tiny little gizmos

Ach Istanbul…

Gestern Abend lief Fatih Akins Dokumentarfilm “Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul” im Bayerischen Fernsehen. Alexander Hacke (u.a. Bassist der Einstürzenden Neubauten) bewegt sich in dem Film durch die Musikszene von Istanbul und zeigt eine interessante Mischung verschiedenster musikalischen Stilrichtungen und somit auch die entsprechenden unterschiedlichen Lebenswelten. Die musikalische Bandbreite reicht von Rock über Rap bis hin zu verschiedenen traditionelleren Arten türkischer Musik. Obwohl der Film aufgrund der großen Spannbreite leider nicht sehr ins Detail gehen kann, finde ich ihn einfach großartig. Es klingt zwar etwas platt und kitschig, aber in diesem Film wird Musik gespielt, die mein Herz berührt.

Das hat mich in meinem Wunsch bestärkt, noch einmal diese phantastische Stadt zu besuchen. Ich war einmal kurz dort, als ich gerade fünf Jahre alt war und nur Hannover kannte. Istanbul hat mich damals einfach umgehauen. Ich war derart beeindruckt, daß ich die Eindrücke nach 35 Jahren noch immer lebendig sind: Bunt, groß, exotische Gerüche und ein unglaublicher Trubel. Die grandiose Lage der Stadt auf den Hügeln am Bosporus, die Aussicht bei der Fahrt über die damals neugebaute Hängebrücke. Teetrinken beim Teppichhändler in der Altstadt, der die Symbolik der Gebetsteppiche erklärt. Der labyrinthische große Basar, aus dem wir damals benahe nicht mehr rechtzeig herausgefunden hätten. Seine Gewölbedecken und tausende kleine, Händler mit ihren bunten Ständen; meine Mutter beim Feilschen um einen Ring bei einem Silberhändler. Die umwerfende Pracht des alten Sultanspalasts (Topkapi-Serail). Die prächtige Blaue Moschee mit ihren fantastischen alten Teppichen und meine Verwirrung, daß man die Schuhe auszieht, bevor man das Gotteshaus betritt.

Auch heute, nachdem ich deutlich mehr von der Welt gesehen habe, halte ich Istanbul für eine der interessantesten Städte der Welt. Ich habe Fernweh…