Ich will ‘ne Holzhütte im Wald…
Ist ja richtig – ich bin so’n Computerfuzzi. Bin ich schon seit 12 – also seit 30 Jahren. Ich habe es mir selber ausgesucht. Niemand hat mich dazu gezwungen. Und im Großen und Ganzen macht mir das Zeug auch immer noch Spass. Aber jetzt gerade habe ich echt langsam die Schn… voll und frage mich:
“Was mache ich hier eigentlich für’n Schwachsinn? Warum tue ich mir das an? Ich will das alles nicht mehr. Ich will ‘ne Holzhütte im Wald ohne Strom.”
Es reicht ja nicht, ohnehin den ganzen Tag beim feinsten Frühlingswetter vor dem Rechner sitze und programmiere, anstatt draussen fröhlich durch Stadt und Land zu tollen. Nein,ich quäle mich auch noch abends mit so ‘ner blöden Kiste rum und verbrate Stunde um Stunde mit nervigem Blödsinn. Wie konnte es dazu kommen?
Der Anlass
Ich war auf der Suche nach einem kleinen Reisebegleiter für meinen bevorstehenden Kalifornienbesuch. Mein tolles Arbeitsgerät (15″ Macbook Pro, Mattdisplay) möchte ich nicht mitnehmen. Erstens ist es mit 2,5 Kg nicht gerade superportabel und zudem – man weiss ja nie, was auf einer Reise so passiert.
Also machte ich mich auf die Pirsch nach einem akzeptablen Netbook. Ich hatte eigentlich ein Samsung N150 oder N220 im Auge, erstand dann aber ein Asus EEE 1101HA. Das Gerät hat ein 11,5″ Display mit 1366×768 Pixel anstatt der üblichen 1024×600, hält angeblich bis zu 9 Stunden ohne Steckdose durch und ich bekam es für ca. €250,-, weil es ein Auslaufmodell mit Windows XP ist. Die Verarbeitungsqualität ist O.K., aber das ganze Gerät ist leider in Hochglanzoptik gehalten. Positiv ist das mitgelieferte Neoprentäschen und – alles andere als selbstverständlich – eine Recovery CD.
Die Nerverei
Und nun fängt das Elend an: Windows mag ich nicht mehr. XP ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Zuviel Nerverei mit Updates und (Un-)Sicherheit. Wenn schon keinen Mac mitnehme, dann doch bitte ein schickes Linux. Mein eigentlicher Plan war, das kleine Schätzchen Ubuntu von eines SD Speicherkarte starten zu lassen. Mit dieser Distribution habe ich schon viel Freude gehabt und die Hardwareerkennung ist meist recht erfolgreich – außer bei DIESEM Asus Netbook. Erst gelang es mir nicht, das System auf der SD Karte zu installieren, dann stellte ich fest, daß die Grafikkarte nicht richtig erkannt wurde und das WLAN extrem langsam und instabil lief. Nache einem Abend Suche nach passenden Treibern und rumgefrickel hatte ich einfach keine Lust mehr und habe Ubuntu wieder von der Platte runtergeschmissen.
Dann las ich, daß Jolicloud die passenden Treiber mitbringen sollte. Gut, probieren wir eben mal eine neue Distribution aus. Runterladen, installieren, genervt sein, löschen. Ja, die Hardware wurde erkannt, aber die ganze Distribution ist eine etwas überarbeitete Ausgabe von Ubuntu Netbook Remix, hat also eine Spielzeugoberfläche, und ist m.e. nicht sorgfältig erstellt (z.B. Englische Tastatur, wenn das ganze System auf Deutsch läuft). Nee, Danke!
Dann las ich, daß Mandriva Linux auf dem Asus 1101HA ‘out of the box’ laufen soll. Allerdings nur die Variante ‘one’, weil die die passenden Treiber mitbringt. Runtergeladen, gebrannt, gestartet. Bildschirm wird erkannt, alles wird schön – bis das Display schwarz wirde, weil die Benutzeroberfläche KDE keine Lust zu haben scheint. Also auch in die Rundablage damit.
…und jetzt…
Es gibt allerdings auch eine Mandriva-Distribution mit dem Gnome-Desktop. Ob das wohl…???
Während ich das hier schreibe rödelt der Zwerg hier schön den vierten Abend durch irgendwelche Installationsskripte und es sieht so aus, als könnte es diemal vielleicht wirklich klappen. Naja, vielleicht… Aber der Punkt ist:
Ich will meine Zeit einfach nicht mehr mit so ‘nem Scheiss vertrödeln. Laufend mit irgendwelcher halbgaren Technik kämpfen. Ich bin es einfach leid.