Im Zeichen der Burg
Freitag. Der kurze Urlaub geht leider schon ins Endstadium. Die Saison hier auf Mallorca offensichtlich auch. Seit Donnerstag sind bereits spürbar weniger Badetouristen hier im Ort. Dafür werden die Rennradfahrer auf den Landstraßen immer zahlreicher. Zudem wurde jetzt auch das Wetter eingeschaltet. Es waren nicht gerade wenige Wolken am Himmel, die Temperatur ist um 6 Grad gefallen und zudem war es auch noch recht windig. Definitiv kein Strandwetter. Die Surfer in Son Serra de Marina hat es immerhin gefreut.
Wir haben dagegen den Tag genutzt, um alte Steine anzugucken. Es ging zunächst in Richtung Artá. Dort gibt es über der Stadt einen Burghügel mit der Kirche San Salvador. Der Blick von dort ist gut und geht weit in die hügelige Landschaft.
Am Rand von Artá liegt etwas versteckt in einem kleinen Steineichenwälchen die Ausgrabung einer talayotischen Siedlung aus der Zeit von 1000 – 800 v. Chr. Bevor es dann weiterging, habe ich noch die bisher besten Tapas überhaupt gegessen. Ich weiss nicht recht, was die Mini-Schweinesteaks mariniert wurden, aber es war ein fach un-glaub-lich lecker!
Anschliessend wollten wir eigentlich direkt nach Cala Rajada, aber auf dem Weg dorthin haben wir uns spontan für den Besuch der Burg über dem Ort Capdepera erwärmt. Durch den Ort zum Parkplatz mit dem 4,5m Schlachtschiff zu fahren war – nun ja – spannend. Kleine steile Gassen, die gerade mal 3-4 m breit sind, mehrfach im rechten Winkel abknicken und potentiell mit Gegenverkehr, Fussgängern, Kindern und allem was so in Südeuropa dazughört.
Der Ausblick von dort oben ist sagenhaft – und strategisch wertvoll. Das wussten vor den Spaniern auch schon die Mauren, von denen noch ein Turm erhalten ist und davor auch bereits die Römer, die hier allerdings keine Brösel hinterliessen. Die Burg war ursprünglich übrigens keine Burg, sondern ein Wehrdorf, weil die Küste ständig von Piraten überfallen und geplündert wurde.
Den Abschluss machte der Besuch des Ortes Cala Rajada – und zwar auf der Seite, wo kein Strand vorhanden ist, sondern nur Steinküste. Das war insofern ganz reizvoll, weil der Ort nicht ausschließlich touristisch ist, sondern dort auch noch ‘normale’ Häuser stehen. Dadurch hat die Gegend wiederum ihren eigenen Charme.