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Lebe lieber langsamer

Nach dem schönen Auftakt vom Montag ließen wir den Dienstag etwas langsamer angehen. Erst mal ausschlafen, dann gemütlich auf dem Balkon frühstücken und dem Treiben auf der Straße zusehen. Das ist nämlich insofern ganz interessant, weil es hier echte Einheimische gibt, die morgens die Kinder zur Schule bringen und dann im Restaurant an der Ecke noch schnell einen Kaffee trinken und mit Freunden klönen, bevor sie ihr Tagewerk beginnen.

Unser Tagewerk bestand daraus, den Nordosten der Insel zu erkunden.

Eigentlich wollten wir mit dem Städtchen Pollenca beginnen, aber kaum dort angekommen, fragten wir uns, warum wir da eigentlich hingefahren sind. Es liegt etwas eingeklemmt zwischen zwei mittelhohen Bergen und ist eigentlich auch ganz nett, aber es fehlte uns dann doch das gewisse Etwas. Also fuhren wir von dort gleich weiter in Richtung Cap de Formentor, dem nordöstlichsten Zipfel von Mallorca. Wenn man Puerto de Pollenca hinter sich gelassen hat, fährt man nur noch Serpentinen, die bis zum ersten Aussichtspunkt auch durchaus noch entspannt befahrbar sind. Je weiter man fährt, desto enger und spitzwinkliger wird die Fahrbahn und die Felsen und Abhänge immer bedrohlicher. So richtig kritisch wird es aber bei Gegenverkehr – und der ist heftig, weil der Leuchtturm von Cap Formentor (auf einem hohen Felsen gelegen) ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist. Der einzige Tunnel dorthin ist z.B. so schmal, dass es schon sehr knapp wird, wenn sich zwei Autos begegnen, die mehr als Kleinstwagenbreite aufweisen – und mir kam eine halbe Armada Mittelklasselimusinen entgegen, aber immerhin nur ein einziger Reisebus…

Leuchtturm am Cap Formentor

Leuchtturm am Cap Formentor

Spannend wird das Ganze auch dadurch, dass man am Kap angekommen eigentlich nicht richtig wenden kann. Links ‘ne Felswand und rechts geht’s es locker 150m nach unten (okay, dazwischen ist ‘ne Leitplanke…). Also Augen zu und beherzt ins Lenkrad gegriffen – muss ja gehen.

Geniale Aussichtspunkte gibt es an der Strecke massenhaft – jedenfalls theoretisch. Praktisch konnten wir nur an drei Stellen halten und Fotos machen. Absolut empfehlenswert ist der Abstecher zum Piratenturm, den man leicht übersieht, wenn man schon am Coll de la Creueta in den Abgrund sieht und staunt. Von dort aus nochmals hundert Meter höher hat man einen tollen Blick über die beiden Buchten von Pollenca und Alcudia.

Coll de la Creueta

Coll de la Creueta

Formentor mit Piratenturm

Formentor mit Piratenturm (rechts oben)

Dirk am Piratenturm

Dirk am Piratenturm

Wie üblich, geben die Fotos die monumentalen Aussichten natürlich nur sehr unzureichend wieder; schön sind sie aber dennoch, wie ich finde. Die folgenden Bilder zeigen die Sicht vom Piratenturm in die südöstliche Richtung (bitte gedanklich von links nach rechts aneinanderfügen):

Badia de Pollenca

Badia de Pollenca

Badia de Pollenca, Alcudia, Badia d' Alcudia

Badia de Pollenca, Alcudia, Badia d' Alcudia

Badia de Pollenca

Badia de Pollenca

Blick auf Puerto de Pollenca

Blick auf Puerto de Pollenca

Wieder in Alcudia angekommen, habe ich mich übrigens dem Strandleben verweigert. Für heute hatte ich genug Sonne – bei bis zu 30 Grad!

Das Abendprogramm bestand aus einem schönen Strandspaziergang mit anschliessendem Verzehr von Tapas im absolut empfehlenswerten Bodega D’es Port (Teodoro Canet 8, Puerto Alcudia). Sehr schönes Ambiente, eine freundliche und unglaublich fitte Bedienung und nicht zuletzt sehr gutes Essen mit einem sehr leckeren Hauswein.

Strand, Sonnenuntergang, Mond

Strand, Sonnenuntergang, Mond

Promenade am späten Abend

Promenade am späten Abend