tiny little gizmos

Fremdeln mit der digitalen Distribution

Einerseits bin ich jemand, der schon immer recht weit vorne an der elektronischen Front stand. Als ich mit meinem ersten Computer darum rang, daß er irgendwas halbwegs vernünftiges macht, wurde ich noch eher mitleidig angesehen. Sowas machten nur Verlierer, pickelige Aussenseiter. Technik war böse, das wusste doch jeder (ich rede von den frühen 80ern).

Heute ist man always-online, multitaskingfähig und communityaffirm. Die neuesten coolen Gadgets sind Statussymbole. Und jetzt komme ausgerechnet ich und mag so alte Sachen aus dem letzten Jahrhundert, wie z.B. Bücher aus Papier oder richtige Tonträger. Wobei – es dürfen ruhig CDs sein. Da bin ich großzügig. Ich hatte zwar schon in der vor-internet Ära elektronische Musik auf meinem Rechner, aber Musik die mir etwas bedeutet, will ich eigentlich immer noch physikalisch besitzen. Dieses ganze Downloadzeug, daß entweder virenverseucht (Tauschbörsen) oder DRM-verseucht ist wollte ich mir nicht antun. Meinen iPod habe ich mit Musik gefüttert, die ich als legal erworbene CD im Schrank stehen habe. Fertig ist!

Naja, wenn iTunes sowieso schon mal auf dem Rechner ist, kann man ja mal ein bischen stöbern…

**Patsch** Dem Marketing voll auf den Leim gegangen. Könnte mich ohrfeigen!

Andererseits haben die tatsächlich auch ‘nen gar nicht mal so schlechten Backcatalog. Hätte nicht gedacht, daß ich nochmal ein Album von Blancmange (erstklassiger 80er Plastik-Pop) finde. Alleine “Living on the ceiling” and “Blind Vision” waren mir damals den Kauf der Kasette wert. Also ratz-fatz das komplette Album runtergeladen und gleich auf CD gebrannt. Das muss man Apple ja lassen – sehr clever, daß man selbst DRM-geschützte Stücke brennen darf. Damit kann selbst ich leben.

Wenn ich schon mal dabei bin, wie hieß nochmal dieser Song damals von Joy Division? Oder was moderneres: Ok-Go. Ach guck, Heroes von Bowie auf Deutsch – das wollte ich doch immer schonmal…