Lapaluoto und Raahe
Der halbe Urlaub ist schon rum. Zeit, mal einen kurzen Artikel zu schreiben. Gestern haben wir uns etwas in die Landschaft hinausgewagt. Ein Besuch bei einem befreundeten Künstlerpaar stand an. Die beiden leben in der Kleinstadt Raahe, ca. 80 Km südlich von Oulu an der Küste. Nach einigem hin- und her sind wir mit dem Auto und nicht mir dem Bus gefahren. Das ist billiger und man ist zeitlich flexibler. Wir hatten optimales Kurze-Hosen-Wetter – sonnig und warm. Leider hatte ich doch lange Hosen an.
Die Fahrt war recht gemütlich – hier ist maximal 100Km/h erlaubt – und so konnte ich als Beifahrer die Gegend geniessen. Dabei habe ich folgende Erkenntnis gewonnen:
- Die finnische Landschaft sieht genauso aus, wie ich mir die finnische Landschaft vorgestellt hatte.
- Irgendwie fühlt sich das auch alles ein wenig wie USA an: Sehr viel Weite, wenig Verkehr, ab und an mal ein Einkaufszentrum oder eine Farm und hier und da schicke Holzhäuschen eingestreut. Seht selbst:
Nach ungefähr einer Stunde sind wir in Lapaluoto angekommen. Das ist ein sehr beschaulicher Vorort von Raahe, der aus einer handvoll kleiner Strassen, den üblichen Holzhäusern und einem kleinen Fischereihafen besteht. Das wirkt dann so, wie auf den folgenden zwei Bildern:
Da die Leute auch hier von irgendetwas leben müssen, steht gleich nebenan noch ein Stahlwerk. Aber davon bekommt man nicht so viel mit. Alles in allem bleibt trotzdem der Eindruck, mitten in der Natur zu sein.
Noch eine kleine Bemerkung zur finnischen Sprache: die könnte man vielleicht sogar lernen, wenn es hier nicht die fatale Tendenz gäbe, Wörter zu bilden, die gefühlt einen halben Kilometer lang sind. “How do you pronounce this?”
Auf dem Rückweg haben wir dann noch in einem Feuchtgebiet angehalten, um einen Bird-Watching-Tower zu erklimmen. Leider waren die Vögel extrem zurückhaltend. Zu meinem Entzücken allerdings ebenfalls die Mücken. Bis jetzt hielt sich die Anzahl der Stiche sehr in Grenzen.