tiny little gizmos

Classic Computing 2013

Am 21. und 22. September fand die Classic Computing 2013 in den Räumen des Pergamon Palais in Berlin statt. Veranstalter war der Verein zum Erhalt Klassischer Computer e.V. Die Humbold Universität stellte freundlicherweise die Räume zur Verfügung. Neben einigen interessanten Vorträgen gab es vor allem viel Hardware aus den 70er bis 90er Jahren zu sehen.

Die Ausstellungsstücke

Um die von den Teilnehmern mitgebrachten Exponate auszustellen, bedurfte es zweier Vorlesungssääle und den Lichthof. Thematisch waren die Ausstellungsstücke grob sortiert. Während der Schwerpunkt in einem Saal auf Bürocomputern lag, wurde der zweite Saal überwiegend von der 16-Bit Atari und Amigaszene beherrscht. Das Foyer war thematisch gemischt

Wie zu erwarten waren die Commodore 8 Bit Heimcomputer C64, VC20, C16 und Plus 4 ebenso zu finden, wie die 16-Bit Heimcomputer der Amiga-Serie. Aber auch die 8 Bit Bürorechner der CBM Serie vom PET 2001 bis zum CBM 8296-D waren zahlreich.

Commodore CBM 4032, 8032 und 8296-D

Commodore CBM 4032, 8032 und 8296-D

Ebenfalls recht präsent war Apple. Dabei zeigten die Exponate vom IIc bis zur Lisa einen guten Querschnitt der ersten 10 Jahre der Firmengeschichte.

8Bit Maschinen - Apple II und III

8Bit Maschinen - Apple II und III

Apple 16- und 32 Bit: Lisa II, Macintosh und Mac LC

Apple 16- und 32 Bit: Lisa II, Macintosh und Mac LC

Speziell aus heutiger Sicht war der Heimcomputermarktes sehr heterogen. Nicht nur in Hinblick auf die vielen unterschiedlichen Betriebssysteme, sondern auch auf verschiedenen nationalen Märkte.

Britische Computer

Einige britische Computer waren in den 80ern auch in Deutschland bekannt – insbesondere die Geräte von Sinclair und Amstrad (hierzulande unter der Marke Schneider vertrieben). Andere blieben unbekannt, wie die nicht wenig erfolgreichen Maschinen von Acorn (Elektron, BBC und Archimedes RISC), aber auch Aussenseiter wie Jupiter ACE und Oric.

Sinclair ZX Spectrum 128K, Oric Atmos, Acorn Archimedes A3000

Sinclair ZX Spectrum 128K, Oric Atmos, Acorn Archimedes A3000

Japanische Computer

In den 80er Jahren war der Heimelektronikmarkt fest in der Hand japanischer Hersteller. Umso erstaunlicher, dass die Computer von Sony, Panasonic und Co. in Europa nicht gut angenommen wurden. Auf dem japanischen Markt hingegen sah es natürlich genau andersherum aus. Auf der Veranstaltung gab es so einge japanische Vertreter der 8Bit und 16Bit Ära zu bestaunen.

Japanische 8 Bit Rechner nach MSX Standard

8 Bit Rechner nach MSX Standard

Japan, 16 Bit: Sharp X 68000 und Fujitsu FM Towns

Japan, 16 Bit: Sharp X 68000 und Fujitsu FM Towns

Französische Computer

Weniger naheliegend als japanische, sind französische Computer. Auch hier waren einige Modelle aus der 8-Bit Ära von Thomson und Matra zu sehen.

Thomson MO5 und Matra Alice

Thomson MO5 und Matra Alice

Frühe Bürorechner

Einige schöne 8- und 16Bit Bürorechner wurden ausgestellt, wie z.B. der Kaypro II (CP/M) und der erste echte Laptop von Data General (MS-DOS) aus dem Jahr 1985.

Tragbare Bürorechner

Tragbare Bürorechner

Exoten und Besonderheiten

Eine junge Dame hatte neben einigen Teilen einer PDP11/34, die zur Zeit restauriert wird ihre Taschenrechnersammlung mitgebracht. Darunter waren neben einigen klassischen Hewlett Packard und einem russischen, wissenschalftlichen Rechner auch diese beide Schätzchen aus dem Jahre 1974, deren Hersteller wohlbekannt sind.

1974er Taschenrechner von Sinclair und Commodore

1974er Taschenrechner von Sinclair und Commodore

Besonderes Vergnügen haben mir die Eigenbauten und Kuriositäten bereitet, die zum Teil auf brandneuer Hardware liefen, aber klassische Software ablaufen lassen konnten. Beispiele auf Basis von 8-Bit Microcontrollern sind der Color Maximite, die Euzebox und zwei sehr unterschiedliche CP/M Rechner … .

Neue 8Bit Style Hardware

Neue 8Bit Style Hardware

Mini CP/M Rechner - als Altair 8800 Nachbau und als USB Modul

Mini CP/M Rechner - als Altair 8800 Nachbau und als USB Modul

Der  Minimig auf FPGA-Basis mit echtem MC68EC000 kann alle relevanten Amiga Modelle emulieren.

Minimig - moderne Amiga Hardware

Minimig - moderne Amiga Hardware

Es gab also viel Spannedes zu sehen, so manche interessante Fachsimpelei und nicht zu vergessen einige sehr interessante Vorträge, z.B. über FPGAs, die Preisbildung bei Ebay und die Funktionsweise des vollmechanischen Rechenwerks des Zuse Z1 von 1936. Eine tolle Veranstaltung!

Wunderwelt der Mechanik – Linotype

Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wird immer mehr Mechanik durch Elektronik ersetzt. Das ist ein schleichender Prozess, der einem zunächst gar nicht so recht auffällt. Wie weit wir damit aber schon gekommen sind, wird deutlich, wenn man nur 50 Jahre zurückgeht und sich z.B. ansieht, wie damals Zeitungen, Bücher und sonstige Druckwerke entstanden sind.

Druckmaschinen – schön und gut, aber wie wurden eigentlich die Druckvorlagen erstellt?

Ich hatte vor Jahren schon einmal eine Linotype in einem Technikmuseum gesehen. So ein Gerät sieht wie die Mischung aus Dampf- und Schreibmaschine aus und funktioniert grob gesagt so:

  • Der Setzer tippt den Text für eine Textzeile auf einer Tastatur.
  • Für jedes Zeichen wird ein Metallplättchen mit der Negativform des Buchstabens auf einer Schine platziert.
  • Wenn die Zeile fertig geschrieben ist, wird diese mit einer Bleilegierung ausgegossen.
  • Die Textzeile aus Blei fällt in einen Setzrahmen.
  • Die Metallplättchen mit den Buchstabenformen werden wieder in das Magazin zurücksortiert.

Die Linotype funktioniert völlig mechanisch. Strom wird nur zum Erhitzen der Bleilegierung und zum Antrieb der Hauptwelle benötigt. Das Grundprinzip ist recht einfach aber die mechanischen Details blieben mir schleierhaft – bis ich auf diesen tollen Lehrfilm aus den 60ern fand, der wirklich jedes Detail erklärt, ohne langweilig zu werden.

“Kannst Du uns mal mit dem Router helfen?”

“Der muss im Rechenzentrum ins Rack geschraubt werden.”

“Klar, kein Problem! – wait – WTF???

Zwei echt fette Router

Zwei echt fette Router

150 Kg! Und zwar der kleinere. Vier Leute zum Einbau.

Meine Erkenntnisse des Tages:

  • Das Infrastrukturteam muss auch körperlich fit sein.
  • Rechenzentren sind richtig laut.
  • Leistungsfähige Komponenten haben immer noch ein bisschen was von Maschinenbau.
  • In den 60er waren Computer gross wie eine Schrankwand und überall blinkte etwas.
  • 2013 Sind die Serverracks gross wie eine Schrankwand und überall blinkt etwas. Bloss die Magnetbänder fehlen. :-)

Eichenparkett im Schlafzimmer

Ich habe am Samstag Eichenparkett ins Schlafzimmer gelegt. Naja, ein bisschen wenigstens: 20 x 30 cm. Zum Angucken. Und Überlegen. Und überhaupt – ich und Eichenparkett. Wie konnte es denn dazu kommen?

Eichenparkett

Eichenparkett

Der Teppich ist fertig und müsste mal ersetzt werden. Neuer Teppichboden ist nicht gerade billig, wenn man was Vernünftiges haben will. Zudem fiel mir neulich in Finnland wieder einmal auf, dass dort eigentlich nirgendwo Teppichboden liegt – vermutlich weil man den nicht gründlich saubermachen kann. Also mal was anderes? Laminat ist einfach nur peinlich – Plastikzeugs unter die Füsse – bäh. Muss nicht sein. Holz ist schön und angenehm – richtiges Holz. Und mit einer ordentlichen Dämmung drunter vielleicht auch gut für das akustische Wohlempfinden. Also mal gucken gehen, was es so gibt.

Ahorn und Birke sehen schön aus, sind aber etwas zu hell. Buche ist zurückhaltend, aber zu rotstichig. Richtig toll fänd ich dunkles Nussbaumholz – aber das ist schier unbezahlbar. Da blieben Esche und Eiche übrig. Also habe ich so eine Holzschindel ausgeliehen und zu Hause hingelegt. Schön! Aber es beisst sich farblich mit den gelben Wänden, den Kiefern- und Birkenmöbeln.

Und was jetzt? Auf eine Totalrenovierung mit neuen Möbeln habe ich irgendwie keine Lust. Mähhh…

Hurra, hurra, die Schule brennt…

Der alte Gassenhauer von Extrabreit aus den frühen 80er Jahren hat aktuell für mich eine ganz spezielle Bedeutung. Meine (ehemalige) Schule, auf der ich in den 80ern von der 5. bis zur 13. Klasse war brennt zwar nicht – aber sie wird gerade abgerissen.

Auf dem Klassentreffen vor drei Jahren haben wir von den Plänen erfahren, unsere alte Schule aus dem Jahr 1974 abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Und nun ist es tatsächlich so weit, wie man auf den Fotos vom Neubau Tagebuch der IGS Mühlenberg sehen kann.

Ehemalige Mensa und Jugendzentrum Weisse Rose

Ehemalige Mensa und Jugendzentrum Weisse Rose (Foto: Dr. Michael Bax)

Ehemalige Sporthalle 1

Ehemalige Sporthalle 1 (Foto: Dr. Michael Bax)

Als dann neulich das Ehemaligentreffen angekündigt wurde, war für mich klar, dass ich nach Hannover fahren werde, um die alten Recken zu treffen und mir das Geschehen aus der Nähe anzusehen. Also fuhr ich am Wochenende nach Hannover. Je näher ich meinem Ziel kam, desto mehr verfinsterte sich der Himmel und als ich das Auto abgestellt hatte, bot sich das folgende Bild:

IGS Hauptgebäude auf freier Flur

IGS Hauptgebäude auf freier Flur

Links hinter dem Hauptgebäude fehlt bereits die große Sporthalle und im Vordergrund die Mensa samt Brücke. Obwohl das Gebäude jetzt doch bereits erheblich kleiner ist, erinnert mich die Szene ein wenig an meine Einschulung im Jahr 1978. Wenn man damals aus der U-Bahn heraustrat, konnte man über einen schmalen Teerstreifen trockenen Fusses zur Schule gelangen. Seinerzeit stand das riesige Gebäude alleine auf dem Acker. Hat davon noch jemand Bilder? Der Stadtteil drumherum wurde erst in den 80er Jahren fertig gebaut.

Aus meiner Klasse waren wir zwar nur zu viert, aber das Wiedersehen war schön. Wir haben uns mit unserer Klassenlehrerin, die noch immer unterrichtet und flott unterwegs ist, über alte Streiche und aktuelle Erziehungsfragen unterhalten. Immerhin bin ich der einzige ohne Nachwuchs. Nun ja, that’s Life…

Abschließend gab es noch eine Schulbegehung durch die Klassentrakte, den naturwissenschaftlichen Bereich, den Werkbereich, über die “Schulstrasse”, vorbei an Freizeit, Kunst und Repro bis zur Verwaltung.

Zu meiner nicht geringen Verblüffung hat sich in den letzten 30 Jahren fast nichts an dem Gebäude geändert. So schlecht war die Bauqualität seinerzeit also gar nicht. Selbst der Disco-Turm im Freizeitbereich steht noch. Zwar wurden Stühle, Tische und Teppiche erneuert, aber ansonsten sind überall dieselben Einbauten, Türen, Schränke, Beschriftungen. Und vor allem diese Farben!!!

Klassenraum

Klassenraum

Treppenhaus

Treppenhaus

Naturwissenschaften

Naturwissenschaften

Kunstbereich

Kunstbereich

Die 70er: Mut zur Farbigkeit

Die 70er: Mut zur Farbigkeit

Den Abend habe ich dann beim Griechen im Lister Turm ausklingen lassen. Nach einer ruhigen Nacht (das Novotel an der Podbielskiallee neben Bahlsen kann ich guten Gewissens weiterempfehlen) traf ich dann am Sonntagmorgen noch meine Familie zum Mini-Brunch bei Loretta’s. Ich habe diesen schnuffigen Mini-Pavillon schon als Kind gemocht.

Nachmittags ging es dann über meine “geliebte A2” wieder zurück nach Berlin.

Helsinki – einmal noch…

Gestern war noch einmal schönster Sonnenschein. Man merkt aber so langsam, dass die Sonne flacher steht, die Nächte frischer werden und der Herbst an die Tür klopft. Dennoch war das Wetter perfekt für einen letzten Sightseeing Trip nach Helsinki. Ich wollte drei Sehenswürdigkeiten nördlich der City ansehen – aber es kam etwas anders als gedacht.

Zunächst machte ich mich auf die Suche nach einem kleinen Museum in der Kristianinkatu. Das Viertel ist eine unerwartet hügelige Gegend, die auf den typischen Granitfelsen thront. Man findet das Museum eigentlich erst, wenn man genau davor steht, weil das kleine Holzhäuschen von 5-6 geschossigen Wohnhäusern umstellt ist. Zu sehen ist dort ein typisches Bürgerliches Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert. Leider war das Museum aus irgendeinem Grund geschlossen. Schade.

Museum

Museum

Also weiter. Es gibt noch ein ähnliches Museum mit Arbeiterwohnhäusern aus derselben Zeit in der – achtung Verwechselungsgefahr – Kirstinkatu. Auf dem Weg dorthin kommt man durch das ehemalige Arbeiterviertel Kallio, dass sich durch eine Architektur auszeichnet, die derart schlicht und reduziert ist, dass es selbst mir schon fast wehtut.

Extremfunktionalismus

Extremfunktionalismus

Die Kirche auf der anderen Strassenseite ist hingegen gestalterisch wesentlich weniger zurückhaltend und so geschickt auf einem Berg platziert, dass sie schon aus der Innenstadt ins Auge fällt.

Jugendstilkirche

Jugendstilkirche

Die Holzhäuser der Arbeitersiedlung sind ebenfalls leicht zu übersehen, aber es handelt sich dabei immerhin um ein größeres Ensemble, das tatsächlich immer noch bewohnt wird. Nur ein Gebäude ist Museum – immerhin hatte es geöffnet.

Alte Arbeitersiedliung

Alte Arbeitersiedliung

Leider gibt es dort nur Gruppenbesichtigungen. Ich hätte mir ja durchaus eine finnische Führung angetan, aber leider waren die Gruppen alle schon überfüllt und ich wollte nicht für unbestimmte Zeit auf neue Besucher zu warten, die nicht bereits reserviert hatten. Schade, die zweite. Also weiter…

Auf der Rückseite der Siedlung befindet sich der Leninpark (Lenininpuisto) und gleich daneben der ständige Vergnügungspark Linnanmäki. Die Anlage ist nicht sehr gross, aber liegt malerisch auf einem kleinen Berg. Daher sind einige der acht, nicht uninterssanten Achterbahnen (siehe Rollercoaster Database) schon von weitem zu sehen. Der Eintritt ist frei – nur für die Fahrgeschäfte muss bezahlt werden. Also nichts wie hin.

Schöne Achterbahnen

Schöne Achterbahnen

Der Eintritt mag ja frei sein – aber er ist erst ab 16:00 möglich und nicht um halb zwei.

Grrrrr… Schade zum Dritten. Irgendwie soll es heute nicht sein.

Aber ganz hatte ich die Stadt noch nicht gesehen. Auf der anderen Seite der Bahngleise ist das ehemalige Olympiagelände. Zwar erhoffte ich mir wenig von alten Sportstadien, aber wenn man schon mal da ist…

Auf dem Weg dorthin fiel mir ein toller Garten mit wunderhübschem altem Gewächshaus auf. Die Anlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts von einem Privatmann gebaut und ist seit 1906 in städtischem Besitz. Eintritt kostenlos.

Städtische Gärten

Städtische Gärten

Gleich nebenan ist das Olympiastadion von 1952, oder 1938 oder 1934. Grund der Verwirrung: Baubeginn war im Jahr 1934 und Fertigstellung 1938, weil die Spiele 1940 stattfinden sollten. Aufgrund des zweiten Weltkrieges wurde daraus nichts und so wurden die Spiele erst 1952 in Helsinki durchgeführt.

Olympiastadion

Olympiastadion

Der Turm sah recht spannend aus, also musste ich mal näher ran. Tatsächlich lässt sich das Stadion besichtigen.

Olympiastadion

Olympiastadion

Noch besser – man kann auf den fantastischen Turm. Vorraussetzung: 5,- in der Tasche, nicht zuviel Andrang und man sollte nicht zu dick sein… ;-)

Olympiaturm

Olympiaturm

Die tolle Aussentreppe darf man nicht benutzen – im inneren gibt es einen winzigen Fahrstuhl. und die letzten zwei Etagen muss man eine sehr schmale (70cm) Innentreppe hinauf. Der Blick ist genial und die Sicht war perfekt. Ich konnte mich kaum satt sehen.

Blick auf die Innenstadt

Blick auf die östliche Innenstadt

Blick auf die westliche Innenstadt

Blick auf die westliche Innenstadt

Blick nach Westen

Blick nach Westen

Blick über das Olympiagelände

Blick über das Olympiagelände

Auf dem Rückweg zum Bahnhof ging ich durch das grossbürgerliche Wohnviertel Töölö hinter dem Parlament und stiss auf einen interessanten Platz, der nur aus einem grossen Granitfelsen zu bestehen schien. Als ich auf die andere Seite ging, fiel mir ein Eingang auf, vor dem recht viele Touristen zu finden waren. In diesem Felsen befindet sich nämlich eine recht einmalige Kirche. Ich muss sagen – die ist wirklich schön und strahlt in ihrer natürlichen Schlichtheit für mein Empfinden wesentlich mehr Spiritualität aus, als riesige Kathedralen.

Unscheinbarer Eingang im Fels

Unscheinbarer Eingang im Fels

Tolle Kirche im inneren des Felsens

Tolle Kirche im inneren des Felsens

So hat sich der Ausflug unter dem Strich doch noch gelohnt. Ein nahezu perfekter Urlaub neigt sich seinem Ende entgegen und mir wird jetzt schon etwas wehmütig…

 

 

Oulu – Freunde, tausende Rosen und schreiende Männer

Wenn man in Finnland ist, kann man ja mal eben die Freunde besuchen. Die wohnen zwar nicht gerade um die Ecke von Helsinki, sondern 550 Km weiter nördlich, aber mit dem Bus sind es 15 Minuten bis zum Flughafen und dann noch einmal 55 Minuten bis Oulu – also los.

Wir wurden herzlich empfangen und hatten einen wirklich netten Tag mit langen Spaziergängen in schönstem Wetter, leckerem, liebevoll zubereitetem Cappucino (Das Kofeiinikomppania in der Pakkhuoneenkatu kann ich nur empfehlen)  spannenden Gesprächen über Politik, Wirtschaft, Kunsttheorie und leckerem Essen.

Leider fand die Luftgitarrenweltmeisterschaft bereits in der letzten Woche statt, aber wir konnten ganz unerwartet einem anderen spannenden Event beiwohnen: einem Auftritt des berühmten Schreichors Mieskuoro Huutajat (siehe Wikipedia: Mieskuoro Huutajat). Unter anderem gaben die Jungs “An der schönen blauen Donau” zum Besten – ähm – originell!

Hier wieder einige Eindrücke:

Oulu - Blick zum Marktplatz und Hafen

Oulu - Blick zum Marktplatz und Hafen

Cappuccino - lecker und liebevoll zubereitet.

Cappuccino - lecker und liebevoll zubereitet.

Eine ganze Strasse voller Rosen

Eine ganze Strasse voller Rosen

Der berühmte Schreichor von Oulu

Der berühmte Schreichor von Oulu

Malerischer Sonnenuntergang am Hafen

Malerischer Sonnenuntergang am Hafen

Bye Bye Oulu

Bye Bye Oulu

Finnland: Ein See, ein Wald, ein Haus, ein See,...

Finnland: Ein See, ein Wald, ein Haus, ein See,...

Stiller Sonntag in Vantaa

Echt blöde: Obwohl seit einer Woche tolles Wetter ist (19-22 Grad, Sonne satt, heute sogar wolkenfreier Himmel), habe ich es geschafft, mir einen leichten Schnupfen einzufangen.

Echt komisch: Heute hat der Fernseher im Haus angefangen, ein gewisses Eigenleben zu entwickeln – er geht ständig von selbst an. Lustigerweise immer dann, wenn bei irgendwelchen Motorsportübertragungen Finnen vorne dabei sind (erst Ralley Trier, dann Formel irgendwas in Spa und dann nochmal Formel Eins in Spa.

Echt schön:Den Sonntag habe ich ruhig in Vantaa verbracht. Man muss ja nicht immer in die Stadt reinfahren. Zumal es hier in dem Vorort eigentlich viel typischer zugeht, als in der Hauptstadt.

Hier die Impressionen des Tages:

Tikkurila Malereimuseum

Tikkurila Malereimuseum

Landschaft

Landschaft

UFO (okay, ein Wasserturm)

UFO (okay, ein Wasserturm)

Manschmal sieht es etwas nach USA aus...

Manschmal sieht es etwas nach USA aus...

Polizeigebäude

Polizeigebäude

Kein AKW sondern die Schwimmhalle

Kein AKW sondern die Schwimmhalle

Fussgängerzone

Fussgängerzone

Helsinki – Architektur

Finnland hat viel Platz. Auf der Fläche von Deutschland leben gerade mal 5 Mio Menschen. Also baut man auch recht aufgelockert mit viel Grün zwischen den Häusern, was sehr angenehm ist. Architektonisch bleibt es aber meist eher schlicht. Plattenbauten sind z.B. noch immer recht beliebt.

Helsinki hebt sich als Hauptstadt natürlich ab. Die Bebauungsdichte ist in der Innenstadt recht hoch, aber Hochhäuser gibt es Gottseidank nicht. Die Stadt ist architektonisch interessant. Es gibt viele Bauten, die irgendwo zwischen Jugendstil und Art Deco anzusiedeln sind, wie zum Beispiel der geniale Hauptbahnhof. Aus jüngerer Zeit sind viele gelungene Beispiele für den Funktionalismus, wie z.B. die Finlandia Halle von Alvar Aalto und Vertreter des modernen, internationalen Stils zu finden.

Einige – wie ich finde – interessante Details zum Verkehrswesen:

Helsinki hat 1050Km Strassen – aber 1200 Km Radwege, von denen viele separat durch Grünflächen führen.

Es gibt nur eine U-Bahn-Strecke durch die Innenstadt – aber die liegt 30m tief im Granitfelsen und die Stationen sind riesige Höhlen. Man kann sogar sehen, dass der Fels nur mit etwas Spritzbeton gesichert wurde.

Der Flughafen Helsinki hat pro Jahr dreimal so viele Passagiere, wie das Land Einwohner hat – nämlich 15 Millionen.

Damit ich den werten Leser nicht nur mit drögem Text- und Zahlenmaterial langweile, hier noch ein paar Impressionen:

U-Bahn Station

U-Bahn Station

Eingangshalle Hauptbahnhof

Eingangshalle Hauptbahnhof

Schalterhalle Hauptbahnhof

Schalterhalle Hauptbahnhof

City im Regen

City im Regen

Parlament

Parlament

Kiasma (Kunstmuseum)

Kiasma (Kunstmuseum)

Musiikkitalo (Philharmonie)

Musiikkitalo (Philharmonie)

Finlandia Halle (Kongresszentrum)

Finlandia Halle (Kongresszentrum)

Schöne Backsteinarchitektur

Schöne Backsteinarchitektur

Häufiger Baustil

Baustil - Nationalromantik? Burgenstil? Jedenfalls häufig zu finden

Suomenlinna

Heute wieder perfektes Sightseeingwetter. Sonne, fast wolkenfreier Himmel, 20 Grad. In der Sonne und im Windschatten T-Shirt, Im Schatten und im Wind eine leichte Jacke. Das heutige Ziel: Suomenlinna, eine Festung auf vier miteinander verbundenen Inseln vor Helsinki.

Angenehm: Da die Festung als Stadtteil von Helsinki gilt (hier wohnen immerhin 800 Menschen), kann man die Fähre, die ca. alle halbe Stunde fährt, zum normalen Nahverkehrtarif nutzen. Die Fahrt dauert eine gute Viertelstunde.

Man sollte für den Besuch mindestens einen halben Tag einplanen und falls man vorhat, die verschiedenen Museen der Inseln abzuklappern besser den ganzen Tag. Die Anlage ist absolut sehenwert. Alle paar Meter ergibt sich ein neues, spannendes Motiv. Ich hatte extra deshalb meine gute Kamera mitgenommen, hundert tolle Szenen fotografiert – und alle Bilder verhunzt, weil ich einen falschen Farbabgleich gemacht hatte.

?’§%#!!! Hrrrgttnchml…

Einige Bilder kann ich dennoch zeigen – Handy sei dank!

Typische Mini-Insel vor Helsinki

Typische Mini-Insel vor Helsinki auf dem Weg nach Suomenlinna

Blick hinüber nach Helsinki

Blick von der Anlegestelle hinüber nach Helsinki

Festungsanlage

Festungsanlage

Keine Hobbithöhlen, sondern Munitionslager

Keine Hobbithöhlen, sondern Munitionslager

Festung von innen

Festung von innen

Bucht von Helsinki

Bucht von Helsinki

Die Anlage war bis 1973 militärisch genutzt und ist nun als UNESCO Weltkulturerbe ein geschichtlich interessanter  Touristenmagnet. Neben den eindeutig militärischen Bauten, wie Kasematten, Munitionslagern, einem Trockendock, Mörserstellungen und Kasernen, gibt es nämlich auch malerische und verträumte Ecken. Ich habe – wie auch schon im Presidio in San Francisco – darüber den Kopf geschüttelt, wie einer der schönsten und markantesten Flecken der Stadt jahrhundertelang dem Militär vorbehalten sein konnte. Gut, dass das nicht mehr so ist.

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