Miró und so
Samstag, der letzte Tag unter südlicher Sonne (*seufz*). Er stand im Zeichen von des spanischen Malers und Bildhauers Joan Miró, der seine zweite Lebenshälfte auf Mallorca verbracht hat. Sein Anwesen in Palma ist seit den frühen 80er Jahren in eine Stiftung überführt worden, die sich um den Erhalt und um Nachwuchsförderung kümmert.
Die Fundació Pilar I Joan Miró befindet sich auf einer Anhöhe im westlichen Teil Palmas. Es ist leider von einigen bemerkenswert hässlichen Bausünden der 70er Jahre umgeben. Nicht einfach nur Hochhäuser, sondern richtig hässliche Hochhäuser, die auch noch in schlechtem Pflegezustand sind. Gott sei Dank stehen diese aber oberhalb des traumhaften Anwesens, so dass der Blick, den man von dort oben auf die Küste hat, nahezu ungetrübt ist.
Das Anwesen selbst ist dreigeteilt: Das moderne Museum und Stiftungsgebäude aus dem Jahr 1992, das Atelierhaus aus dem Jahr 1956 und das Anwesen Son Boter aus dem 18. Jahrhundert, mit einem traditionellen Mallorquinischem Haus und einer Finca.
Jedes dieser Gebäude ist für sich genommen schon toll, die verbindende Gartenanlage wunderschön und die Lage – viel besser geht es kaum.
Mirós Werk steht ausser Frage, aber für mich als architekturinteressierten Menschen ist es gar nicht so leicht, zu sagen, ob mich die Sammlung oder das Museumsgebäude mehr fasziniert hat.
Das Gebäude bietet alle paar Schritte neue Perspektiven und Durchblicke und weist viele ungewöhnliche Details auf, wie die Marmor„fenster“. Das sind Marmorwände, die so dünn sind, dass das Licht durchscheint.
Kurz gesagt: Jedem, der an moderner Kunst und/oder Architektur interssiert ist, ist ein Besuch angeraten, wenn er zufällig mal in der Gegend sein sollte.
Nebenbei bemerkt: Das Fotografieren war ausdrücklich erlaubt, so lange man keinen Blitz benutzt. Vorbildlich!
Anschliessend suchten wir noch einmal die Innenstadt auf, um einen Imbiss und einem Cafe con Leche zu uns zu nehmen.
Anmerkung am Rande: Ich hatte ja bereits vor der Tiefgarage am Torrent de sa Riera gewarnt. Die Tiefgarage unter dem Placa Major ist nicht viel besser. Unglaublich eng, dunkel und beklemmend, obwohl der Bau noch gar nicht so alt sein kann.
Nachdem wir das ohne Blessuren und Schrammen überlebt haben, fuhren wir am frühen Nachmittag wieder zurück nach Alcudia um noch einmal Sonne Strand und Meer zu geniessen.