Der Uni so richtig aufs Dach gestiegen
Mit über 20 Jahren Verspätung habe ich es gestern geschafft, meiner Uni mal so richtig auf das Dach zu steigen. Genauer gesagt auf das Dach des Hauptgebäudes der Technischen Universität Berlin. Anlass war eine Einladung der Amateurfunkgruppe der TU Berlin (AfuTUB mit Rufzeichen DK0TU) zur Besichtigung der dort betriebenen Funkanlagen.
Diese liegen zum Teil weit ausserhalb der Möglichkeiten normalsterblicher Amateurfunker. So haben wir nach der Begehung des Daches in der beginnenden Dämmerung mit 200W auf dem 80m Band ein schönes QSO mit Bratislava hinbekommen – mit einem Sender, der früher bei der NVA im Einsatz war. Die Technik an sich bekommt man zwar wohl schon für kleines Geld – aber alleine die Stromkosten für Sender, Empfänger, Filter (jeweils einzelne grosse Kisten) und vor allem für den schrankgroßen 1KW Verstärker möchte ich nicht bezahlen. Das Antennenkabel hatte locker 3cm Durchmesser. Kann man machen – muss man aber auch nicht. Die Gegenstelle hatte ein hochwertiges, modernes Zivilgerät, funkte mit 100W und war gut zu verstehen.
Aber auch kleinere, normale Funkgeräte werden im Shack der AfuTUB verwendet, wie auf dem nächstenBild zu sehen ist.
Leider ist die Funkbude sehr klein und liegt zwischen obersten Geschoss und dem Flachdach. Sich dort an einem warmen sonnigen Tag mit 8 Leuten und viel Abwärme produzierender Technik aufzuhalten war nicht die rechte Freude. Erfrischender war die Besichtigung der Antennenanlagen auf dem Dach.
Es waren auch nicht alle Antennen montiert. Ein Mast wurde gerade neu errichtet, eine riesengroße Yagi Antenne lag ebenso herum, wie ein 2m Parabolspiegel für Erde-Mond-Erde Verbindungen.
Neben der Technik faszinierte aber auch der grandiose Rundblick über Berlin im Sonnenuntergang. Ich konnte mich kaum satt sehen.
Der Erkenntnisgewinn des Abends hielt sich zwar in Grenzen, aber “ordentlich dicke Technik” in Aktion zu sehen, war durchaus spannend.