MBC09 – Der erste Tag
Der erste Tag der MBC09 ist nun vorbei. Nach einem leckeren Abendessen und einer angeregten Unterhaltung sitze ich in der Wohnung von einem Freund und habe etwas Muße, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen.
Nach einem eher verhaltenen Start gewann die Veranstaltung im Laufe des Tages deutlich an Schwung. Die Anzahl der Teilnehmer (ca. 200) stellt sich als goldrichtig heraus. Es sind viele Teilnehmer mit unterschiedliche Interessen und Sichtweisen vertreten, und es ist überschaubar genug, daß man wirklich zwanglos interessante Gespräche führen kann.
In meinen Augen erwähnenswert war die Produktvorstellung von Communote. Das Tool sprengt zwar einerseits recht deutlich den Rahmen von Microblogging, andererseits ist es mehr als einen Blick wert, wenn man sich mit Fragen von Knowledge Management in Firmen beschäftigt.
Von dem Vortrag von bleeper.de hatte ich mir eigentlich nichts versprochen. Es ist eine Firma in Deutschland, die einen Microbloggingdienst auf der Basis der Open Source Microbloggingsoftware laconi.ca anbietet. Es war jedoch insofern nicht uninteressant, als sowohl die technischen, als auch die Marketing Herausforderungen beim Start eines solchen Dienstes erwähnt wurden. Auch das anschließende Gespräch in kleinem Rahmen, an dem auch ein Entwickler von Seesmic und der Business Development Managerin von Twingly war recht inspirierend.
Zu einer etwas anderen Sichtweise auf Microblogging verleitete der Vortrag “The power of weak ties”. Viele Leute fragen sich genau wie ich, warum man (auf Twitter, oder generell) Leuten zuhören sollte, die man nicht gut kennt. Die etwas uncharmante Antwort lautet: Weil Freunde langweilig sind – in dem Sinne, daß man ungefähr weiss, wie sie ticken. Anregungen und Neues erfährt man eher von entfernten Bekannten. So hat sich herausgestellt, daß 4/5 aller Jobempfehlungen nicht etwa von guten Freunden, sondern von entfernten Bekannten kommen.
Nebenbei wurde von t-mobile übrigens das Android-Telefon demonstriert. Mein oberflächlicher Eindruck: Von der gebotenen Leistung scheint es mir mit gehobenen Serie60-Handies von Nokia vergleichbar zu sein. Von der Effizienz der Bedienung kommt es aber nicht an die wirklich smarte Oberfläche des iPhone heran – welches hier übrigens geschätzte 80% der Teilnehmer zu nutzen scheinen.
Gut war auch das abschliessende Panel, das von Don Dahlmann moderiert wurde. Die Teilnehmer Evan Prodromou (laconi.ca/identi.ca), Nico Lumma (seit kurzem bei Scholz & Friends) und Marco Kaiser (twhirl/seesmic) beschäftigten sich mit Ausblicken in die Zukunft von Microblogging.
Wie versprochen, gibt es auch einige Bilder von heute: