Dirk Ollmetzer | Sunday, 15 July 2012 | Fundstücke, Misc
Früher bin ich sehr gerne Achterbahn gefahren. Irgendwann habe ich damit aufgehört. Jetzt bin ich über einige Videos gestolpert. Ich weiss nicht recht, was ich für wahnsinniger halten soll: Eine Riesenachterbahn, eine bei der sich die Wagen um die Querachse dreht oder eine selbstgebaute(!) auf dem eigenen Grundstück.
Apollo’s Chariot (Bush Gardenss, Williamsburg)
Green Latern (Six Flags, Magic Mountain)
Blue Flash
Im Zweifelsfall würede ich mich in Apollo’s Chariot trauen. Die ist ‘nur’ sehr hoch und schnell, aber vergleichsweise konventionell.
Der neue Opel Interimschef Girsky sprach von harten Einschnitten und einer notwendigen neuen Strategie.
Sorry guy – that’s complete bullshit!
Der Fisch stinkt vom Kopf – und zwar schon ziemlich lange. Alle drei Wochen eine neue Strategie, heisst gar keine Strategie zu haben. Opel hat seit Jahren eigentlich nur ein einziges Problem, und das sitzt in Detroit.
Die Marke darf in Europa nicht eigenverantwortlich agieren, was das Absatzpotential begrenzt. Alle 5 Jahre macht sich zudem irgendein zweitklassiger Amerikanischer Manager daran “jetzt endlich mal Kosten zu sparen” und vergrätzt mit den dabei herauskommenden Klapperkisten hunderttausende Kunden. Danach braucht man dann eine extrem teure Qualitätsoffensive und gerade wenn sich herumgesprochen hat, dass Opel sein Qualitätsproblem im Griff hat, geht der Scheiss wieder von vorne los.
Wer seiner Belegschaft darüberhinaus kontinuierlich zu verstehen gibt, dass er sie für beliebige Manöveriermasse hält, sollte sich nicht wundern, wenn die Marke als zweitklassig wahrgenommen wird.
Bei mir als potentiellem Kunden kommt seit Jahren nur folgende Markenbotschaft an: Auf die Firma Opel kann man sich einfach nicht verlassen.
Deshalb ziehe ich niemals den Kauf eines Fahrzeugs von Euch in Betracht. Tut mir leid, für die Leute, die dort arbeiten. Hoffentlich findet Ihr Beschäftigung in einem besser geführten Unternehmen.
Am diesjährigen US-Nationalfeiertag ist es in San Diego offensichtlich zu einem kleinen Versehen gekommen: Das grosse Feuerwerk im Hafen wurde auf einmal gezündet. Anstatt geplanter 20 Minuten hate es ca. 10 Sekunden gedauert. Finde ich irgendwie lustig. “Are you excited?” Fragt der Filmende sein kleine Tochter…
Dirk Ollmetzer | Thursday, 5 July 2012 | Misc, Unterwegs
Ich habe in meinem Blog nie über die Firmen geschrieben, für die ich gearbeitet habe. Heute mache ich mal eine wohlbegründete Ausnahme.
In dieser Woche dreht sich in Berlin alles um Mode. Mein Arbeitgeber organisierte im Rahmen der Bread&Butter auch eine Veranstaltung – also auf nach Berlin mit der ganzen Firma.
CBR Badge
Bereits bei der Anreise bemerkte ich, dass die Berichterstattung im Radio voll davon war, welches Label gerade Aktionen macht und wo Parties gefeiert werden. Man muss in dieser Stadt schon richtig etwas auffahren, um wahrgenommen zu werden.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das der CBR Fashion Group gelungen ist.
Es wurde das komplette Palais am Funkturm gemietet, um den Partnern (also hauptsächlich den Einzelhändlern, die unsere Marken vertreiben) die neue Ausrichtung der Marken Street One und Cecil zu präsentieren – neues Branding, die Richtung der zukünftigen Kollektionen, welche Kundinnen adressiert werden, wie der neue Ladenbau aussieht und so weiter.
Palais am Funkturm - Lobby
Neues Logo, neuer Ladenbau
Das Ganze wurde von einem sehr beeindruckenden Rahmenprogramm für die ca. 3000 Gäste begleitet: Der Ort ist genial, die Büffets waren super, die Präsentationen überzeugend.
Kurz vor der Brand Show
Nach den Präsentationen der Marken traten tatsächlich Duran Duran auf und gaben alle ihre Hits und auch viele weniger bekannte Stücke zum Besten. Ich hätte nie gedacht, diese Recken noch mal live zu sehen. Das Publikum kam bei Songs wie “The Reflex” und “Wild Boys” auch gut in Stimmung und sang mit. Bei der anschliessenden Party legte Fritz Kalkbrenner auf und hielt mich und viele meiner Kollegen bis spät in die Nacht auf der Tanzfläche.
Erstklassiges Rahmenprogramm
Ich bin eigentlich als alter Grantler nicht so leicht zu beeindrucken, aber – WOW!
Dirk Ollmetzer | Sunday, 1 July 2012 | Misc, Unterwegs
Gestern ein intellektuelles und heute ein traditionsbewusstes, bodenständiges Programm. Nach ca. 30 Jahren habe ich mir mal wieder erlaubt, dem hannoverschen Schützenausmarsch beizuwohnen und dabei drei mir nahestehenden Personen (P., N. und I.) aus anderen Gefilden die hiesigen Rituale nahezubringen.
Fanfarenzug
Traditionelle musikalische Untermalung
Bergleute aus Barsinghausen
Fliegende Mädchen kurz vor dem Abheben
Es dauert immerhin gut vier Stunden, bis die ca. 10.000 Teilnehmer den Ausmarsch auf dem Schützenplatz beenden und zusammen mit den Publikum, das diverse -zigtausend Personen umfasst, den Bierzelten, Fahrgeschäften und Bratwurstbuden die Kassen klingeln lassen. Das Wetter war sehr freundlich. Sonnig und nicht zu heiss. Natürlich gab ich als geborener Hannoveraner meiner Begleitung auch einen kleinen Exkurs in die Kunst des Lüttje-Lage-Trinkens.
Am Samstag bin ich mit meiner Süssen nach Kassel gefahren um die Documenta anzusehen. Das Wetter war schwül bei bis zu 28 Grad und wir haben uns auf den Kernbereich beschränkt. An einem einzigen Tag ist das Programm auch kaum zu schaffen, wenn man nicht einfach nur durch die Ausstellungen durchrast. Eines vorweg: Ich werde aus Gründen des Urhebberechts kein Foto eines Kunstwerkes zeigen. Aber ein paar Bilder um die Atmosphäre zu verdeutlichen, dürfen es dann doch sein.
Been there, done that, got the Eintrittskarte
Willkommen im malerischen Kassel
Unsere Tour begann mit dem Erwerb der Eintrittskarten am Bahnhof und führte uns gleich durch die Nord- und die Südhalle. Mein Eindruck nach den ersten paar Werken war, dass die Kunst hier nur im Dunklen gezeigt wird, was sich im weiteren Verlauf jedoch nicht ganz bestätigt hat. In der Nordhalle hinterliess die Installation von William Kentridge Eindruck auf mich. In der Mitte steht eine hölzerne Maschinenskulptur, die unablässig in Bewegung ist, während auf die Wänden ringsherum Filme projeziert werden, die sich kritisch mit Wissenschaft und technischem Fortschritt auseinandersetzen, wobei die Darstellung zwischen Lehrfilm und 20er Jahre Slapstick pendelt. Das Ganze wird von einem beachtenswerten Soundtrack begleitet. Wir haben uns zwar nicht die vollen 24 Minuten gegeben, aber dennoch wesentlich mehr Zeit dort verbracht, als bei allen anderen Videoarbeiten.
Minimalismus extrem
Beim Betreten des Fridericianums lernte ich schnell, dass Minimalismus noch minimalistischer sein kann, als ich dachte. Der riesige Raum zur Linken war nämlich leer, aber dafür aussergewöhnlich zugig. Genau darin bestand letztlich auch das Werk von Ryan Gander – Indoor Wind sozusagen. Aha!
Wo sind die Grenzen der Kunst?
Derart sensibilisiert, fängt man natürlich auch an, dort Kunst zu sehen, wo überhaupt keine Kunst beabsichtigt war. Oder…? ;-)
Blick in Richtung Karlsaue
Auf dem Weg hinab in die Karlsaue vorbei an Ottoneum und Stadttheater schauten wir in die Documenta Halle. Dort sprachen mich die technischen Installationen von Thomas Bayrle an: Verschiedene aufgeschnittene Verbrennungsmotoren (u.a. 2 Zylinder Boxer aus der Ente, 4 Zylinder Boxer aus einem Porsche, und ein 9 Zylinder Sternmotor aus einem Flugzeug), die sich abwechselnd bewegten. Dazu war jeweils der originale Sound zu hören.
Such die Kunst
In der Karlsaue waren viele Werke irgendwo unter den Bäumen versteckt. Oftmals in kleinen Holzhütten. Uns zog es jedoch recht schnell wieder bergauf in die Neue Galerie. Hier beeindruckte das bestimmt 20m lange Werk von Geoffrey Farmer das aus abertausenden ausgeschnittenen Papierschnipseln aus US-Werbeanzeigen der 60er Jahre bestand, die auf Holzstöckchen geklebt wurden. Im Untergeschoss wurde in einer Doppelprojektion ein Marionettenstück über die Kreuzzüge im Mittelalter gezeigt. Nur auf den ersten, flüchtigen Blick Augsburger Puppenkiste.
Überhaupt Kunst und Politik: Politische Aussagen sind auf der Documenta durchaus vorhanden, halten sich aber insgesamt doch eher zurück.
Politische Aussagen
Mein persönliches Fazit: Das Niveau der gezeigten Arbeiten ist recht hoch. Wesentlich höher, als das Meiste, was ich neulich in Hannover bei “Made in Germany zwei” gesehen habe. Dennoch blieben mir höchstens 4-5 Werke in Erinnerung. Vielleicht kann man aber auch nach einer solchen “Druckbetankung” einfach nicht mehr erwarten.
Blöde Überschrift – ich weiss. Aber wie soll man mit wenigen Worte Dinge zusammenbringen, die nichts miteinander zu tun haben, ausser dem heutigen Tag?
Vor kurzem habe ich festgestellt und ausgesprochen, dass unser Büro voller IT Fuzzis einen erschreckenden Mangel an den sonst üblichen Gadgets und ironischen Anspielungen aufweist. Eigentlich ist bei uns gar nichts zu finden. Immerhin war mir selbst in der IT Abteilung einer Bank, in der ich gearbeitet hatte ein USB Raketenwerfer und ein ‘Panic’-Button installiert.
Das nahm ein Mitarbeiter zum Anlass, sein Haustier mitzubringen – ein kleiner Dinosaurier, der durch die Flure läuft, und sich lauthals beschwert, wenn er nicht genug gestreichelt wird. Wie man an dem folgenden Foto sehen kann, übernahmen aber charmante Mitarbeiterinnen gerne diese Aufgabe ;-)
Streicheleinheiten für das Dinosaurier Baby
Dino auf Tour
Nach Feierabend war endlich auch mal das Wetter gnädig, so dass ich mich nochmal kurz auf das Fahrrad schwang um am Maschsee entlang bis zum Schützenplatz zu radeln.
Entspannung am Maschsee
In ein paar Tagen beginnt in Hannover nämlich das Schützenfest und ich wollte mich mal sehen, wie weit die Vorbereitungen gediehen sind. Wer bei “Schützenfest” an einen Dorfrummel denkt, verschätzt sich vermutlich etwas in der Grösse. Das ist hier einer DER gesellschaflichen Events des Jahres in der gesamten Region und wird bereits seit 1529 abgehalten. Die Bierzelte haben Ausmasse wie beim Münchner Oktoberfest und der Schützenmarsch am Sonntag ist mit seinen ca. 10.000 Teilnehmern länger als der Rosenmontagsumzug in Köln. Der Aufbau ist schon gut vorangeschritten und das Fest kann kommen…
In meiner Jugend im letzten Jahrtausend war Digitaltechnik richtige heisses Zeug. Neu, aufregend, unfertig. Grafik mit 8 Farben und 192 x 256 wurde “hochauflösend” genannt. Nervtötendes Gefiepse der schwachbrüstigen Rechner wurde mit “Synthesizersound” schöngeredet. Trotzdem hat die minimalistische Ästhetik auch heutzutage für viele ihren Reiz. Dem versucht das folgende Video nachzugehen.