iPad – mein erster Eindruck im Real Life
Gestern hatte ich noch etwas Zeit in der Stadt, weil auf der Web Expo erst ab Dienstag Sessions stattfinden, die für mich interessant sein könnten. So hatte ich etwas Zeit, um mit den Jungs von compuccino durch die Stadt zu laufen und die übliche Touristennummer zu machen: Embarcadero, Fishermans Wharf, Coit Tower, Chinatown, Levis Store…
Und natürlich hatte ich etwas Zeit für Apple. Der ganze Store war geradezu mit iPads gepflastert. Es gab kaum etwas anderes dort und so hatte ich endlich die Gelegenheit, so ein Ding einmal selber auszuprobieren. Meine Einschätzung, die ich neulich noch ins Blaue hinenin geschrieben hatte, bleibt:
- Ich halte das Gerät selber für überflüssig.
- Ich glaube trotzdem, daß es ein Riesenerfolg wird.
Der Erfolg ist hier in San Francisco jedenfalls schon sichtbar. Erst seit ein paar Wochen im Handel, läuft gefühlt schon jeder 10. damit herum. Über eine Million Geräte sollen bereits verkauft worden sein. Nun, da ich es selber ausprobieren konnte ist mein Eindruck etwas zwiegespalten:
Positiv:
- Es ist es ein wirklich feines Gerät, das man gerne in die Hand nimmt. Der Qualitätseindruck ist einfach top. Super Materialien und erstklassige Verarbeitung.
- Die Darstellungsqualität des Displays ist wirklich hervorragend.
- Leute, die das Gerät bereits besitzen erzählen von Akkulaufzeiten zwischen 9 und 11 Stunden.
- Die Bedienung ist schlicht und elegant.
- Man liest häufig, daß das Gerät schnell ist. Das bedeutet vor allem, daß die Bedienoberfläche ohne spürbare Verzögerung arbeitet. In Google Maps herumzoomen und zu scrollen ist die wahre Freude.
- Alles ist so simpel wie möglich. Man muss sich nicht mehr mit den ganzen typischen Computernervereien herumärgern: Kein Dateisystem, keine ständigen Aufforderungen zu Updates, kein Virenscanner und so weiter. Einschalten, benutzen, fertig.
Alleine der letztere Punkt ist vermutlich für viele DAS Killerfeature. Alles schick, aber es gibt eben auch negatives:
Negativ:
- Die Inhaltekontrolle durch Apple ist für mich ein absolutes no-go.
- Da Gerät ist primär für Medienkonsum gebaut. Nicht nur aufgrund der iTunes-Kopplung, sondern auch aufgrund des Handlings. Mit der einen Hand das Gerät festhalten und mit der anderen auf einer virtuellen Tastatur herumtippen macht nicht wirklich Spass. Die bevorzugte Interaktion ist, etwas auf dem Screen auszuwählen.
- Das Handling ist auf Dauer etwas ermüdend. Ich weiss nicht so recht, wie ich das Gerät länger halten soll, weil es mit seinen 700g irgendwann eben doch etwas zu schwer wird. Toll für 5 Minuten, aber eine Stunde kann ich mir nicht so recht vorstellen.
- Zuguterletzt: Ich weiss einfach nicht, wozu ich solch ein Gerät einsetzen soll. Zwischen Smartphone, Netbook, Laptop und Desktop sehe ich einfach kein sinnvolles Einsatzszenario für mich. Das mögen Andere für sich selbst aber eventuell anders bewerten.
Fazit
Ich mag Apple Produkte. Ich nutze einen iMac, ein MacBook und habe einen iPod touch. Aber ich kann keinen Grund erkennen, weshalb ich für so ein Gerät zwischen €500,- und €800,- ausgeben soll.