tiny little gizmos

Social Location Based Bookmark Dings

Bei der Recherche nach mobile Communitydiensten bin ich von einem meiner beiden Prüfer auf den folgenden Dienst aufmerksam gemacht geworden: Qiro.

Mir ist ein ziemlicher Schreck in die Glieder gefahren: “Das ist ja genau das, was ich im Rahmen meiner Diplomarbeit bauen will”. Sowas Dummes. Da bin ich schon so richtig weit, und dann das – und auch noch von der Telekom. Da kann ich ja gleich einpacken. Heute habe ich es geschafft, mir den Dienst mal genauer anzusehen und kann nun ganz entspannt weiterarbeiten. Das hat zwei Gründe:

Grund 1: Die Telekom Laboratories Innovation Development haben einen anderen Ansatz, als ich. Sie wollen high-tech demonstrieren und will ein nützliches Tool bauen, das mit möglichst jeder vorhandenen Technik klarkommt. Die Lösungen sind daher zwangsläufig anders.

Grund 2: Qiro hat mich in der Bedienung einfach noch nicht richtig überzeugt. Es hat einen wirklich guten Ansatz, aber einfach (noch?) zuviele Schwachpunkte für meinen Geschmack. Meine Eindrücke in Kürze (mit meiner gefürchteten “Spitzen Feder” geschrieben):

Man muß sich zunächst auf der Website registrieren, bevor man den qiro-Client auf das Handy laden kann. Direkt per WAP lassen sich die Seiten nicht aufrufen. Ein unnötiger Medienbruch. Nun ja…
Leider funktioniert die Website nicht mit Safari auf dem Mac. Das ist schon mal nicht so toll, weil völlig unnötig.
Also zum PC und qiro aufgerufen. Welches Handy habe ich denn? Mein Samsung SGH-E730, das ich momentan nutze wird schon mal nicht unterstützt. Aber mein SonyEricsson K700i wird aufgelistet. Nachdem ich das Modell ausgewählt habe und meine Handynummer eingegeben hatte, wurde mir jedoch mitgeteilt, daß das Modell nicht unterstützt wird. Achso?

Gottseidank verbringe ich meine Zeit nunmehr bei einer Berliner Agentur, die sich auf den Bereich Mobile spezialisiert hat (nein, nicht Jamba, ich möchte etwas Spass bei der Arbeit haben). Also ein Nokia Series60 UMTS-Brikett aus dem Fundus geholt und weiterprobiert. Telefon erkannt, alles klar. Registriert mit Name, E-Mailadresse, Nickname, AGB anklicken, ja, ich bin auch damit einverstanden, daß meine Position über den Dienst bestimmt wird. Das ist ja gerade der Witz daran.

Ich empfange eine SMS – Ich soll bestätigen, daß ich mit der Positionsbestimmung einverstanden bin. Hmm, das habe ich eigentlich eben gerade bereits getan. Na gut, also schicke ich noch mal eine SMS mit dem angegebenen Stichwort an die Nummer X1Y2Z3. Kurze Zeit später bekomme ich zwei weitere SMS. Die Bestätigung, daß ich mit den Standortbestimmung einverstanden bin (jaaaaaaaa…) und den Downloadlink. Na endlich. Klick, 60KB, 120KB, 250KB, 350KB, 450KB, 500KB. Wow, ein halbes MB!!! Gut, daß das ein UMTS-Modell ist.

Das Programm starten und… warten. Ich dachte schon, daß das Telefon abgestützt ist, aber der Client braucht einfach etwas Zeit für die Initialisierung. Hoffentlich nur das erste mal. Danach muß ich meine Telefonnummer eingeben. Schon wieder? Warum denn? Das habe ich bereits auf der Website gemacht.

Schließlich läuft das Programm. Lokalisierung funktioniert sogar auf 200m genau. Man kann bis zu vier verschiedene Kategorien von Orten anklicken, die einen interessieren. Positiv dabei: Es sind auch sehr viele wirklich nützliches Sachen dabei, wie Apotheken, Geldautomaten und ähnliches.

Ich habe über 10 min rumprobiert, wie die Kartendarstellung funktioniert. Wenn man es erst mal raushat, geht es, aber intuitiv ist anders. Ausgegraute Icons sind nur Pixelsalat. Aber das sind Details – prinzipiell funktioniert es. Man kann die Orte einzeln auswählen und sich Name, Adresse und Telefonnummer anzeigen lassen. Die Telefonnummer kann man auch direkt aus derAnwendung heraus anrufen. Viel mehr scheint aber nicht möglich zu sein.

Mein vorläufiges Fazit: Nette Technologiedemo, aber zu einem richtigen Produkt fehlt noch so einiges. Debugging, bessere Usability, höhere Geschwindigkeit, viel viel mehr unterstützte Geräte und ein paar fetzige Zusatzfunktionen. Dennoch: Muß man im Auge behalten!