Kunstmarathon – Berliner Kunstsalon
Die dritte Kunstmesse, die ich diese Woche besucht habe, war der Berliner Kunstsalon. Der Ort war wiederum etwas besonderes: Ein ehemaliges Umspannwerk in der Kopenhagener Strasse in Prenzlauer Berg. Am Freitagabend hatte ich das erste Mal die Gelegenheit, fast das gesamte, enorm große Gebäude zu sehen. Um das Fazit vorneweg zu nehmen: Das war für mich der Höhepunkt der (Kunst-)Woche.
Nach einem bereits recht gelungenen Auftakt im vorderen Gebäude, das vor einigen Jahren vom Vitra Designmuseum genutzt wurde, ging es über den architektonisch interessanten Hof in das hintere Gebäude. Hier wurde die Kunst auf vier Etagen präsentiert. Wir gingen zunächst in den Keller.
In dem labyrinthischen Keller wurde den einzelnen Werken viel Raum gegeben. Großzügigkeit statt Gedränge. Interessant ist das Zusammenwirken von Kunst, Architektur und den verbliebenen Artefakten der Starkstromtechnik. Hier waren zudem einige Installationen zu finden, die mit Schall arbeiteten. Das alles sorgte für eine unheimlich dichte Atmosphäre, in der man stets neugierig war, was einen hinter der nächsten Ecke erwarten würde.
Die oberen Etagen waren durch konventionellere Räume geprägt, obwohl jede Etage wiederum einen anderen Charakter hatte. Mal offene und von Fenterbänder durchzogene Hallen, mal geschlossene, längliche Räume, mal Räume, die durch das Herausbrechen etlicher Zwischenwände entstanden sind. Die präsentierte Kunst nahm diese unterschiedlichen Situationen gut auf.
Ein echtes Highlight war die Bar, die in der alten Schaltzentrale untergebracht war. Ein ovaler, fensterloser Raum mit alten Schalttafeln und -Schränken. Beim Eintreten kam ich mir vor, wie Käpt’n Kirk auf der Enterprise. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man beim Betrachen der Steuerkonsole die Bedienelemente findet, mit denen man früher komplette Stadtteile ausschalten konnte.