Helikopter – Neuzugang
Vor fast genau 5 Jahren widmete ich einen meiner ersten Artikel (“Wenn schon kompliziert, dann richtig“) hier in diesem Blog einem neuen, kleinen, feinen Spielzeug: Einem Modellhubschrauber, den ich frisch erstanden hatte. Es war eine Bell 47G von Graupner.
Mit dem heutigen Neuzugang bin ich nunmehr Besitzer von drei Hubschraubern. Ein “richtiger” (d.h. einer der gesteuert wird, wie ein grosser) ist zwar noch immer nicht dabei, aber ich finde es verblüffend, wie unterschiedlich die Konzepte der drei kleinen Pustefixe sind.
Von rechts nach links:
Die Graupner “Bell 47G” ist ein Koaxialhubschrauber, d.h. die Maschine hat zwei übereinanderliegende, gegenläufige Rotoren mit 35cm Durchmesser. Diese sollen das Drehmoment ausgleichen, damit sich der Hubschrauber nicht um die Hochachse dreht. Dieses sogenannte Gieren wird bei “richtigen” Hubschraubern, die nur einen Rotor mit zwei, drei vier oder sechs Rotorblättern haben, über den Heckrotor kontrolliert. Die 47G wird per Funk mit einer vollwertigen 35MHz Vierkanalanlage gesteuert. Es kann also das Nicken (vorwärts, rückwärts), Gieren (um Hochachse drehen), Rollen (um Längsachse drehen, also seitwärts fliegen) und natürlich die Drehzahl (also rauf, runter) kontrolliert werden. Die wechselbaren Lithium-Polymer Akkus werden über ein vergleichsweise professionelles Ladegerät aufgeladen.
Das kleine Maschinchen in der Mitte (Silverlit PicooZ) hatte ich mal spontan bei Conrad in Hamburg für €20,- mitgenommen um mir die Zeit im Hotezimmer zu verkürzen. Es wiegt gefühlt so ungefähr gar nichts (20g), hat einen Rotor mit sagenhaften 13,5cm Durchmesser und einen winzigen Heckrotor. Gesteuert wird über Infrarot auf zwei Kanälen. Eigentlich kann der winzige Heli nur rauf/runter und um die Hochachse drehen. Ich habe den Schwerpunkt mit einer Büroklammer im Schaumstoffbody etwas nach vorne verlagert, so dass der Micro-Heli stets ein bisschen vorwärts fliegt. Der fest eingebaute Akku wird an der spielzeugartigen Fernsteuerung aufgeladen.
Der heutige Neuzugang hört auf den etwas bescheuerten Namen “Air Leader”. Aber nach dem Erstflug kann ich schonmal sagen, dass es ein feines kleines Maschinchen ist, das mit filligraner Mechanik und sehr stabilem Flugverhalten begeistert. Es ist wiederum ein Koaxialhubschrauber, dessen vier Rotorblätter einen Durchmesser von 20cm haben. Man beachte den soliden Aufbau aus Metall und die klappbaren Rotorblätter, die bei unglücklichen Landungen Bruch vermeiden helfen.
Sehr ungewöhnlich – quasi “verdreht” – sieht der fast waagerecht angebrachte Heckrotor aus. Damit kommen wir auch schon zur wiederum anderen Steuerung. Die Rotorblätter sind nicht drehbar mit einer Taumelscheibe verbunden und können somit nicht zyklisch verstellt werden. Der Heli kann somit nur entlang und um die Hochachse gesteuert werden: Rauf/runter und durch unterschiedliche Drehzahlen der beiden Rotoren drehen. Der waagerechte Heckrotor dreht sich normalerweise gar nicht, ausser um den Heli nach vorne oder hinten zu kippen und somit den Vorwärts- oder Rückwärtsflug einzuleiten.
Die Funkfernsteuerung hat somit 3 Kanäle und nutzt das 2,4 GHz Band, auf dem auch WLAN und Bluetooth senden. Der Vorteil gegenüber einer konventionellen 35MHz Anlage liegt darin, dass man sich nicht mit einem Quarzpaar auf eine feste Frequenz festlegen muss. Sender und Empfänger koppeln sich nach dem ersten Einschalten automatisch, was schon mal eine Minute dauert. Geladen wird der fest eingebaute Akku wahlweise über die recht spielzeugartige Fersteuerung, oder über ein mitgeliefertes USB Kabel.
So, ich muss jetzt mal weiter fliegen über. Der Akku ist wieder aufgeladen…