Warum es kein geistiges Eigentum gibt
Eigentum bedeutet Verfügungsgewalt über etwas. Bei physischen Gütern leuchtet dieses Prinzip ein. Mein Auto möchte ich selber fahren, ich will keine fremden Leute in meiner Wohnung haben und meine Unterwäsche teile ich auch nicht mit andern.
Das Prinzip des Eigentums stellt sicher, daß ich über die von mir erarbeiteten Güter verfügen kann.
Anders ist das mit Ideen. Wenn ich eine Idee habe und jemand anderes nutzt diese, dann steht sie mir trotzdem weiterhin zur Verfügung. Es wird mir also nichts “weggenommen”. Dazu kommen zwei intressante Beobachtungen: Wenn zwei Leute dieselbe Idee umsetzen, kommen dennoch meist unterschiedliche Dinge dabei heraus. Zudem sind Ideen fast niemals einzigartig. Das wissen übrigens auch die Leute, die große Mengen Geld in Ideen investieren: Venture Capitalists.
Andreas Göldi schreibt in dem Posting “Ein paar Dinge, die man über Venture Capital wissen sollte“, daß VC niemals ein NDA (Non Disclosure Agreement) unterzeichnen.
“Auch wenn Jungunternehmer es oft nicht glauben wollen: Ideen sind praktisch nie einzigartig. Oft treten ähnliche Ideen in einem bestimmten Zeitraum gehäuft auf, weil viele schlaue Leute ähnliche Gedankengänge hatten.“
Wenn sie also ein NDA unterzeichnen würden, könnten sie nicht in ein Investment einsteigen, wenn sie etwas ähnliches zuvor bereits abgelehnt haben. Sie werden sich aber nicht derartig in ihrer Arbeit behindern lassen.
Der Sinn des sogenannten “geistigen Eigentums” besteht darin, andere zu behindern. Sein Zweck ist also Markbehinderung und Monopolbildung.
Nur daß keine Missverständnisse aufkommen: Direkte Plagiate halte ich auch für verwerflich.