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Ausprobiert: Peugeot 208

Peugeot hat was neues Kleines im Angebot: den 208. Da ich bereits einen 106, einen 206 und einen 207cc mein Eigen nennen konnte, war ich interessiert wie sich der Nachwuchs so anstellt. Die Probefahrt hatte ich also gleich für den Samstag, den 21. April vereinbart. Mein Wunschfahrzeug wäre der 92PS Diesel in der mittleren Ausstattungsvariante gewesen. Leider hatte Peugeot in Weissensee aber nur einen 68PS Diesel und den 95PS Benziner als Vorführwagen. Ich fuhr beide – die Charakteristik war enorm unterschiedlich. Auf den Fotos ist der Benziner in der höchsten Ausstattungsstufe “Allure” zu sehen.

Von vorne

Frontansicht

von der Seite

Seitenansicht

Von hinten

Heckansicht

Von aussen finde ich den Kleinen zunächst mal ganz schnuckelig. “Frauenauto” – ich weiss. Ist mir wurscht.

Zunächst nahm ich den kleinen Diesel mit auf meine Stammstrecke Weissensee, Malchow, Berliner Ring, Pankow, Weissensee. Hier ist alles Wichtige zusammen: Kopfsteinpflaster, Stop-and-go, Landstrasse, Autobahn, Betonplatten, 4 spurige Hauptstrasse mit glattem Asphalt. Der Wagen hatte die mittlere Ausstattung, die bereits alles Wichtige wie Bordcomputer, Bluetooth Freisprechanlage und Lederlenkrad enthält. Als Besonderheit waren noch ein Panorama Glasdach und ein automatisiertes Schaltgetriebe mit an Bord.

Erster Eindruck nach dem Einsteigen: Gutes Raumempfinden, angenehme Materialien, Verarbeitung gut. Die Instrumente sind gut ablesbar, die Armaturen und der Bordcomputer liessen sich leicht und intuitiv bedienen. Dass das Lenkrad klein ist und man die Instrumente darüber anguckt, merkt man nach kurzer Eingewöhnung nicht mehr. Der Kofferraum hat die klassenübliche Grösse. Alles schick so weit.

Von innen

Blick in den Innenraum

Armaturenbrett

Armaturenbrett

Das Glasdach empfinde ich aber als totalen Blödsinn. Entweder sitze ich bei Sonne gerne im Schatten oder ich will das Dach richtig aufmachen – mit Sonne und Luft. Aber das mögen manche Leute anders sehen – Geschmackssache. Also erst mal losfahren.

Dass ein 1,4 Liter Diesel mit 68 PS nicht gerade die Wurst vom Brot zieht ist klar. Über 16 Sekunden von 0 auf 100 sprechen Bände. Allerdings ist die Kombination mit dem automatisierten Schaltgetriebe und der Start-Stop Automatik wirklich eine Zumutung, wie ich sofort feststellen durfte. Im Stop-and-go durch Malchow bedeutet:

Heranfahren, anhalten, Motor aus. Nach zwei Sekunden geht es weiter. Motor springt an, man hoppelt los, Schaltpause, zweiter Gang, anhalten, Motor aus. Dann geht das Ganze wieder von vorne los.

Das Fahren ist derartig unharmonisch und nervig, dass ich auf der Stelle umdrehen wollte. Und wenn ich schon mal am Meckern bin – die Sitze boten absolut keinen Seitenhalt in Kurven. Einziger Lichtblick: der angezeigte Verbrauch lag zwischen 2,7 und 4,5 Liter (Werksangabe: 3,4L kombiniert).

Mein erster Eindruck war also: Flop!

Das erwähnte ich dann auch gegenüber dem freundlichen Verkäufer nach der Fahrt. Da der Benziner aber eine normale 5 Gang Handschltung und Sportsitze an Bord hatte, gab ich dem 208 eine zweite Chance, was sich als richtig herausstellte.

Der 1,4 Liter Benziner mit 95 PS ist zwar auch keine Rakete, aber für den Alltagsgebrauch allemal ausreichend, wenn man gerade nicht dauernd Autobahn fährt. Das Getriebe gehört nicht zu den Präzisesten auf dem Markt, ist aber bedeutend besser, als im 207. Die Verbrauchsangaben des Bordcomputers lasen sich mit meist zwischen 4 und 6 Litern (Werksangabe: 5,6L kombiniert) sehr erfreulich.

Die Sportsitze in der Allure Ausstattung sind gut, die Klimaautomatik ist einfach und effizient.

Das Fahrwerk ist recht kommod, könnte aber etwas leiser an der Hinterachse sein. Die Lenkung ist extrem leichtgängig, aber um die Mittellage etwas unexakt. Ein altes Leiden, das auch der 206 schon hatte.

Mein Fazit zu dem zweiten Testwagen: Ist ja doch ganz schön.

Zum Kilometerfressen auf der Autobahn würde ich Wagen mit suveränerer Motorisierung und ruhigerem Fahrwerk vorziehen. Für Leute, die überwiegend in der Stadt und auf der Landstrasse unterwegs sind, ist der Peugeot 208 ein schickes kleines Auto mit guter Ausstattung und Verarbeitung.

Der Grundpreis für den 95PS Benziner in der Allure Ausstattung beträgt satte €16.400,-. Wer auf die Sportsitze und Klimaautomatik verzichten kann, kommt in der schon recht kompletten Active Ausstattung auf €14.800,-