tiny little gizmos

Online Communities

Der Spiegel titelt “Was Netz-Nutzer wirklich wollen” und berichtet davon, daß die meisten Online Communities an den Bedürfnissen ihrer Nutzer vorbei entwickelt werden.

Die Erkenntnisse, die in dem Artikel beschrieben werden, sind nicht neu. Daß in Online Communities überwiegend Kontakte gepflegt werden, die auch im RL (Real Life) bereits existieren, haben bereits diverse andere Studien herausgefunden, die ich auch bereits damals (isses wirklich schon 1 1/2 Jahre her?) in meiner Diplomarbeit zitiert habe. Wenn jeder ohne Problem mit Millionen anderer Menschen Kontakt aufnehmen kann, wird es eben immer wichtiger, sich abzuschotten.

Daß sich Facebook geöffnet hat und die ganzen coolen und sinnlosen Features von Drittfirmen entwickeln läßt ist da kein Widerspruch. Sie konzentrieren sich auf den Kern und können sich mit dem modischen Schnickschnack schmücken, ohne selber dafür Geld in die Hand nehmen zu müssen. Jedes Gadget wird ein paarmal angespielt und dann gegen das nächste ausgetauscht. Facebook sieht so cool aus, geht kein finanzielles Risiko ein und hält die User so ein paar Minuten länger online. Clever.

Aber mal abgesehen von Zeug für 15-jährige – Ein kurzer Check des eigenen Online-Lebens: XING, LinkedIn, selbst mein Blog und Flickr. Alles nur scheinoffen. Im Prinzip geht es darum, mit den eigenen Frenden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Und sein es nur, daß man ein neues Foto aus Australien sieht, mal eben feststellt, daß eine Freundin die man länger nicht mehr gesprochen hat jetzt einen neuen Job hat, oder man nicht 150 Telefonnummern selber pflegen muss.

Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, daß eine meiner wichtigeren Online Communities im Prinzip nur aus einer geschlossenen Mailingliste besteht? Extrem uncool, aber funktioniert seit Jahren bestens ;-)