Gedanken zur Gefahrenabwehr
Als aufrechter patriotischer Staatsbürger und Steuerzahler mache auch ich mir Sorgen um die innere und äußere Sicherheit meines Staates, da diese ja offensichtlich kurz vor dem Kollaps zu stehen scheint. Bei den vielen Vorschlägen, die in letzter Zeit auf uns einfache Bürger hereinprasselten, verliert man schnell die Übersicht. Daher möchte ich im folgenden einmal versuchen, eine der vorgeschlagenen Maßnahmen bis zuende zu denken – zumindest weiter, als es in den etablierten Medien passiert.
Das dynamische Duo aus Innen- und Verteidigungsminister hat sich in den letzten Monaten sehr verdient darum gemacht, jegliche Grenzen staatlichen Handelns unbekümmert zu negieren. Wenn ich das richtig verstanden habe, darf der Staat nach ihrer Meinung absolut alles um sich gegen Angriffe böser bärtiger Andersdenkender zu verteidigen. So gesehen ist es nur konsequent, wenn Herr Jung extremst hartnäckig darauf besteht, den Abschuss entführter Passagiermaschinen über Deutschland anweisen zu dürfen.
Das klingt logisch und mehr als gerechtfertigt. Was bedeutet dies nun in letzter Konsequenz?
Im Ernstfall würde das bedeuten, daß er ca. 150 unschuldig Opfer einer Gewalttat (nämlich die Entführten) zum Tode verurteilt, und das Urteil sofort vollstrecken läßt. Dazu kommen ggf. weitere Opfer an den Stellen, an denen die Flugzeugtrümmer einschlagen (Deutschland ist extrem dicht besiedelt!) und Sachschaden in Höhe von mehreren zig Millionen Euro. Das alles weil die theoretische Möglichkeit besteht, daß das Flugzeug in ein Gebäude gelenkt werden könnte.
Wenn diese Abwehrmaßnahme nun endlich erlaubt wird, freut sich der gemeine islamistische Terrorist, weil es ihm die Arbeit ungemein erleichtert. Einfach mal eben einen Jumbo kapern (Vielleicht meit einem Teppichmesser?) und böse tun. Den Rest erledig dann die Luftwaffe für ihn.
Sehr smart, Herr Jung!
Denken wir das Szenario nun zuende. Da der Verteidigungsminster also de facto zu einem Gehilfen des internationalen Terrorismus geworden ist, könnte ja nun auch gleich eine weitere geplante Anti-Terror Maßnahme greifen: Die gezielte Tötung gefährlicher Terroristen durch Sondereinsatzkräfte. Da dieses ja aber auch schon im Vorfeld der eigentlichen Tat möglich sein sollte, um Gefahren von der Bundesrepublik Deutschland abzuwehren, wäre diese Maßnahme also ggf. bereits jetzt gerechtfertigt.
Falls ich also demnächst lesen sollte, daß GSG9- oder KSK-Einheiten den Bundestag stürmen und zum finalen Rettungsschuss auf Innen- und Verteidigungsminister ansetzen, weiß ich, daß das kein Grund zur Beunruhigung ist, sondern damit Freiheit und Demokratie gesichert werden.
Oder habe ich irgendwas falsch verstanden?
Wer Zynismus in diesem Artikel findet, darf ihn behalten und auf den Kaminsims stellen.