man war – insbesondere wenn diese Party schon 18 Jahre her ist. Zu sehen: Thomas Putensen, Rio Reiser, Frank Schöbel und was weiss ich noch wer damals alles dabei war.

Kurz zur Erklärung: Deutlich vor der ‘Ostalgie’-Welle, hatten wir im ehemaligen FDJ-Jugendclub Atelier 89 in dem ich Anfang der 90er Jahre mitgearbeitet habe eine Ost-Gedächtnis-Party gefeiert. Triefend ironisch. Den ganzen Club mit Flaggen (DDR, UDSSR, FDJ,…) geschmückt, auf den Tischen Bücher über den was-weiss-ich wievielten Parteitag der SED. Um eingelassen zu werden musste man an einem NVA-Offizier vorbei, der einen harsch nach den “Personaldokumenten” fragte, drinnen gab es ein kurioses Programm mit Versteigerung von DDR-Alltagsartikeln, Gesangseinlagen, Inszenierte Streits zwischen NVA und Stasi-Mitarbeitern und so weiter und so fort. Sehr schräg, sehr ironisch und sehr geil – auch wenn ich bei den FDJ-Liedern aus naheliegenden Gründen nicht mitsingen konnte.

Eben in der Singlehölle aufgeschnappt

Berlin am Ostersonntag. Die Wolken sahen zwar etwas bedrohlich aus, aber dabei blieb es auch. Also ging ich eben ein wenig durch den Bötzowkiez und den Park Friedrichshain spazieren. Alleine. Das ist hier natürlich sehr ungewöhnlich. Alleine im Park Friedrichshain geht eigenlich nur, wenn man joggt. Ansonsten ist man hier paarweise und/oder mit Kind(ern) unterwegs. Damit kann ich nicht dienen. Also ging ich eben alleine.

Gerade als ich an dem großen Spielplatz vorbeiging, bemerkte ich zwei recht ansehnliche Frauen, die auf einer Bank saßen und sich unterhielten. Im Vorbeigehen schnappte ich diese Gesprächsfetzen auf.

“[blah blah blah] …und Kinder.”
“Naja, das ist ja ganz schön, aber ohne Mann?”
“Ein Mann? Du meinst ein richtiger alleinstehender? Wo soll den denn bitte hier finden?”

Da musste ich doch ziemlich grinsen. Frühling in der Singlehölle Prenzlauer Berg.

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