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Ausländische Arbeitnehmer

Na super – Deutschland ist mal wieder gerettet. Spiegel Online titelt “Osteuropäische Arbeitnehmer – Deutschland schottet sich weiter ab“. Gegen Bürger der Europäischen Union. Super! Wie war das mit Binnenmarkt, Niederlassungsfreiheit usw? Kapital muss frei sein – Menschen dürfen das nicht. Scheinbar sind ausländische Arbeitnehmer nur als unqualifizierte Lohndrücker denkbar. Allerdings – wenn man Lohndrückerei unterbinden will, warum führt man dann nicht einfach einen verbindlichen Mindestlohn ein?

Interessant ist ein Vergleich mit den USA. Dort hat man auch die Einwanderungsquote reduziert. Offensichtlich war das aber keine so tolle Idee. Das Thema wird heiß diskutiert. Das Titelblatt der “InformationWeek” vom 9. April besteht nur aus einem einzigen Satz: “One hundred thirty-three thousand H-1B visa applications submitted in two days”. H-1B sind Visa, die an einen konkreten Arbeitsplatz gekoppelt sind. D.h. die Zuwanderer kommen auf Wunsch von Firmen ins Land. Einen derartigen Run auf Arbeitsvisa hatte man noch nie zu verzeichnen. Das wirft Fragen auf. Zum Beispiel: “Wieso reduziert die Regierung das Kontingent, wenn die Wirtschaft derartig viele Arbeitnehmer nachfragt?” Oder könnte das Problem darin liegen, daß die Visa falsch verwendet werden? Warum sollte eigentlich man Leute, die man ins Land geholt hat, die eingearbeitet sind und wissen, wie der Hase läuft wieder zum gehen zwingen, wenn der Job beendet ist und im Anschluss jemad Neues ins Land holen? Wäre es nicht eventuell sinnvoller, diesen Leuten eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung (Greencard) zu geben? Wäre es nicht sinnvoll zu versuchen, junge Leute, die ihre Ausbildung beendet haben, im Land zu halten, anstatt sie gehen zu lassen?

Und vor allem – wann höre ich sowas endlich mal in Deutschland?