Twitter Extender benötigt?
Interessant. Je beliebter Twitter wird, desto mehr stören sich manche Nutzer an den Beschränkungen. Ich bin gerade durch eine Nachricht von Nicole Simon auf den Dienst TwitterBudgi aufmerksam geworden. Offensichtlich vermissten die Gründer so einige Features, die sie nun selber nachbauen:
- Nachrichten mit mehr als 140 Zeichen Länge
- Kein Dateitransfer
- Keine Gruppenbildung
- Fehlende Jabber-Einbindung (m.E. hat Twitter aber eine XMPP-Schnittstelle)
- Erinnerungen
Interessant finde ich das vor allem deshalb, weil einige dieser Funktionen und noch einige mehr in meinem ersten Prototypen von zzap enthalten waren. Das war 2006 kurz bevor Twitter online ging. Der Grund dafür war die Erkenntnis, wofür mobile Kommunikation im Wesentlichen genutzt wird:
- Verabreden
- Verabredungen ändern (!!!)
- Soziales Geplauder (“Ich muß Dir schnell mal was erzählen…”)
- Kurze Statusangaben (“Bin in 15min. zuhause.”)
- Ortsangaben (“Bin in Hamburg auf dem Kongress”)
Dementsprechend hatte ich Features vorgesehen, die sich auf schnelle, kurze Nachrichten, Gruppenbildung, Zeit- und Ortsangaben konzentrierten. Ich hatte einige Tags für die Kurznachrichten vorgesehen: ‘#’ für Orte, ‘@’ für Personen ‘!’ für Zeitangaben – kommt das jemandem bekannt vor? ;-). Man konnte Bilder und Kartenausschnitte an die Nachrichten hängen, um den Kumpels zu zeigen, wo man ist und warum es da gerade so toll ist…
Theoretisch war das alles sehr toll, es gab nur ein Problem:
Das war den Testpersonen zu komplex. Sie haben es entweder nicht verstanden, oder keine Lust das alles zu erlernen.
Und dann kam Twitter und konnte – fast nichts. Und genau das war der Urknall für das Multichannel – Groupmessaging, oder Microblogging, oder wie immer man das nennen will. Und jetzt kommt ein Service, der auf Twitter aufsetzt und all diese Features nachrüsten will? Ich bin da sehr, sehr skeptisch…