Gerne und ausführlich wird von Zeitungsverlegern bei Politikern über die angebliche ach so schädliche “Free-Culture” im Internet geklagt.
Das ist natürlich der blanke Unsinn.
Es gibt nunmal nichts umsonst, denn wir bezahlen mit unseren Daten, was mittlerweile auch ziemlich viele Leute verstehen. Dumm nur, dass wir den
Wechselkurs nicht kennen.
Eine sehr schöne Einführung in die Monetarisierung von Aufmerksamkeit gab es auf dem 28C3 im Vortrag “Datenvieh oder Daten-Fee”. Was sind meine Daten wert?
Nette Ideen aus der anschliessenden Diskussion: Ein Cookie Sharing Tool oder Scrambling Plugins um Ad-Server durcheinanderzubringen und Profilbildung zu behindern.
In seiner düsteren und unterhaltsamen Rede “The coming war on general computation” auf dem Chaos Communication Congress (28C3) denkt Cory Doctorow es die aktuelle Entwicklungen im Bereich “geistiges Eigentum” konsequent zu Ende.
Kein wirklich schöner Ausblick.
Der eigentliche Vortrag ist in der ersten Hälfte des Videos zu sehen und in der zweiten Hälfte findet die ebenfalls interessante Frage und Antwort Runde statt.
Da ich Anfang der Woche frei hatte, bin ich nach sehr langer Zeit mal wieder in Berlin zum Webmontag gegangen. Zwischen 2005 und 2009 war ich ein paar mal auf der Veranstaltung im Newthinking Store in Mitte. Mittlerweile findet sie in den Räumen der Coworking Location mobilesuite in der Pappelallee in Prenzlauer Berg statt. Früher war in dem Gebäude das Finanzamt untergebracht.
Der gut besuchte Abend stand unter dem Motto “Crowdsourcing”. Es wurden einige bereits existierende und auch neu Projekte vorgestellt, die auf Crowsourcing Mechanismen basieren. Den Anfang machte Raul Krauthausen von den Sozialhelden. Er erzählte nicht nur von dem mehrfach ausgezeichneten wheelmap.org, in dem rollstuhlgerechte Orte kartiert werden können, sondern auch von den Vorläuferprojekten.
Webmontag - Raul
Ein anderer Vortrag stellte das auch nicht ganz unbekannte Projekt mundraub.org vor, in dem öffentlich zugängliche Obstbäume kartiert werden können. Interessant fand ich vor allem die Liste der Fehleinschätzungen im Laufe des Projektes, angefangen von zu geringer Serverkapazität über die Herausforderungen ein solches Projekt rechtlich und steuerlich abzusichern, als auch über Fehleinschätzungen zu der Erwartung der Nutzer.
Weitere vorgestellte Projekte sind Frage & Antwort Portal reqorder, die Microjob Plattform workhub und noch einige weitere, von denen ich aber aufgrund von Gesprächen nicht soviel mitbekommen habe.
Webmontag - Vortrag
Ich finde es gut, dass der Webmontag in Berlin wiederbelebt wurde. Man kann hier sehr gut einige Anregungen aufgreifen, selbst wenn einem so manche Idee noch nicht ganz ausgereift zu sein scheint. Dass die Abende unter ein Motto gestellt werden, hilft sicherlich. Die Location ist auch recht angenehm, da es hier trotz relativ vieler Teilnehmer nicht so gedrängt zugeht, wie seinerzeit im Newthinking Store.
Dirk Ollmetzer | Monday, 12 December 2011 | Gizmos, Unterwegs
Heute habe ich einen freien Tag und die Zeit genutzt, um mal wieder ein Auto auszuprobieren. Ich brauche zwar aktuell keines bzw. kein weiteres, aber ich bin neulich zufällig auf diese kleine Rennhummel (gelb/schwarz lackiert!) gestossen und wurde neugierig. Die Rede ist vom Citroen DS3 – der Designerversion vom etwas biederen C3.
Im Vorfeld habe ich mir natürlich ein paar Tests angesehen. Alle Tester waren dem kleinen Autochen recht wohl gesonnen. Nur der ADAC Teststeckbrief bemängelt den Preis mit dem sinngemässen Kommentar “€ 18.000,- sind absolut jenseits von gut und böse für einen Kleinwagen. Darum taugt das Auto nichts”.
Naja, ich würde sagen es kommt drauf an, wie man es sieht. Natürlich bekommt man andere Autos in der Grösse für etliche Tausender weniger. Andererseits ist ein VW Polo mit vergleichbarer Motorisierung und Ausstattung(!) noch mal locker zwei- bis dreitausend Euro teurer.
Zudem ist der DS3 anders positioniert – als alltagstaugliches Edelspielzeug, um nicht den abgelutschten Begriff “Lifestyle” zu nennen. Es ist eine Alternative zum Mini. Klein und chic, aber nicht retro und noch nicht an jeder Strassenecke zu sehen. Spannenderweise verbauen Citroen und Mini auch die gleichen Motoren. Ich fuhr den 1,6 Liter Benziner mit 120PS in der Ausstattungsvariante ‘soChic’.
Hier sind erst mal ein paar Eindrücke, wie der Kleine aussieht:
Citroen DS3 - bullig von vorne
frisch von der Seite
und knackig von hinten
Nach dem Einsteigen hält das Gefühl, es mit mit einem Designerstück zu tun zu haben, an. Der Innenraum ist zwar frisch, aber nicht so überkandidelt und unergonomisch, wie im Mini. Allerdings hätte ich mir an einigen Stellen eine etwas andere Materialwahl gewünscht. Extrem: Der klobige Schlüssel mit seinem verchromten Plastik sieht einfach nur billig aus.
DS3 Innenraum - gibt es auch in bunt
Dafür sind die Sitze gut und man findet dank Lenkrad- und Sitzhöhenverstellung schnell eine angenehme Sitzposition – auch mit 1,90 Grösse. Jetzt noch schnell die Spiegel eingestellt – und schon fällt etwas auf, was heutzutage leider sehr selten geworden ist: Eine sehr gute Übersichtlichkeit. Der Wagen hatte zwar eine Einparkhilfe, aber auf die kann man getrost verzichten. Der Kofferraum ist mit knapp unter 300L Volumen für die Wagenklasse gut und man kann auch hinten noch einigermassen bequem sitzen
Das Armaturenbrett finde ich gelungen und auch durchaus ergonomisch. Bedienung und die Schalter sind weitestgehend mit Peugeot identisch. Ich habe jedenfall das Radio, den Bordcomputer und etliche Details aus meinem 207CC wiedererkannt.
Der Arbeitsplatz im DS3
…und wie fährt er sich nun?
Ich bin meine übliche kleine Teststrecke durch Weissensee, Malchow, A10/A114 und Pankow abgefahren. Da hat man so ziemlich alles, um einen verlässlichen Eindruck zu bekommen: guter Asphalt, schlechter Asphalt, Kopfsteinpflaster, Landstrasse, Autobahn und alte, kaputte Betonauobahn. Stop-and-go, lockeres Rollen und auch mal ein paar schnellere Passagen.
Wie man es heute erwarten kann, hat nichts geklappert oder sonstige unangemessene Geräusche verursacht.
Das Fahrwerk ist straff aber noch nicht unkomfotabel abgestimmt. Die Lenkung spricht sehr spontan an, aber meine Befürchtung, dass der DS3 das alte PSA-Leiden eines schwachen Geradauslaufs hat, war grundlos. Die Bremsen sind eher von der giftigeren Sorte. Wenn man gerade von einem gemütlichen Auto, wie dem Golf TDI herüberwechselt, muss man sich erst kurz eingewöhnen, um nicht zu eckig zu fahren, aber das geht schnell.
Den Motor kannte ich schon. Es ist derselbe, der auch in meinem 207cc Dienst tat; er wird auch im Mini Cooper verbaut. Im Peugeot Cabrio hielt sich meine Begeisterung in Grenzen, weil der Motor dort schlapp und durchzugsschwach wirkte und erst bei hohen Drehzahlen die erwarteten Fahrleistungen brachte. Drehzahl mag er auch immer noch, aber er hat mit dem wesentlich leichteren DS3 keine Mühe, was vermutlich dem Verbrauch zu Gute kommen wird. Im normalen Verkehr kann man jedenfalls mit niedrigen Drehzahlen fahren. Dann ist der Wagen auch angemessen leise.
Man kann den DS3 zwar mit hohen Drehzahlen durchaus flott bewegen, aber wer es richtig sportlich haben will, sollte sich doch lieber die Turbo Benziner ansehen.
Und nun mein Fazit
Wie ich es schon andeutete – es kommt darauf an, wie man sich dem Wagen annähert.
Im Vergleich zu Butter- und Brot Kleinwagen ist der DS3 sicherlich sehr teuer – allerdings auch kräftiger und besser ausgestattet.
Im Vergleich zum Mini bietet er hingegen mehr Nutzwert und Komfort für weniger Geld bei vergleichbarer Ausstattung, trotz Designanspruch – aber kein Retro Feeling.
Im Vergleich zum Golf ist der DS3 nervöser und etwas lauter, hat eine etwas weniger gute Materialanmutung und ist spürbar kleiner – aber dafür aber auch schicker und €10.000 billiger.
Für sich selbst genommen, ist es ein sehr ansehnliches kleines Wägelchen mit guter Motorisierung und Ausstattung, das allen Ansprüchen an kompakte Autos locker gerecht wird. Für mich ist der kleine Citroen auf jeden Fall ein Kandidat, den ich in Erwägung ziehen würde – trotz des auf den ersten Blick hohen Preises.
Dirk Ollmetzer | Wednesday, 23 November 2011 | Gizmos, Unterwegs
Noch warte ich darauf, dass “mein” Golf entknittert und frisch lackiert wieder zu mir kommt. In der Zwischezeit bin ich “Fremdfahrer”. Nach den ersten Versuch mit einem Ford Fusion, den ich empört abgekürzt habe, stattete mich Sixt mit einem Ford Focus aus – und zwar in der Kombivariante Turnier mit gerade mal 800 Km auf dem Tacho.
Nun gehört Ford nicht unbedingt zu den Marken, die in meinem persönlichen Focus liegen (sorry, um DEN Flachwitz kam ich gerade nicht rum), und nach der absolut abtörnenden Vorstellung mit dem Fusion schon mal gar nicht. Nach über 2000Km muss ich dem Focus aber bescheinigen, ein wirklich anständiges Gefährt zu sein. Zunächst einmal finde ich das Äußere schon mal gelungen, unaufdringlich aber modern und flott.
Focus Turnier - Seitenansicht
Focus Rückansicht
Nach dem Einsteigen findet man sich gefühlt aber erstmal im knapp geschnittenen Cockpit eines kleinen Raumschiffs wieder. Ein etwas ruhigeres Design wäre vielleicht mehr gewesen. Wenn man sich aber erstmal durch den Wald aus Schaltern und Knöpfen gewühlt hat ist alles gut. Die Verarbeitung ist solide, die Materialqualität ist gut, wenn auch nicht Premium. Geräusche halten sich angenehm im Hintergrund. Die verbaute Stereoanlage ist vom Klang auch nicht zu verachten. Sitze sind gut, straff, mit ausreichend Seitenhalt, wenn man nicht gerade wie Schuhmacher fährt.
Focus Cockpit
Das Fahrwerk ist m.E. sehr gut gelungen. Die Abstimmung für meinen Geschmack fast ideal. Noch komfortabel, aber der Wagen liegt satt auf der Strasse und lenkt dennoch sehr spontan ein. Wenn die leisen Poltergeräusche auf extrem kurzen Bodenwellen nicht wären, würde ich sagen 10 von 10 möglichen Punkten.
Nach einem Jahr Golf TDI war ich zunächst von dem Motor enttäuscht. Ein Benziner mit 125PS aus 1,6 Liter Hubraum. Absolut lassen die Fahrleistungen nicht zu wünschen übrig, aber auf der Autobahn würde etwas mehr Durchzug nicht schaden. Zudem ist man doch geschockt, wenn als Momentanverbrauch beim leichten Beschleunigen so etwas wie 18L steht. Aber im Durchschnitt stimmt es – für einen Benziner – dann doch. Es müssten bei viele schneller Autobahnfahrt so ca. 8,5 Liter sein. Wer Zeit hat, kommt auch mit 7 Litern aus.
Die Schaltung finde ich knackig, allerdings scheint die Arrettierung des Rückwärtsganges etwas schwach. Mit ist er jedenfalls ein paar Mal rausgeflutscht.
Alles in allem ein nettes Auto mit dem man gerne Kilometer frisst.
Dirk Ollmetzer | Wednesday, 23 November 2011 | Misc, Unterwegs
Auch das letzte Wochenende hatte wieder Kunst als thematischen Schwerpunkt.
Am Samsteg hatte Christine Düwel zum offenen Atelier eingeladen. Wie auch in den letzten Jahren bin ich der Einladung gerne gefolgt und habe mir zu Glühwein und Lebkuchen ihre schönen Werke angesehen.
Obwohl ich im Vorfeld angekündigt hatte, dieses Jahr mal kein Kunstwerk zu kaufen, bin ich, wie schon in den letzten Jahren schwach geworden. Christine hatte eine Serie von Miniaturen zum Mitnahmepreis an der Wand und ich war nicht der Einzige an dem Nachmittag, der sich dem Reiz ihrer Arbeiten nicht entziehen konnte. Er liegt in der Spannung zwischen dem eher schweren theoretischen Unterbau aus Philosophie und klassischer Musik einerseits, sowie der angenehm leichten und haptischen Gestaltung andererseits.
Im Gespräch mit weiteren Gästen habe ich nicht nur festgestellt, dass Christines Kunst auch bei anderen ähnlich wirkt, sondern zudem auch, dass ich nun immerhin schon drei Werke einer Künstlerin besitze, die auch in der Kunstsammlung von Bayer vertreten ist.
Abends gab es dann noch eine kleine Telefonkonferenz mit C, M und B in Kalifornien. Momentan nur gute Nachrichten von dort. Sehr schön. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute! *wink*
Am Sonntag habe ich meine werte Mitbewohnerin ins Havelland nach Rohrbeck begleitet, um mir eine Dorfkirche anzusehen, die demnächst mit neuen Fenstern versehen werden soll. Das Dörfchen macht einen schnuckeligen und authentischen Eindruck, obwohl es im Berliner Speckgürtel zwischen alten Truppenübungsplätzen, vierspurigen Bundesstrassen, Eisenbahntrassen und Neubaugebieten liegt.
Auf dem Rückweg machten wir dann in Spandau halt, um die offenen Ateliers in der Zitadelle anzusehen und Peter Cujé einen Besuch abzustatten. Neben einem netten Gespräch nahm ich dann tatsächlich auch ein kleines Werk aus seiner Philosophie-Serie von 2007 mit, auf das ich schon seit geraumer Zeit ein Auge geworfen hatte. Natürlich hat auch der gute Peter eine Homepage, die einen ersten Eindruck von seinem Wirken vermittelt.
Am Freitagabend fand die Vernissage der Ausstellung “Der Raum geht weiter” in der Galerie im Körnerpark in Berlin Neukölln statt. Es ist eine Gemeinschaftsausstellung der drei Künstlerinnen Hildegard Skowasch, Minna Kangasmaa und Petra Tödter, die sich vor einigen Jahren in Schloss Wiepersdorf kennen- und schätzen gelernt haben.
V.l.n.r.: Petra Tödter, Minna Kangasmaa, Hildegard Skowasch
Vernissage Publikum
Der Titel “Der Raum geht weiter” bezieht sich dabei sowohl darauf, dass alle drei Künstlerinnen seit Jahren räumlich arbeiten, als auch auf den konkreten Ausstellungsort, der ein einziger schmaler, langer, Raum ist, der durch die Rundbögen und extrem hohe Fenster wie eine Orangerie wirkt. Die Künstlerinnen meisterten die schöne aber nicht ganz einfache räumliche Situation mit Bravour. Der Raum wird in drei Zonen mit sehr unterschiedlicher Stimmung unterteilt.
Beim Betreten der Ausstellung wird man von den in Gruppen angeordneten Wandobjekten von Petra Tödter empfangen. Der Eindruck geometrischer Strenge wird durch die extrem farbenfrohe Gestaltung konterkarriert.
Wandobjekte von Petra Tödter
Den Mittelteil der Ausstellung bilden ruhigere, mitten im Raum plazierte Objekte von Minna Kangasmaa, die sich mit dem Thema Mensch und Natur auseinandersetzen. Innerhalb des grossen, schlichten Holzhauses lädt die Tapete und ein im Wiepersdorfer Wald aufgenommenes Video zur Auseinandersetzung mit dem Wald als Aussen- und Aufenthaltsraum ein.
Objekte von Minna Kangasmaa
Wenn man das Holzhaus, das eine natürliche Sichtbarriere bildet passiert, öffnet sich der Blick auf die eigenwilligen und verstörenden Figuren von Hildegard Skowasch und auf ihr beeindruckendes 100-teiliges Wandbild.
Die Künstlerinnen arbeiten sowohl einzeln, sind aber auch zusammen mit weiteren Künstlern in der Gruppe Hildgard Projekt engagiert, die kürzlich auch am Labyrinth Festival der neuen Kunst Slubice / Frankfurt a. d. Oder teilnahm.
Dirk Ollmetzer | Sunday, 6 November 2011 | Unterwegs
Der vergangene Freitag fing nicht gut an. Ich stieg ins Auto um ins Büro zu fahren und wurde schon nach 50m auf der Hauptstrasse in einen Unfall verwickelt. Ergebnis: Gottseidank keine schweren Verletzungen, ein Volvo mit Totalschaden und wie es mit “meinem” Golf (in Anführungszeichen, weil es ja ein Firmenwagen ist) aussieht, werden wir sehen, nachdem der Gutachter am Werk war.
Nach dem Unfall
Den Rest des Vormittags habe ich dann mit Polizei, Feuerwehr, Abschleppunternehmen, Autowerkstatt, viel Telefonieren und dem Besorgen eines Mietwagens verbracht. Die Firma für die ich arbeite, hat einen Rahmenvertrag mit Sixt. Also bin ich ich mit der Stadtbahn zum Hauptbahnhof gefahren um dort einen Ersatzwagen anzumieten. Eindeutige Ansage meiner Firma: Ein Fahrzeug in der Golf-Klasse.
Versuch 1: Ford Fusion
Die Dame hinter dem Counter war zwar attraktiv aber leider nur mässig engagiert. Sie konnte mir nur einen Ford Fusion anbieten. Ich fragte nochmal, ob Sie einen Ford Focus meinte – nein, einen Fusion. Das Modell sagte mir nichts, aber wenn es Golf-Klasse ist, will ich mal nicht rumzicken.
Das hätte ich vielleicht besser doch getan, weil das Modell gelinde gesagt eine Rumpelmöhre ist. Von Golf-Klasse jedenfalls keine Spur.
Dass es ein denkbar unattraktiv gestyltes Hochdachauto ist, das Rentner wegen des leichten Einstiegs und der hohen Sitzweise gut finden könnten – egal, geschenkt. Materialwahl und Anmutung sind jedoch auf Kleinwagenniveau von vor 20 Jahren: alles Blechern und billgstes Plastik. Die Sitze haben nicht nur keinen Seitenhalt, sondern vermitteln das Gefühl, auf einem grossen Schaumstoffball zu sitzen. Dazu kommt ein ziemlich weich ausgelegtes Fahrwerk, so dass man sich in Kurven schon fast festhalten muss.
Der Hammer ist aber die Motorisierung. Ein Benziner der nicht nur ungesund und rauh klingt, sondern auch sehr laut ist (bei 110 Km/h lauter, als der Golf TDI bei 180). Um den Gesamteindruck abzurunden: von so etwas wie Durchzug kann man kaum sprechen aber dafür habe ich auf der eher gemächlichen Fahrt (A2 am Freitagnachmittag) von Hannover nach Berlin sage und schreibe 30 Liter Super verbraucht.
Wenn ich den Wagen jetzt für einen Tag in der Stadt gebraucht hätte – nun gut. Aber ein bis zwei Wochen auf der Autobahn mit so einer Rumpelmöhre – no Way. Zudem sehe ich es aus Prinzip nicht ein, bei normalem Mietpreis einen Downgrade zu bekommen.
Sixt Service
Also bin am Samstagmorgen gleich zu Sixt in der Tieckstrasse Berlin Mitte um um ein Tauschfahrzeug zu bitten. Einen langen Komentar zum Personal kann ich mir nicht verkneifen: Die junge Dame, die mich bedient hat, war nett, hilfsbereit und fit. Leider konnte sie mir auch keinen Ersatzwagen herbeizaubern, da weder an dieser Station, noch am Hauptbahnhof Fahrzeuge in der Klasse verfügbar waren. Pech – aber sie hat es versucht!
Leider hat sie auch noch einen männlichen Kollegen. Mr. No auf Valium. Er war mir bereits vor einigen Monaten extrem negativ aufgefallen, als ich einen Langzeitmietwagen austauschen musste. Ein einfacher Vorgang, der in 5 min. hätte erledigt werden können hatte damals über eine Stunde gedauert. Eine solche Mischung aus Inkompetenz, Verpeiltheit und Widerwillen, dem Kunden zu helfen, ist selten.
Zu meiner nicht geringen Verblüffung arbeitet er immer noch dort (bei mir hätte der die Hälfte der Probezeit nicht überstanden). Natürlich sagte er – obwohl ich mit ihm überhaupt nicht geredet hatte – dass das nicht ginge, der Wagen sei Golf Klasse usw. Zu allem Überfluss fiel er seiner Kollegin auch noch dauernd ins Wort, so dass ich Ihm sagen musste, er solle sich bitte um andere Kunden kümmern; Seine Mitarbeiterin mache das schon sehr gut.
HRRGTTNCHML!
Die hilfbereite junge Dame meinte dann zum Abschluss, dass sie nicht alle Stationen im Computer einsehe könne und ich es doch noch in der Leipziger Str. versuchen könnte. Danke sehr und mein Beileid, in so einem Team arbeiten zu müssen.
In der Leipziger Str. konnte mir mangels verfügbarer Fahrzeugen zwar spontan auch nicht geholfen werden, aber ich bekam am Sonntagmorgen einen Anruf, dass es nun doch ginge. Ich bekam nun zügig und ohne weitere Komplikationen einen Tauschwagen.
Respekt – guter Service!
Versuch 2: Ford Focus
Zwar war ich nun wegen der Marke Ford sehr skeptisch, aber zu Unrecht. Der Unterschied zum Fusion ist wie Tag und Nacht. Von wegen gleiche Wagenklasse…
Beim Einsteigen hat man das Gefühl, in einem Raumschiffcockpit platz zu nehmen. Die Sitze sind gut, Material und Verarbeitung um Klassen besser und der Kofferraum viel grösser. Mein Handy konnte ich ohne Anleitung per Bluetooth mit der Freisprecheinrichtung koppeln und der 125PS Beziner ist ganz erheblich laufruhiger. Mal sehen, wie er sich heute Abend auf der Autobahn macht, aber so kann man es schon aushalten.
Dirk Ollmetzer | Saturday, 29 October 2011 | Fundstücke
Gut, zugegeben – künstlich erzeugte Sounds sind nun nichts Neues mehr. Aber dass man mit einer einzigen Mathematischen Funktion teilweise komplette Songs berechnen lassen kann, finde ich schon – hmmm – schräg. Genauso schräg wie einge der Sounds die dabei herauskommen. Hört sich teilweise nach alten Homecomputern an.
Dirk Ollmetzer | Saturday, 29 October 2011 | Fundstücke
Dieser Satz war ja schon immer Unsinn. Aber jenseits philosophischer Betrachtungen über “individuell konstruierte Wirklichkeit” beeindruckt mich das hier doch ganz ungemein. Wenn ich überlege, wie unglaublich aufwändig es noch vor 10 Jahren war, ein halbwegs glaubwürdiges Rendering eines Gebäudes in ein Foto einzubauen…