tiny little gizmos

25C3 – Spass mit Mobilfunk

Gerade den ersten wirklich technischen Vortrag gehört: “Locating mobile phones using signalling system #7”. Gleich zu Beginn wurde ein ausländischer Zuhörer aufgefordert, seine Telefonnummer in ein Tool einzugeben. Kurz darauf bekam der Saal zu sehen, über welche Netze er in Deutschland geroutet wird und wo er sich ungefähr aufhält. Nach der Praxis folgte die Theorie.

Positiv war, daß sehr anschaulich und verständlich dargelegt wurde, worin die Schwachstelle in GSM Netzwerken (also fast jedem Mobilfunknetz der Welt mit Ausnahme von USA und Japan) besteht. Die Funktion und das ganze Protokoll ist eigentlich nur Mobilfunkprovidern für Roamingzwecke zugänglich. Interessant ist nicht nur die Tatsache, daß es dem Vortragenden überhaupt gelang, sich die entsprechende Information zu beschaffen, sondern auch die Antwort auf seine Frage, weshalb das überhaupt möglich ist. Die Antwort war, daß diese Lücke mutmaßlich von Spam-Versendern genutzt wird und einige daran sehr gut verdienen.

Auf die Frage, wie man sich als normaler Nutzer davor schützen kann, lautet die ernüchternde Antwort: “gar nicht”. Die Carrier arbeiten aber daran, diese Lücke zu schließen. Und das aus zwei Gründen: Erstens geht ihnen über manipuliertes SMS Routing enorm viel Geld verloren und zweitens können bestimmte SMS aufgrund dieser Lücke nicht von den Geheimdiensten des Landes mitgelesen werden, aus der der Mobilfunkkunde kommt.

Ich habe eben eine Menge über die Funktion von GSM Mobilfunknetzen gelernt. Dies war definitiv eines der Highlights des Tages – trotz des gnadenlos überfüllten Vortragssaals und den drei Kaspern vor mir, die sich die ganze Zeit unterhalten mussten und ausserdem noch den Blick zur Leinwand versperrt haben.