tiny little gizmos

Markenmerkwürdigkeiten

Es ist häufig spannend, wenn man etwas zum ersten mal macht. Jüngst habe ich zum ersten Mal eine Marke angemeldet. Eigentlich sogar zwei, aber die zweite Anmeldung läuft noch. Ganz ohne Diskussion und Hakelei mit der Behörde ging es in beiden Fällen nicht – auch wenn ich im Wesentlichen schon wusste, worauf man zu achten hat.

Für die erste Marke habe ich nun vor kurzem die offizielle Urkunde vom DPMA (Deutsches Patent und Markenamt) bekommen. Erteilte Marken werden werden natürlich vom DPMA veröffentlicht.

Gestern bekam ich nun zeitgleich zwei Briefe. Ich öffnete den ersten und mir flatterte sofort ein Überweisungsformular entgegen. In dem Anschreiben wurde ich zur Zahlung von € XXX für den Eintrag in ein Register – nicht direkt aufgefordert, aber es wurde mir nahegelegt. Ein Auszug aus der Veröffentlichung meiner Markenanmeldung war aufgeklebt und der Zahlbetrag setzte sich aus zwei nicht näher erläuterten Posten zusammen. Das ganze Schreiben machte durch sein (grottiges) Layout und die verschwurbelte Wortwahl einen halboffiziellen Eindruck, wenn man nicht so genau hinsah.

“Das ist ja interessant – so dreist…” dachte ich bei mir. Für den Eintrag in das offizielle Deutsche Markenregister hatte ich ja bereits € 300,- an das DPMA überwiesen. Wofür dies nun gut sein sollte, erschloss sich mir nicht so recht. In dem Schreiben war nebulös von”Schutz”, “Register ” und “Markenbeobachtung” die Rede.

Nice try – Papierkorb!

Das zweite Schreiben von einer anderen Firma ging in eine ähnliche Richtung, war jedoch etwas seriöser aufgemacht. Hier wurde klar erkennbar die Dienstleistung “Markenbeobachtung” angeboten. Naja, vielleicht findet das ja der Eine oder die Andere sinnvoll. Ich nicht. Das ist vermutlich etwas für Leute die ihr Mineralwasser entmagnetisieren und erst ruhig in einer neuen Wohnung schlafen können, wenn Ihr Feng-Shui-Berater alles auf den Kopf gestellt hat.

Aber auf der Rückseite war eine “Arbeitsprobe” abgebildet. Die Wort-Bild-Marke der Agentur gegenübergestellt einer anderen, entfernt ähnlichen späteren Anmeldung. Lustig daran ist, daß diese andere Marke einem Bekannten meiner Mutter gehört…

Schon besser als das erste Schreiben – trotzdem Papierkorb!

Bei dem ganzen Schriftwechsel mit dem DPMA lag übrigens jedesmal(!) ein gelber Zettel mit im Briefumschlag in dem darauf hingewiesen wurde, daß Zahlungsaufforderungen Dritter nichts mit dem DPMA und dem Verfahren zu tun haben.