Dirk Ollmetzer | Monday, 10 January 2011 |
Unterwegs
Ein kurzes, schönes Wochenende liegt hinter mir. Ich bin kurz nach Hamburg gefahren und habe liebe Freunde wiedergetroffen, die gerade für drei Wochen aus dem USA nach Deutschland gekommen sind, habe drei interessante Kunstausstellungen gesehen, und war mit Mutti mal lecker essen.
Zur Kunst: die Poul Gernes Retrospektive in den Deichtorhallen wäre im Prinzip sehr lustig gewesen, aber der hohe Eintrittspreis und das absolut ätzende Personal haben mir den Besuch richtig vergällt. Gleich dreimal in Folge belehrt zu werden, daß man dies oder jenes nicht tun darf geht mir doch gehörig auf den Keks. Ich schaue mir ja schliesslich nicht zum ersten Mal Kunst an; Nicht mal in den Deichtorhallen. Was war der Stein des Anstosses?
Man muss z.B. eine kleine Umhängetasche vor den Bauch hängen. Verstehe ja, dass man nicht aus Versehen irgendwas runterreissen soll, aber wenn man das Täschchen eh’ schon unter den Arm geklemmt hat und mindestens 7m von jedem Kunstwerk entfernt steht ist so ein Kommentar schlicht unangebracht. Die Aufforderung nicht in einem (breiten) Durchgang zu stehen leuchtet mir in einer riesigen, beinahe menschenleeren Halle auch nicht so recht ein. Als ich dann auch noch aufgefordert wurde, das Fotografieren sein zu lassen, als ich kurz mein Handy rausholte hat es mir echt gereicht. Erstens hatte ich überhaupt nicht die Absicht, irgendein Kunstwerk zu fotografieren, zweitens finde ich so eine Korinthenkackerei sowieso zum Kotzen (was ich genau so gesagt habe) und schliesslich habe gefragt, ob sie überhaupt eine Ahnung haben WEN sie das ausstellen (einen dänischen Anarchisten nämlich).
Mann – Hamburg und Kunst. Zwei Welten prallen aneinander vorbei…
Das war aber auch der einzige Ausrutscher. Zum Einen hat sogar das Wetter mitgespielt und den angedrohten Regen sein lassen und zum Anderen waren die beiden Ausstellungen in der Hannoverschen Kestner Gesellschaft wesentlich erquicklicher. Für einen etwas weniger strammen Preis gab es genauso humorvolle Werke von Michael Sailstorfer und Joachim Koester und ein absolut freundliches und kommunikatives Personal.
So geht es doch auch. Dafür gibt es von mir auch gleich ein Sternchen freundliche Worte und zwei Links.
Dirk Ollmetzer | Monday, 10 January 2011 |
Misc
666 veröffentlichte Artikel in meinem Blog, habe ich gerade bemerkt. Das hätte ich mir 2006 nicht träumen lassen. Da dachte ich mir “schreib doch mal ‘ne paar Artikel zu Handyzeugs, während des Diploms”.
Dirk Ollmetzer | Thursday, 30 December 2010 |
Misc
Hinter mir liegt eine Woche Homeoffice. Gut daran ist, dass man sich bei dem Wetter nicht mit Eiskratzen und glatten Strassen rumärgern muss. Schlecht ist es, wenn nach einer Woche immer noch kein Tauwetter eingesetzt hat (-10 bis -20 Grad, mann!) und man DANN das Auto benutzen will. Ich habe ja momentan die Auswahl zwischen zwei Autos – jedenfalls theoretisch. Mein eigenes Auto steht im Hof und ist so richtig fett zugeschneit. Ohne Schneeschieber bekomme ich das Ding da nicht mehr raus.
Cabriolet unter Berg von Schnee
Zum Glück steht ja mein Dienstauto VOR dem Haus an der Hauptstrasse. Damit muss ich ja Sonntag eh wieder nach Hannover fahren.
Dienstwagen hinter Eisberg
Fragt sich nur wie? Verd… So ist das leider irgendwie auch keine Alternative, wenn die BSR mit Ihren Schneepflügen einen 70 cm hohen und 2,5 m (nicht 1,2m, wie ich erst dachte) breiten Berg vor mein Auto geschoben hat – der sich mittlerweile so verdichtet hat, dass man mindestens einen Spaten benötigt, um das Zeug wegzuhacken.
So – und nun?
Dirk Ollmetzer | Sunday, 26 December 2010 |
Misc
Der 23. Dezember hat mich richtig geärgert. Im Kopf war ich schon fast zuhause, aber im Büro ging es noch hoch her – leider nicht so, wie man es sich wünscht. Drinnen jagte eine schlechte Nachricht die Nächste, während draussen Eisregen fiel. Genauso schnell fiel auch meine Stimmung, wenn ich an die bevorstehende Autobahnfahrt dachte.
Letztlich wurde es dann nicht ganz so schlimm, wie befürchtet. Zwar schlichen wir fast 150Km Stossstange an Stossstange im Schneckentempo über die brutal vereiste A2, aber die Strasse war so übel, dass niemand irgendwelche Sperenzchen machte und so wenigstens kein Unfall zum Totalstillstand führte, wie noch in der Woche zuvor. So gesehen waren Fünfeinhalb Stunden für 300Km durchaus noch vertretbar (im Gegensatz zu den 8 Stunden in der Vorwoche).
Weihnachten dann zuhause – nix Familie und so. Da ich zwischen den Festen weiter arbeiten darf, habe ich mir die Deutschlandtour diesmal gespart. Angesichts der Strassenverhältnisse zeigte die Familie dafür auch vollstes Verständnis. Dafür gab es zuhause viel Ruhe, selbstgebackene Plätzchen und leckeren Braten – mittlerweile kann ich den richtig gut ;-).
Zudem war es das Wochenende der Musik. Erstens ist Lemmy 65 geworden. Dann habe habe ich solche Schätzchen wie “Numb” von Archive wiederentdeckt, eine CD mit eigener Musik für eine Freundin gebrannt, das Cover gestaltet und ausserdem zwei neue Songs zusammengebaut.
Jetzt geht es mir so langsam wieder gut.
Eben hat es an der Tür geklingelt. Da ich niemanden erwarte wollte ich auch nicht aufmachen. Meine liebe Mitbewohnerin hat aber doch die Wohnungstür geöffnet und ich habe mich dann mal vorsichtshalber gleich danebengestellt.
Ein junger Mann mit einer geöffneten Dokumentenmappe stand vor uns und sagte, er käme nochmals wegen der bevorstehenden Umstellung unserer DSL Leitung auf Glasfaser.
[Hä? ‘nochmals’ ? Umstellung? Habe ich schon irgendwie einen Brief bekommen? Nö – aber lass ihn mal ruhig weiterreden…]
Er fragt, ob wir das Paket für €35,- ohne Fernsehen hätten, und schaut dabei in seine Papiere, als ob er da eine Liste abgleicht.
Meine werte Mitbewohnerin bejaht das und beschwert sich gleich über die mittlerweile häufigen Störungen.
Er hakt da gleich ein und meinte, das würde besser werden, weil ja wie gesagt von Kupfer auf Glasfaser umgestellt werden wird. Damit würden dann die 6.000er Anschlüsse automatisch 16.000er und der Preis auf 29,95 sinken.
[Nachtigall, ick hör’ Dir trapsen. Mehr Leistung für weniger Geld? Automatisch? Und da steht jemand vor der Tür, der uns das ganz selbstlos erzählt?]
Er zeigt uns dann die ‘neuen’ Tarife in einen Prospekt, der mir mit verdächtig wenig Magenta/Grau und dafür auffällig viel kräftiges Rot enthält. Er zeigt uns alle tollen Verbesserungen lässt beiläufig in einem Nebensatz fallen, dass wir ihm das Gespräch noch bestätigen sollten.
Ich tue interessiert und frage, ob ich den Prospekt mal eben haben könnte.
“Natürlich”, sagt er.
Mein Blick fällt gleich auf die Abbildung eines DSL-Routers, der zufälligerweise nur von Vodafone vertrieben wird.
Ich gebe ihm das Papier zurück und meine nur ganz trocken “Netter Versuch!”
Er tut völlig unschuldig: “Wieso netter Versuch?”
“Sie sind nochmal von welchem Anbieter?”
“Ich bin von Vodafone. Wieso?”
“Weil wir bei der Telekom sind. Schönen Tag noch.”
Tür zu. Von wegen kurz die Umstellung bestätigen.
Meine Mitbewohnerin meinte dann ganz zerknirscht, dass sie vermutlich drauf reingefallen wäre. Nun gut, ich gebe zu, dass der Mensch ja auch ziemlich geschickt war. Aber dass Vodafone solche Methoden nötig hat, schockt mich doch etwas. Immerhin hatte ich sie zwischendurch auch mal ernsthaft als neuen DSL-Anbieter für mich in Betracht gezogen.
Abschliessend stelle ich mal einige Vermutungen auf:
- Ich glaube kaum, dass uns die liebe Telekom ganz selbstlos frühzeitig aus dem DSL-Vertrag herausgelassen hätte, bloss weil uns noch jemand an der Wohnungstür einen Vodafone Vertrag untergeschoben hat.
- Genausowenig glaube ich, dass Vodafone problemlos das gesetzlich garantierte Rücktrittsrecht bei Haustürgeschäften akzeptiert hätte, wenn wir tatsächlich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen unterschrieben hätten
- Möglicherweise hätte man sich mit der Auftragsbestätigung auch soviel Zeit gelassen, bis die Frist für den Rücktritt abgelaufen wäre.
- Vielleicht hatte sich der junge Mann ja auch nur in der Tür geirrt, und die Nachbarn haben tasächlich einen 6.000er Anschluss von Vodafone, der demnächst umgestellt wird… ;-)
Aber das sind natürlich alles nur völlig unbegründetete Vermutungen meinerseits.
Dirk Ollmetzer | Thursday, 16 December 2010 |
Unterwegs
Gestern abend war die Weihnachtsfeier von unserer Firma. Kann ja mal vorkommen zu dieser Jahreszeit. Genauso wie Schnee. Zusammen mit einer unheimlich stressigen Woche und der Aussicht, erst mal 50Km fahren zu müssen ergab das eine Belegschaft, die eigentlich gar keine Lust auf die Party hatte.
Die Parties, auf die man sich nicht freut sind aber oft die besten und so war es auch gestern. Gutes Essen, interessante Gespräche, unterhaltsame Tanzeinlagen der Kollegen (ich habe natürlich auch den Tanzbär gegeben). Sehr sehr nett.
Richtig perfekt wurde das Ganze aber durch ein märchenhaftes Ambiente. Die Feier fand nämlich auf Schloss Marienburg statt. Ein Schloss auf einem (kleinen) Berg im frisch und tief verschneiten Wald kurz vor Weihnachten. Besser geht es doch eigentlich nicht mehr, oder?
Marienburg im Schnee
Marienburg Eingang
Marienburg Hof
Nur mal so zwischendurch: Ich blogge ja seit einiger Zeit (wie fast jeder) mit WordPress. Neben dem gelungenen Backend und einer sehr aktiven Community hat WordPress.com einen sehr brauchbaren Spamfilter am Start. Akismet hat in den letzten Monaten über 200 Kommentarspams blockiert. Was mich dabei wirklich beeindruckt ist die Trefferquote:
100%
Das bedeutet einerseits, dass kein einziger Spamkommentar unentdeckt blieb und andererseits, dass ebenfalls kein einziger Fehlalarm dabei war. Ich musste keinen echten Kommentar aus dem Spamordner fischen.
Respekt!
Ich bin von der ganzen Wikileaks Sache enttäuscht. Die Reaktionen der Mächtigen enttäuschen mich genauso wie das Einknicken der Dienstleister oder die darauf folgenden DOS Attacken der “guten Hacker”. Sie enttäuschen mich, weil Sie vorhersehbar waren.
Am allermeisten bin ich aber von den Enthüllungen selbst enttäuscht, weil sie nicht das kleinste bisschen Information enthielten, die man sich nicht schon vorher zusammenreimen konnte.
Bisher hatte ich immer noch gehofft, an zu pessimistischer Weltsicht zu leiden. Dem ist wohl leider nicht so.
Dirk Ollmetzer | Wednesday, 1 December 2010 |
Gizmos
Bis letzte Woche hatte ich ein Nokia E71 im täglichen Einsatz. Eigentlich ein wirklich gutes Handy. Hervorragende Connectivity, extrem lange Akkulaufzeit von 5-7 Tagen, sehr gut verarbeitete Hardware, schickes Metallgehäuse, gutes Mäuseklavier – so schnell kann ich auf keiner anderen Handytastatur tippen. Nachteilig war die schlechte 3.2MP Kamera und der nicht mehr zeitgemäße Browser. Irgendwie stand jetzt doch mal ein Hardware-Update in meiner Tasche an.
Als Zweithandy zum Rumspielen hatte ich bereits seit einiger Zeit ein HTC Hero. Internet unterwegs macht zugegebenermaßen mit den Betriebssystemen von Apple und Google mehr Spass. Wenn nun bloss die absolut untaugliche Akkulaufzeit und der wahnsinnig hohe Datenumsatz des Hero nicht wäre.
Dann gibt es ja auch noch das Original. In meiner Abteilung gibt es neben mir nur zwei Leute, die kein iPhone nutzen. Ich mag Apple Computer und fand das Ding ja auch immer ganz nett – aber nicht nett genug um die Einschränkungen (iTunes Zwang, Providerbindung, horrende Nutzungsgebühren, vor iPhone4 sch…Kamera, mangelhafte Connectivity,…) zu akzeptieren. Also was nun?
Seit einiger Zeit habe ich mit dem bereits seit längerem angekündigten Nokia N8 geliebäugelt. Am Donnerstag bin ich schwach geworden und habe mir das Teil zugelegt.
Nokia N8 – Hardware HUI!
Erster Eindruck: Ein schickes Gerät – jedenfalls wenn man schwarz und nicht eine der Bonbonfarben wählt. Immerhin hat man die Auswahl. Die Größe ist der perfekte Kompromiss aus möglichst großem Display und Hosentaschentauglichkeit – da nehmen sich iPhone HTC Desire und das N8 nicht viel. Eindeutig im obersten Segment anzusiedeln ist die Verarbeitungsqualität: Ein solider Block aus eloxiertem Aluminium und Glas mit genau dem richtigen Gewicht (ca. 135g). Nichts wirkt billig oder knarzt. Ein Gerät, das man gerne anfasst. Der einzige Nachteil ist, dass die Kamera auf der Rückseite einen Millimeter vorsteht, aber das merkt man nach kurzer Zeit kaum noch.
Die Ausstattung ist vollständig. Alles was denkbar ist (und vermutlich noch etliches mehr) ist eingebaut – selbst ein HDMI Ausgang, mit dem man das Ding an moderne Fernseher anschließen kann. Wen die Features interessieren kann ja gerne bei Nokia auf der Homepage nachsehen.
Der Akku ist fest eingebaut und die SIM-Karte wird seitlich hinter einer Abdeckung eingeschoben. Das erste Aufladen dauerte ca. eineinhalb Stunden und dann ging es los. Am Touchscreen gibt es nichts auszusetzen. Scharfe Anzeige mit knackigen Farben und gute Reaktion auf Fingergesten.
Inbetriebnahme – recht holprig
Leider war der Start danach aber doch reichlich holprig. Die normalen Telefonfunktionen lassen sich selbstverständlich ohne Probleme nutzen, aber die Einrichtung des Internetzugangs war doch etwas ätzend – was einerseits daran liegt, dass man tief in die Menüs hinabtauchen muss und andererseits an den nicht auffindbaren Zugangsdaten von Congstar. Danke lieber Provider – Superservice für Smartphone-Kunden! Ging sowas nicht mal mit einer Service-SMS?
Nachdem ich die Verbindung zum Internet letztlich doch hinbekommen hatte, wollte ich meine Kontakte und den Kalender mit Google synchronisieren. Kurz gesagt: es funktionert – allerdings alles andere als selbsterklärend über “Mail for Exchange”.
Nachdem diese Hürde genommen war, tat sich aber bereits die nächste auf. Das Telefon meldete ständig, dass ein Software-Update verfügbar wäre. Das wollte ich dem N8 auch durchaus gönnen und habe daher versucht, eine WLAN Verbindung einzurichten. Es war schlicht nicht möglich. Es wurden durchaus alle erreichbaren Netze angezeigt, aber sobald ich eine Verbindung herstellen wollte beendete sich der Verbindungsassistent kommentarlos. Ebenso war es nicht möglich Bluetooth oder USB zu nutzen. Erst nachdem ich entnervt zugestimmt hatte, dass das N8 das Update mit unbekannter Größe (es waren letztlich nur 3,5MB – aber ich hätte mich auch nicht über 300MB gewundert) über das Mobilfunknetz ziehen kann, verbesserte sich die Lage. Schlagartig funktionierte alles problemlos: WLAN, Bluetooth und USB.
Ich denke, dass viel Normaluser gar nicht bis hierher vorgedrungen wären. Wenn ich dagegen an die Inbetriebnahme des HTC denke… Nokia, da ist noch VIEL Spielraum für Verbesserungen!
Wenn es erstmal läuft ist alles gut…
Nachdem ich die Startschwierigkeiten überwunden hatte, konnte mich aber an einem wirklich schönen Gerät erfreuen. Die Bedienung wird auf eingeschworene iPhone User umständlich wirken. Aber als jemand, der sowohl das iPhone, als auch Android und (seit Jahren) Symbian Series 60 kennt, wirkt irgendwie alles vertraut. Es fehlt vielleicht noch der letzte Feinschliff gegenüber dem iPhone, aber von schlechter Usability kann (von den Startproblemen abgesehen) keine Rede sein. Ein Kollege meinte, die Benutzeroberfläche sähe im Vergleich zu Apple alt und muffig aus. Ich habe mich eher an dem Apple Design sattgesehen und halte das Nokia für frischer, aber das ist Geschmackssache.
Auf dem Nokia kann man sich wenigstens sinnvolle Widgets auf den Startscreen legen, die die aktuellsten Nachrichten und Termine anzeigen. Das mag ich. Das Angebot an Apps für Symbian^3 ist leider wesentlich eingeschränkter, als für iPhone oder Android, aber alles für mich notwendige habe ich zusammenbekommen.
Der Akku hält bei normaler Nutzung ca. 2 Tage. Kein Vergleich zum E71, aber spürbar besser als das HTC.
Ein absolutes Highlight ist auf jeden Fall die tolle Kamera mit 12MP, Autofokus und gutem Xenon-Blitz. Sogar brauchbare Nachtaufnahmen sind damit möglich.
Als Prepaid Nutzer finde ich zudem den sparsamen Umgang mit Daten sehr angenehm. Verbindungen zum Internet werden nur aufgebaut, wenn man sie benötigt. Und wenn wir schon beim Thema sparsam sind: Die erstklassige Hardware kostet auch nur €450 an Stelle der €630, die Apple aufruft. Wem das zuviel ist, der kann für nochmals €100,- weniger auch zum C7 greifen. Dafür bekommt man ein etwas schlichteres, aber recht flaches und ebenfalls sehr gut verarbeitetes Metallgehäuse, muss auf den HDMI Ausgang verzichten und mit einer einfacheren 8MP Kamera leben. Der gute Touchscreen und Symbian^3 sind aber identisch. Ein attraktives Angebot für schmalere Geldbeutel.
Fazit
Im Gegensatz zu so manchen Fachpublikationen halt ich das neue Symbian^3 für ein gelungenes Betriebssystem. Nokia sollte allerdings beim Setup noch gehörig Hirnschmalz investieren, an einigen Ecken und Kanten noch für etwas Feinschliff sorgen und beim Akku nochmals etwas nachlegen. Die Finnen sind jedenfalls “Back on the track”.
Eigentlich wollte ich ja einen Artikel zu der unerträglichen Hetze und Panikmache und Terrorhysterie schreiben. Der ist aber deutlich zu lang geworden. Ich bewundere Menschen, die in einem Satz auf den Punkt kommen. Darum hier das Zitat des Tages:
“Warum sollte ich im echten Leben auf Methoden hereinfallen, die ich schon bei Star Wars als lächerlich primitiv empfunden habe?“
Tom Hartig auf “Wir haben keine Angst“. Sehr schön ist die Illustration dazu.
oder der hier:
“Meine Angst vor einem Terroranschlag ist etwa vergleichbar mit der, von einem rosa Elefanten gefressen zu werden.“
annelinja auf Twitter
Das bringt es schneller auf den Punkt, als mein ursprüngliches Pamphlet.
Ich gebe zu, dass mir die Terrorwarnungen Angst machen. Ich bin sehr besorgt über die Situation in Deutschland und dem Rest der westlichen Welt. Machen wir uns nichts vor – die Lage ist Ernst und wir müssen wachsam sein.
Ich bin besorgt, weil viele Menschen in diesem Land nicht verstehen, was Terror ist und wie er funktioniert. Sie verwechseln Gewalt mit Terror. Gewalt ist aber nur ein Mittel, Terror zu verbreiten. Durch dieses Unwissen lassen sie sich ins Bockshorn jagen bis zum geht-nicht mehr. Zur Erläuterung zitiere ich mal eben Wikipedia:
“Der Terror (lat. terror „Schrecken“) ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen.”
Wenn also eine Regierung uns ununterbrochen einzureden versucht, dass wir in höchster Alarmbereitschaft sein müssen; Dass wir jederzeit mit Anschlägen rechnen müssen; Dass wir alles (“Da steht ein Koffer rum…”) und jeden (“dieser dunklehäutige Typ dahinten…”) verdächtigen sollten – was zum Geier ist der Sinn des Ganzen?
Als der damalige Tagesthemen Moderator Ulrich Wickert im Herbst 2001 kurz nach den Anschlägen in New York und Washington durch ein Zitat von Arundhati Roy andeutete, dass die Anschläge der muslemischen Terroristen und die Politik von George W. Bush in die selbe Richtung gingen (nämlich die westliche Bevölkerung durch Angst und Schrecken zu verunsichern), brach ein Sturm der Entrüstung los.
Völlig zu unrecht, denn Herr Wickert sprach nur die Wahrheit – und zwar sehr behutsam, wie ich damals fand.
Jeder, dar regelmässig Krimis liest, weiß dass der Böse selten auf Anhieb zu erkennen ist. Einfach auf den nächstbesten Araber an der Ecke zu zeigen, hilft nicht bei der Mörderjagd. Es hilft nur die zähe Suche nach Spuren und die ständige Frage “Wem hilft die Tat?”
Und genau an der letzten Frage scheitert die öffentliche Debatte auf ganzer Linie. Wir brauchen ja gar nicht mehr allzusehr zu spekulieren. Es reicht die einfache Frage, was uns die Terrorhysterie der letzten 10 Jahre gebracht hat.
Kontrolle, Verdächtigungen, Beschneidung von Bürger- und Grundrechten, der Ritt in die Totalüberwachung und immer dreisteres ignorieren von Rechten und Willen der Bevölkerung.
Was hat es uns nicht gebracht?
Mehr Sicherheit.
Wir leben nämlich bereits in einem der sichersten Länder der Welt. Die Gefahr, hierzulande bei einem Terroranschlag zu Schaden zu kommen, ist erheblich geringer, als vom Blitz erschlagen zu werden. Trotzdem haben viele Menschen Angst. Natürlich könnte es hierzulande demnächst einen Terroranschlag geben, das bestreite ich überhaupt nicht. Ehrlich gesagt bin ich eher verblüfft, dass in den letzten Jahren nichts ernsthaftes passiert ist. Ich lebe in Berlin – sicherlich einem der potentiellen Hauptziele – und mir würden auf Anhieb bestimmt mindestens 10-20 Szenarien einfallen, ohne dass ich meine Phantasie gross anstrengen müsste. Gefahr besteht – sie ist aber bei weitem nichts Neues. Ende der 70er Jahre war Terror in Deutschland nicht theoretisch, sondern sehr real. Wie auch in Italien und Großbritanien.
Interessant ist es zu sehen, wie die Briten damals mit dem Terror fertiggeworden sind. Durh die britsche Grundtugend der “stiff upper lip”. Durch Gelassenheit und Beharrlichkeit, sich nicht vom Weg abbringen zu lassen, die Hintermänner zu jagen und ansonsten keinen Millimeter zurückzuweichen. Weitermachen, den Alltag leben, und sich nicht von der Angst dominieren zu lassen.
Nur so konnte der Terrorismus damals besiegt werden. Wieviel anders ist die heutige Situation? Viel weniger reale Gewalt und viel mehr Angst. Um mich herum sind Gott sei dank sehr viele Menschen, die ihren Kopf nicht nur tragen, damit es nicht in ihren Hals regnet.
Ein Kollege meinte neulich: “Ich glaube der Regierung kein Wort. Das ist doch alles Panikmache, weil die ihre Überwachungsgesetze durchpeitschen wollen”. Oder es fiel der Satz “Eine billige Bombenattrappe für €150,- Materialwert und schon gibt es wieder Millionenaufträge für Nacktscanner und so ‘nen Scheiss. Das perfekte Geschäftsmodell!”
Interessant auch einige Beiträge bei Twitter. Manche retten sich in blanken Zynismus, wie zum Beispiel die Warnung vor Granatäpfeln, der Hinweis, dass der Satz “Ich habe einen Anschlag auf Dich vor” falsch verstanden werden könnte, oder die Meldung, dass ein verdächtiger Joghurtbecher im Kühlschrank gesprengt wurde. Es werden aber durchaus auch schon Befürchtungen laut.
holgi Die Regierung hat so oft “Feuer!” gerufen, dass sie bald gezwungen sein wird, selbst eins zu legen.
Einstueckkaese Das BKA befürchtet also einen Reichstagsbrand. Und der Attentäter steht auch schon fest. Willkommen in der Zeitschleife.
Der Punkt ist: der momentane Terror scheint eher ein Inside-Job zu sein (wie der Terror in Italien in den 70ern) und es sei mal die Frage gestattet, was damit eigentlich bezweckt wird. Die eine oder andere Ahnung habe ich schon. Ich bin nicht religiös, aber möge Gott uns beschützen und ich mit meinen Befürchtungen unrecht haben.
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