tiny little gizmos

Blackberry – Tools für Chaoten

Wir haben in den letzten Tagen erfahren, dass sich die Krawall-Chaoten, die London verwüstet haben, per Blackberry verabredet haben. Das ist natürlich ein ziemlicher Missbrauch der Technik.

Der Blackberry wurde schliesslich nicht da erfunden, “dass junge Schlägertypen zur Randale in London verabreden

Sie sind für seriöse Menschen gedacht, die das weltweite Finanzsystem in den Abgrund stürzen

Gefunden bei “Alex” auf Financial Times Deutschland

Twitter ist über den Zenith

Jedenfalls für mich. Am Anfang war das für mich ein nettes kleines Tool. Irgendwann später so eine Art Hub um kurze Statements oder Hinweise auf neue Blogposts unter das Volk zu bringen, das mich kennt. Das hat auch gut funktioniert.

Und dann kamen die Marketingfuzzis.

Jedesmal, wenn ich einen Tweet schreibe, habe ich 5 neue Follower am Hacken. Immer irgendwelche SEO-Spacken oder Firmen, die sinnfrei auf irgendein Keyword in einer Kurznachricht anspringen. Schreibt man, man sei am Strand, hat man gleich 3 Touristikseiten dabei, Twittert man über sein Handy, folgen einem gleich 5 dubiose Elektronikversender usw. …

Das ist ÄTZEND!

Ich haue mittlerweile täglich bis zu 5 Pseudo-Follower in die Blocklist. Es wäre natürlich hilfreich, die Liste auf privat zu stellen. Nur dann würde mich ja kaum noch jemand aus meinem erweiterten Bekanntenkreis zufällig finden können. Das ist ein Dilemma, für das ich zur Zeit keine Lösung habe. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Nützlichkeit von Twitter für mich durch diese Dinge zunehmend herabgesetzt wird. Vielleicht bin ich da ja nach 2500 Tweets einfach weg. Mal sehen.

Wenn ich schon mal bei einer Neubewertung von Social Media Diensten bin, kann ich ja gleich mal weitermachen. Wo habe ich denn noch so Accounts und wie nutze ich sie?

Facebook
Ich hasse Facebook. Die Firma wurde von einem denkbar unsympathisschen Schnösel gegründet und missachtet systematisch und vorsätzlich den Anspruch der Nutzer auf ein Minimum an Privatsphäre. Die Website selbst finde ich umständlich und unattraktiv. Auf meinem Telefon funktioniert sie die Hälfte der Zeit nicht richtig, weil laufend etwas verschlimmbessert wird.
ABER: Alle sind drin. Das ist nun mal der aktuelle Marktplatz der Eitelkeiten.
Zunehmend problematisch ist, dass man Freunde und Berufliches nicht mehr sauber trennen kann.

MeinVZ
Da habe ich mal ‘nen Account angelegt. Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen.

Google+
The wannabe Facebook. Technisch sauber, optisch zurückhaltend. Noch nie habe ich in einem Netzwerk so schnell alle üblichen Verdächtigen meiner Peergroup zusammengehabt. Aber ehrlich – das war es auch schon. Genau diese Kontakte habe ich auch schon in fast allen anderen Netzen. Kurze und knapp: Google+ ist für mich momentan einfach irrelevant.

XING
Seit Anfang 2004 bin ich bei Xing (damals noch openBC) nicht zahlendes Mitglied mit dem Ziel Geschäftskontakte im Blick zu behalten. Einmal die Woche ein kurzer Check-up ist seitdem üblich. Etwas böse gesagt ist das mein Adressbuch, das sich von selbst aktuell hält, aber das funktioniert gut.

LinkedIn
Das amerikanische Pendant zu XING. Da ich auch etliche Leute kenne, die Kontakte in USA haben, bin ich auch hier vertreten, nutze es aber so gut wie nie. Für mich eigentlich ohne Belang.

Flickr
Da habe ich die erlaubten 200 Fotos abgelegt, aber seit Ewigkeiten auch keine neuen mehr. Ab und an nehme ich das mal zur Motivrecherche oder zum Kameravergleich.

Yahoo Groups
Jahrelang haben ehemalige Kollegen hier Kontakt gehalten. Mittlerweile sind alle geschlossen in einer Facebook Gruppe gelandet. Ich hielt die Mailingliste für praktischer, aber nun ja…

Wie sieht es denn mit Eurer Social Media Nutzung aus?

*GNARF!*

Mannmannmann. Heute war mal wieder einer dieser Tage. Fing eigentlich ganz nett an – mit einem gemeinsamen Frühstück im Kollegenkreis.
Danach ging es kontinuierlich bergab. Eigentlich müsste mein Schreibtisch so langsam ringsrum Bissspuren haben.

Zur Entschädigung habe ich mir gerade eine nette Kleinigkeit gegönnt: Auf dem Balkon sitzen, etwas Grün vor der Nase, eine Tasse erstklassigen Kaffee geniessen und dazu ein Stück fiesesten Schokokuchen – von einem Barbapapa Teller. So!

Seelentröster

Seelentröster

Wetter, digitale Hygiene und Alternativsysteme

Es hätte mich nicht gewundert, wenn in der letzten Woche bei mir oben im vierten Stock mal kurz der eine oder andere Fisch vorbeigeschwommen wäre. Soviel zum Thema Urlaub – nix mit entspanntem abhängen am See und in den Berliner Cafés. Notgedrungen habe ich mich also ersatzweise einigermassen nützlichen Tätigkeiten, vorzugsweise im digitalen Universum, zugewandt.

Digitale Hygiene

Zunächst habe ich mich um die ca. 1000 Fotos auf dem Handy gekümmert. Runterladen, sortieren, archivieren. Was sich so mit der Zeit alles ansammelt…

Sagte ich eigentlich schon mal, dass ich mein Nokia N8 für eines der besten Handies halte, die momentan auf dem Markt sind? Die Hardware ist wirklich erstklassig! Aber ich schweife ab.

Da ich nun schon mal dabei war, habe ich im Anschluss auch gleich noch den iMac aufgeräumt, ziemlich viel Zeug gelöscht (45GB) und danach ein neues Vollbackup gefahren.

Suche nach strategische Alternativen
Meine Macs gefallen mir übrigens auch immer noch sehr. Extrem schöne und solide Geräte mit einem tollen Betriebssystem. Allerdings gefällt mir Apples Geschäftsgebaren immer weniger. Daher halte ich seit einiger Zeit mal wieder Ausschau nach einer zukünftigen Alternative.

Es war also Zeit, sich mal wieder um die aktuellen Linux Distributionen zu kümmern. Anlass hat mir das aktuelle Linux Magazin gegeben, das ich mir neulich in Finnland zugelegt hatte (UK-Ausgabe). Aufmacher ist ein Vergleich verschiedener aktueller Distributionen (ArchLinux, Mint, Debian, OpenSUSE, Ubuntu, Fedora, …), der mit einer beigelegten DVD ergänzt wurde.

Also habe ich die Virtual Box angeworfen, Ubuntu, Fedora und Suse installiert und versucht, mir eine Arbeitumgebung (LAMP, Eclipse, Firefox, Mail, Kalender, Office, Drucker) aufzubauen.

Virtual Box Test

Virtual Box Test

Schön war, dass sich alle Distributionen prinzipiell einfach zum Laufen bringen liessen, ohne dass man schon zu Beginn im System rumrühren muss. Aber die (zeitfressenden) Unterschiede liegen im Detail.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: der eindeutige Sieger ist für mich noch immer Ubuntu.

Bei Suse 11.4 (http://de.opensuse.org) stört mich die langsame Installation und der extrem ungewohnte Desktop. KDE ist irgendwie nicht so recht mein Ding. Kann man sicherlich anpassen, aber wozu, wenn man passendere Lösungen out-of-the-virtual-box bekommen kann?

Fedora 15 (http://fedoraproject.org/de/) war schnell installiert und glänzt mit einem aufgeräumten und gefälligen Desktop. Nicht so schön war, dass sich Updates nicht ohne manuelle Nacharbeit installieren liessen. Auch mein Drucker (HP OfficeJet Pro 8500 am Netzwerk) liess sich zunächst genausowenig einrichten, wie Eclipse. Sicherlich ist das alles machbar, aber es geht eben nicht sofort.

Ubuntu 11.04 (http://www.ubuntu.com/) lief dagegen sofort, liess sich ohne Probleme mit Updates versorgen, erkannte den Drucker, nachdem ich seine IP Adresse eingegeben hatte und installiert den richtigen Treiber. Auch Eclipse PDT und XAMPP liessen sich innerhalb von Minuten installieren. Fein – so soll es sein.

Ein auf guter Hardware sauber aufgesetztes Ubuntu System könnte meine Apple also durchaus leicht ersetzen, wenn sich die Jungs aus Cuppertino nicht bald mal wieder von dem fortschreitenden Kontrollwahn verabschieden. Bin sicher nicht der Einzige mit solchen Gedanken. Consider this, Steve.

So, wie es sein soll

Heute hat es nach drei Tagen Dauerregen gnädigerweise für 2 Stunden aufgehört zu schiffen. Die Zeit habe ich für einen Besuch in der Akademie der Künste genutzt. Der Weg dorthin und zurück war wie gewohnt gruselig: grau, ein einziges Spiessrutenlaufen durch mäandernde Touristenmassen, Baustelle an Baustelle… doch halt: Eines war anders als sonst.

Eines war endlich einmal so, wie es sein soll.

Der Alexandeplatz war heute als Platz erlebbar: ohne dass er mit Touristennepp, Würstchenbuden, Pseudokirmes, politischem Brimborium und Kunsteisbahnen zugeschissen wurde.

Er konnte heute einfach mal nur Platz sein. Fühlte sich richtig gut an.

Berlin Alexanderplatz

Berlin Alexanderplatz

Berlin Alexanderplatz

Berlin Alexanderplatz

Bye bye Finnland

Die Woche ist rum und gleich geht es wieder 2000Km südwärts – nach Berlin. Mir ist etwas wehmütig, denn ein gelungener Kurzurlaub liegt hinter uns. Wir haben liebe Freunde wiedergetroffen, über Kunst geschnackt und Pläne geschmiedet, uns erholt und am Strand gebrutzelt. Unglaublich, wie heiss 28 Grad sein können, wenn die Luftfeuchtigkeit nahezu bei 100% liegt. Das ist eben der Nachteil, wenn überall Wasser ist und die Sonne scheint.

Allerdings ist es natürlich auch verdammt malerisch, wenn überall Wasser ist, und die Sonne scheint. Zum Beispiel auch spät abends am alten Hafen. Da halb Finnland gerade Ferien hat, wird jede Minute im Freien genossen. Die Innenstadt hatte den Flair einer entspannten Loungeparty.

Abends im alten Hafen von Oulu

Abends im alten Hafen von Oulu

Der Marktplatz ist voller Menschen, die den Fast-Sonnenuntergang geniessen, denn noch wird es Nachts nicht wieder vollständig dunkel. Von dort aus ist der Blick ungefähr so:

Abends in Oulu

Abends in Oulu

Sehr angenehm ist auch, dass Oulu die totale Fahrradstadt ist. Die Radwege sind sensationell gut ausgebaut. Ausserhalb der paar rechtwinkligen Blöcke in der Innenstadt muss man eigentlich fast nie an einer Autostrasse entlangfahren – und falls doch hat man meist einen mindestens 3m breiten perfekt asphaltierten Weg, der durch breites Grün von der Fahrbahn getrennt ist. Wir haben bei extrem gemütlicher Fahrweise nie mehr als 15Min von A nach B benötigt.

Herrlich entspannend!

Fahrräder am Marktplatz

Fahrräder am Marktplatz

 

Lapaluoto und Raahe

Der halbe Urlaub ist schon rum. Zeit, mal einen kurzen Artikel zu schreiben. Gestern haben wir uns etwas in die Landschaft hinausgewagt. Ein Besuch bei einem befreundeten Künstlerpaar stand an. Die beiden leben in der Kleinstadt Raahe, ca. 80 Km südlich von Oulu an der Küste. Nach einigem hin- und her sind wir mit dem Auto und nicht mir dem Bus gefahren. Das ist billiger und man ist zeitlich flexibler. Wir hatten optimales Kurze-Hosen-Wetter – sonnig und warm. Leider hatte ich doch lange Hosen an.

Die Fahrt war recht gemütlich – hier ist maximal 100Km/h erlaubt – und so konnte ich als Beifahrer die Gegend geniessen. Dabei habe ich folgende Erkenntnis gewonnen:

  • Die finnische Landschaft sieht genauso aus, wie ich mir die finnische Landschaft vorgestellt hatte.
  • Irgendwie fühlt sich das auch alles ein wenig wie USA an: Sehr viel Weite, wenig Verkehr, ab und an mal ein Einkaufszentrum oder eine Farm und hier und da schicke Holzhäuschen eingestreut. Seht selbst:
Finnland, Landstrasse

Finnland, Landstrasse

Finnland, Landwirtschaft

Finnland, Landwirtschaft

Nach ungefähr einer Stunde sind wir in Lapaluoto angekommen. Das ist ein sehr beschaulicher Vorort von Raahe, der aus einer handvoll kleiner Strassen, den üblichen Holzhäusern und einem kleinen Fischereihafen besteht. Das wirkt dann so, wie auf den folgenden zwei Bildern:

Lapaluoto, Lautatarhankatu

Lapaluoto, Lautatarhankatu

Lapaluoto harbour

Lapaluoto harbour

Da die Leute auch hier von irgendetwas leben müssen, steht gleich nebenan noch ein Stahlwerk. Aber davon bekommt man nicht so viel mit. Alles in allem bleibt trotzdem der Eindruck, mitten in der Natur zu sein.

Noch eine kleine Bemerkung zur finnischen Sprache: die könnte man vielleicht sogar lernen, wenn es hier nicht die fatale Tendenz gäbe, Wörter zu bilden, die gefühlt einen halben Kilometer lang sind. “How do you pronounce this?”

What

What???

Auf dem Rückweg haben wir dann noch in einem Feuchtgebiet angehalten, um einen Bird-Watching-Tower zu erklimmen. Leider waren die Vögel extrem zurückhaltend. Zu meinem Entzücken allerdings ebenfalls die Mücken. Bis jetzt hielt sich die Anzahl der Stiche sehr in Grenzen.

Keine Vögel

Keine Vögel

Tuomo im Sumpf

Tuomo im Sumpf

Strandleben und Golfen in Hannover

Zwei Wochen Urlaub liegen vor, und eine bewegte Woche in Hannover fast hinter mir. Am Montag hatte ich mit Kollegen eine Strandbar in der Hannoverschen City besucht. Wer Hannover ein bischen kennt und sich fragt, wo die denn wohl sein mag – sie liegt gegenüber der Altstadt auf dem obersten Deck eines Parkhauses. Etwas beknackt und – im wahrsten Wortsinn – aufgesetzt, aber zu meiner Verblüffung konnte man dort recht gut rumchillen, auch wenn ich die komplette “Cafe del Mar” nicht unbedingt dreimal hintereinander hören muss. Es war trotzdem nett.

Strandbar auf hannoverschem Parkhaus

Strandbar auf Parkhaus

Gestern habe ich mir mal spontan Düsseldorf angeguckt einen Termin bei unserer Frontendagentur in Düsseldorf gehabt, der eigentlich ganz gut gewesen wäre, wenn ich die Nacht vorher mehr als 2,5 Stunden Schlaf zusammenbekommen hätte. Da ich aber deshalb sowieso schon etwas neben der Kappe war, hat mich der abendliche Stromausfall in Hannover dann auch nicht mehr aus der Ruhe gebracht. Wie zu erwarten war, ging das Licht wieder an, nachdem ich endlich eine Kerze gefunden und angezündet hatte.

Heute habe ich nach einem etwas zeitigeren Feierabend noch einen Bekannten getroffen, unter anderem über Berufliches geplaudert und dabei endlich (END-LICH!) mal wieder eine kleine Runde Golf gespielt. Es war Regenwetter angesagt und die Wolken sahen auch immer recht bedrohlich aus. Vorteil: Der Platz war recht leer. Abgesehen vom recht kräftigen Wind war das Wetter aber gnädig; Es blieb trocken.

Der Platz in Gleidingen ist zwar fast baumlos, aber trotzdem sehr schön gestaltet. Verblüffend hügelig und mit recht viel Wasser. Dementsprechend habe ich zwar drei Bälle verloren, aber ein PAR 4 hat mich gut entschädigt. Das war fein!

Dunkle Wolken über Gleidingen

Dunkle Wolken über dem Golfplatz Gleidingen

Wir waren jung und hatten nur Text…

Rohe, unformatierte Texte – wir hatten ja nichts anderes, damals, als wir noch jung waren und unsere Computer teuer und schwach.
Jetzt mal im Ernst: Das mit den ganzen Filmen, Grafiken GUIs, Websites, Social Media und so ist ja schon recht nett, aber der harte Kern unserer Informationsgesellschaft basiert doch noch immer auf Text.

Jason Scott hat drei, wie ich finde sehr interessante Projekte gestartet, die sich irgendwie alle um Text drehen und dabei einen interessanten Einblick in die Frühzeit der Heimcomputerära erlauben. Einerseits ist das als Archiv/Dokumentation/Museum der flüchtigen Informationen wertvoll, andererseits lässt es einen den zusätzlichen Nutzen unserer aktuelle Technik in etwas fahlerem Licht erscheinen, wie ich finde.

Scott pflegt eine Sammlung von Textdateien, die seit den frühen 80er Jahren durch die verschiedenen Mailboxen (oder BBS, wie die Amerikaner sie nannten) gingen. Das Archiv kann unter “textfiles.com” bewundert werden.

Passend dazu hatte er schon vor einiger Zeit einen Dokumentationsfilm über die BBS-, bzw. Mailboxszene gedreht. Die Website dazu ist http://www.bbsdocumentary.com. Digitale Vernetzung gab es auch schon vor dem frei zugänglichen Internet.

Seit kurzem ist nun auch sein toller zweiter Dokumentationsfilm “Get Lamp”, der sich um Text Adventures, bzw. Interactive Fiction dreht, nun völlig legal auf Youtube zu sehen.

Man kann natürlich auch weiterhin die DVD kaufen. Details gibt es auf http://www.getlamp.com/.

« Previous PageNext Page »