Zur Irrelevanz von TV
Gestern erschien auf Spiegel online der Artikel “Der TV-Untergang im Internet” in dem etwas verwundert darüber berichtet wurde, daß in der deutschen Blogosphäre kaum jemand über das Fernsehen schreibt – nicht mal Verrisse. So verwunderlich finde ich das nicht – eigentlich ist es sogar völlig logisch.
Leute die bloggen sind bereits in der nächsten Medienära angekommen. Sie nutzen überwiegend Onlinemedien. Sie besprechen auch keine Zeitungsartikel – höchstens wenn diese auch online zu finden sind. Zeitungen sind zu langsam. Eine Reaktion auf einen Zeitungsartikel käme mindestens 36 Stunden zu spät. Das ganze ist also sinnlos. Wer Zeitungen nicht selber nutzt, wird sich auch kaum noch über deren Berichterstattung aufregen. Es interessiert einfach keinen und deshalb schreibt man nicht drüber.
Beim Fernsehen kommt das Phänomen hinzu, daß die Zeit in dem (natürlich online-)Artikel “Der Feierabend hat Feierabend” beschreibt: Das Verschwinden des Feierabends für Kopfarbeiter. Wer nun aber den ganzen Tag vor dem Computer sitzt, schaut auch kaum noch fern. Und wenn doch, dann nur noch zum kurzen Berieseln mit abgeschalteten Kopf kurz vor dem Einschlafen. Auch hier gilt: Was man als Medium nicht mehr ernstnimmt und auch kaum noch nutzt, das regt einen weder an noch auf. Daher ist es auch nicht des berichtens wert.