Der Nussknacker
Passend zur Adventszeit war ich gestern mit Freunden in der Deutschen Oper und habe den Nussknacker von Tschaikowski gehört und gesehen – zum ersten mal. Ich kannte zwar sehr viele Teile der Nussknacker Suite, habe das Werk aber noch nie zusammenhängend gehört und auch noch nie das Ballett gesehen.
Auch in der Deutschen Oper bin ich noch nie gewesen. Das Gebäude in der Charlottenburger Bismarckstr. strahlt ja eine ziemliche gestalterische Schlichtheit aus. Man könnte es auch als öde Waschbetonkiste beschreiben.
Im krassesten Gegensatz dazu stand die Inszenierung. Ein sehr üppiges und farbenfrohes Bühnenbild wurde von den oppulenten und in unglaublich knalligen Farben gehaltenen Kostümen getoppt. Immer wenn man dachte, dass es noch kitschiger nicht ginge, wurde noch mal nachgelegt, bist zum Schluss ein Goldregen über das aus mindestens 50 Tänzerinnen und Tänzer bestehende Ensemble niederging.
*puh*
Die Musik wurde routiniert gespielt und das Staatsballett machte auf mich Laien einen recht passablen Eindruck. Lediglich die dramatische Steigerung der Musik während des Pas-de-deux erschloss sich mir nicht. Was ich sah, war etwas anderes als ich hörte.
Aber ich will nicht kleinlich sein: Das war nur eine kurze Ungereimtheit. Die Vorstellung war schön und wirklich unglaublich kitschig, bunt und zuckersüss. Passt also richtig in die Adventszeit ;-)