Nochmal: sogenanntes “geistiges Eigentum”
Wie ich bereits in einem früheren Artikel dargelegt habe, kann es m.E. so etwas wie “geistiges Eigentum” nicht geben. In den Kommentaren zum Artikel “Bayern will Chefermittler zum internationalen Schutz geistigen Eigentums” bei Heise online fand ich einen interessanten Eintrag. In diesem wurde die Ansicht vertreten, daß die unzähligen Vorstöße, das Regimes zur Durchsetzung “geistiger Eigentumsrechte” auf internationaler Ebene eigentlich nur Rückzugsgefechte sind – ein Eingeständnis der eigenen Schwäche. Die Argumentation in dem Beitrag:
Unsere Industrie ist nicht in der Lage, ihren Produktivitätsvorteil gegen Wettbewerber, die unter primitivsten Umständen produzieren, auszuspielen. Die Erfindungshöhe von Patenten ist zu gering, um ein sofortiges Kopieren unter den genannten Umständen zu verhindern.
Die Vorstöße kommen ja – wie der ganze Begriff “geistiges Eigentum” (intellectual property) – vor allem aus den USA. Einem Land also, dessen Industrie kaum noch konkurrenzfähige Hardware exportieren kann. Wie lange werden aufstrebende Nationen, wie China und Indien diesen Druck entgegen ihren eigenen Interessen noch tolerieren? Warum tun sie es jetzt, obwohl es schon nennenswerten Widerstand gibt?
Vielleicht um es sich nicht mit den USA zu verscherzen? Möglicherweise um den Dollar zu stützen, damit man selber weiter exportieren kann? Der Dollar hat ja kaum noch eigene Substanz. Die USA werden immer mehr von anderen Volkswirtschaften ausgehalten. Vielleicht um irgendwann die USA wirtschaftlich unter Druck setzen zu können?
Und was ist mit uns? Deutschland? Europa? werden wir dem amerikanischen Weg folgen? Eigentlich entspricht das nicht unseren eigenen Interessen. Wir sollten uns dem Wettbewerb stellen und uns auf unsere Stärken besinnen. Die Aufklärung in Europa konnte nur durch den Austausch von Wissen an Fahrt gewinnen. Wer diesen behindert, verspielt die eigene Zukunft.