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Telekom – wat nu?

Nun ist der Herr Obermann seit einiger Zeit Oberchef bei der Telekom und so mancher fragt sich, wie der Rückgang der Kundenzahlen bei T-Com gestoppt werden kann. Meine Meinung:

Gar nicht – die Festnetztelefonie ist tot!

Wie komme ich zu solch einer Aussage? Einerseits durch Beobachtungen im eigenen Bekanntenkreis und zweitens durch einige Analysen, die ich im Rahmen meiner Diplomarbeit gelesen habe. Dort wird – wenig überraschend – festgestellt, worin der wesentliche Unterschied zwischen Festnetztelefonen und Handies liegt:

Festnetztelefone sind ortsgebunden, Handies sind personengebunden.

Man möchte in der Regel keinen Ort, sondern einen bestimmten Menschen sprechen. Daher ruft man lieber gleich auf dem Handy an. Dieser Trend wird durch die zunehmende gesellschaftliche Asynchronität begünstigt. In der Industriegesellschaft, die sich durch hohe Synchronität auszeichnete, lies sich der Ort, an dem sich eine Person aufhält, relativ einfach prognostizieren. In der heutigen, nachindustriellen Gesellschaft wird dies zunehmend schwieriger.

Ich kenne bereits recht viele (jugendlich aktive) Menschen, die kein Festnetztelefon mehr haben wollen, weil sie es ohnehin kaum noch nutzen. Sie sehen in ihm keinen ausreichenden Mehrwert. Der einzige Grund, es noch nicht abzuschaffen ist die Zwangskopplung mit dem DSL-Internetzugang. Gewinn läßt sich so nicht mehr erzielen.

Das gilt zumindest im privaten Bereich. Anders kann dies im Bereich der Geschäftskunden aussehen. Hier ruft man in der Regel eine unbestimmte Person mit einer genau definierten Position an, die dann auch meist verortet ist. Hier kann das Festnetztelefon auch weiterhin punkten.

Daher halte ich die folgende Strategie für sinnvoll:

  • Festnetztelefonie nur noch im Geschäfts- und Behördenbereich weiterentwickeln.
  • Investitionen in Kabel zu Privatkunden durch Konzentration auf Internetzugang sichern
  • Attraktive DSL/Mobiltelefonbundles auf den Markt bringen.

Anregungen, Anmerkungen, Kritik?