tiny little gizmos

30c3 – Tag 1

Weihnachten ist vorbei – Zeit für den Kongress. Also ab nach Hamburg.

CCH, korrigiertes Logo, Rakete und Radom

CCH, korrigiertes Logo, Rakete und Radom

Ankommen, einchecken, staunen. Der 30c3 ist tasächlich nochmals größer als der 29c3 geworden. Diesmal sind wohl sagen und schreibe 8000 Tickets verkauft worden – NSA Affäre sei “dank”. Dementsprechend nehmen die politischen Themen einen breiten Rahmen ein. Die Keynote wurde von Glenn Greenwald, der für die Veröffentlichungen der Snowden Papiere beim Guardian verantwortlich war, per Skype gehalten. Der riesige Saal 1 reichte bei weitem nicht aus, so dass parallel auch in den ebenfalls großen Saal 2 übertragen wurde.

Greenwald Keynote in Saal 1

Greenwald Keynote in Saal 1

Die zunehmende Überwachung wird auf verschiedene Weise thematisiert – auch Kunstaktion mit zynischem Unterton.

Scan your thought

Scan your thought

Abseits der politischen Themen gibt es natürlich auch wieder reichlich Nerdkultur geboten. Die schönsten Bilder, die die Stimmung super rüberbringen, hätte man im Hackcenter machen können. Aber dort ist Fotografieren wie in jedem Jahr nicht gestattet. Aber auch an anderen Orten findet man interessante Motive, wie z.B. diverse Lichtspielereien.

Lichtinstallation aus Mate Flaschen

Lichtinstallation aus Mate Flaschen

Neben dem Internet (Das WLAN funktioniert hervorragend) wird auch mit anderen Arten der Nachrichtenübermittlung herumexperimentiert. Zum ersten Mal wird das CCH mit einer selbstgebauten Rohrpostanlage aus Entwässerungsrohren und Staubsaugern durchzogen. Spannend zu sehen und zu hören, wenn Büchsen mit LED Beleuchtung durch die Rohre flitzen.

Selbstgebaute Rohrpost

Selbstgebaute Rohrpost

Dieses Mal war ich so schlau, mir ein extra Handy mitzunehmen, in das ich eine spezielle 30c3 SIM Karte gesteckt habe. Der Kongress verfügt nämlich über ein eigenes GSM Netz mit Sprach- und SMS Übertragung über das man zum Beispiel die Vorträge oder Übersetzungen mithören kann.

30C3 SIM Card

30C3 SIM Card

Bei den Amateurfunkern hatte ich interessante Gespräche. Über das Hobby an sich, über den Radom, den sie auf der Terasse aufgebaut haben und der von einer ehemaligen Abhörstation des CIA in Bayern stammt und mit einem Entwickler von Jolla aus Helsinki. Ich hatte das Telefon selbst in der Hand und habe so einiges über die technischen Hintergründe erfahren. Ich denke, ich habe bald ein neues Handy…
Es hat mir sehr gefallen und ich wurde gleich dazu eingeladen, an den Open-Source Tools mitzuarbeiten.

Abends ändert sich die Stimmung. Die Vorträge werden leerer, dafür kommt etwas mehr chillige Unterhaltung ins Spiel. Das wird schon von außen durch das Lichttuning der CCH Fassade deutlich.

Lichttuning

Lichttuning

Im Laufe des Abends wurde dann auch die große Halle geöffnet und bot eine tolle Clubatmosphäre mit elektronischer Musik und liebevoller Dekoration.

Clubfeeling in der Halle

Clubfeeling in der Halle

Charmante Deko: Unfallszene und Wasserwerfer

Charmante Deko: Unfallszene und Wasserwerfer

Weihnachten 2013 – Impressionen

…so, geschafft. Weihnachten ist so gut wie vorbei. Es gab Sturm und Regen, viele umgeknickte Bäume, eine abgedeckte und eine zusammengefallene Scheune. Aber auch Spaziergänge in der Sonne und im stimmungsvollen Nebel. Hier ein paar Impressionen:

Schietwetter auf der Autobahn

Schietwetter auf der Autobahn

Salzwasser und Sonnenschein

Salzwasser und Sonnenschein

Nebel über dem See

Nebel über dem See

Windschiefe Scheune ohne Sturmschaden

Windschiefe Scheune ohne Sturmschaden

Nachmittagsnebel über der Förde

Nachmittagsnebel über der Förde

79. Webmontag Berlin – Die Lehren aus einem Shop Relaunch

Am Abend des 16.12. fand in Berlin der 79. Webmontag statt. Gastgeber war dieses Mal DaWanda, die von den Erfahrungen mit dem vorweihnachtlichen Relaunch berichteten. Man lud nicht etwa in die Büros ein, sondern in einen kleinen, nett durchgestylten Laden in der Windscheidtstr. in Charlottenburg. Wer mit dem Angebot des Shoppingportals nicht vertraut war, bekam so einen hervorragenden ersten Eindruck.

DaWanda Snuggery

DaWanda Snuggery


Ganz kleines Kino bei DaWanda

Sorry, ein bischen kalauern muss sein. Die Vorträge fanden nämlich nicht im Laden statt, sondern in einem winzigen, alten Kino dahinter. Auf dem Weg dorthin wurden die Gäste mit Glühwein versorgt und dann ging es auch bald los.

Kino bei DaWanda

Kino bei DaWanda

Nach einer kurzen Einführung zur immerhin schon siebenjährigen Firmengeschichte kamen drei gute Vorträge zu dem Themen Shopsoftware, Frontend Design und Frontendprogrammierung. Man ging nicht allzu tief in die Details, aber das warum, wie und die Learnings wurden gut vermittelt.

Für den Relaunch gabe es mehrere Gründe. Die bisherige Plattform war langsam und den Lastanforderungen in Spitzenzeiten im Weihnachtsgeschäft nicht mehr gewachsen und musste ersetzt werden. Im Frontendbereich sollte der zunehmenden Bedeutung von Tablets und Handys durch responsive Design Rechnung getragen werden.

Die Steigerung der Performance wurde teilweise durch Weglassen erreicht. Im Frontenddesign wurden Features entfernt und im Backend liebgewonnene, aber performancefressende Elemente, wie Objekt-Relational-Mapping ersetzt. Das Frontend ist zudem Read-Only geworden, weil Schreibzugriffe immer “teuer” sind. Diese Herangehensweise fand ich extrem klasse, da ich ja ein bekennender Fan möglichst schlichter Lösungen bin. Der Erfolg spricht auch für sich: Die Seiten laden jetzt in einem Drittel der Zeit, es konnten etliche Application Server eingespart werden und man hat Lasttechnisch dennoch sehr viel mehr Luft nach oben.

Auch im Frontendbereich wurde optimiert. Features neu bewertet, das Erscheinungsbild aufgefrischt und als wichtigster Punkt responsive Design eingeführt, damit Seiten auf grossen und kleinen Desktops, Tablets und Handies funktionieren und gut aussehen. Dazu wurden sieben Breakpoints definiert, die Bedienung Touchdisplay-fähig gemacht.

Die Mühen scheinen sich gelohnt zu haben: die Conversion Rate hat sich positiv entwickelt. Auf meine Nachfrage nach der Präsentation, wie sich die Änderung im Handybereich ausgewirkt haben, erzählte mir Heike Funk (Senior Product Manager), dass sich hier die Conversion Rate sogar deutlicher als in den anderen Bereichen erhöht habe. Offensichtlich sind die Nutzer gegenüber langen Ladezeiten auf Handys wesentlich toleranter, als auf normalen Rechnern.

Zum Abschluss gab es noch einen Vortrag über die Stolperfallen in der Javascript-Programmierung (Touch-Events, Mischung von Jquery und normalem Javascript, Browser-Besonderheiten).

Die Vortragenden wirkten sehr kompetent und sympathisch und liessen bei jeder Gelegenheit durchblicken “we’re hiring”.
Alles in allem ein sehr gelungener Abend in nettem Ambiente.

Der Nussknacker

Passend zur Adventszeit war ich gestern mit Freunden in der Deutschen Oper und habe den Nussknacker von Tschaikowski gehört und gesehen – zum ersten mal. Ich kannte zwar sehr viele Teile der Nussknacker Suite, habe das Werk aber noch nie zusammenhängend gehört und auch noch nie das Ballett gesehen.

Auch in der Deutschen Oper bin ich noch nie gewesen. Das Gebäude in der Charlottenburger Bismarckstr. strahlt ja eine ziemliche gestalterische Schlichtheit aus. Man könnte es auch als öde Waschbetonkiste beschreiben.

Im krassesten Gegensatz dazu stand die Inszenierung. Ein sehr üppiges und farbenfrohes Bühnenbild wurde von den oppulenten und in unglaublich knalligen Farben gehaltenen Kostümen getoppt. Immer wenn man dachte, dass es noch kitschiger nicht ginge, wurde noch mal nachgelegt, bist zum Schluss ein Goldregen über das aus mindestens 50 Tänzerinnen und Tänzer bestehende Ensemble niederging.

*puh*

Die Musik wurde routiniert gespielt und das Staatsballett machte auf mich Laien einen recht passablen Eindruck. Lediglich die dramatische Steigerung der Musik während des Pas-de-deux erschloss sich mir nicht. Was ich sah, war etwas anderes als ich hörte.

Aber ich will nicht kleinlich sein: Das war nur eine kurze Ungereimtheit. Die Vorstellung war schön und wirklich unglaublich kitschig, bunt und zuckersüss. Passt also richtig in die Adventszeit ;-)

Hurra, hurra, die Schule brennt…

Der alte Gassenhauer von Extrabreit aus den frühen 80er Jahren hat aktuell für mich eine ganz spezielle Bedeutung. Meine (ehemalige) Schule, auf der ich in den 80ern von der 5. bis zur 13. Klasse war brennt zwar nicht – aber sie wird gerade abgerissen.

Auf dem Klassentreffen vor drei Jahren haben wir von den Plänen erfahren, unsere alte Schule aus dem Jahr 1974 abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Und nun ist es tatsächlich so weit, wie man auf den Fotos vom Neubau Tagebuch der IGS Mühlenberg sehen kann.

Ehemalige Mensa und Jugendzentrum Weisse Rose

Ehemalige Mensa und Jugendzentrum Weisse Rose (Foto: Dr. Michael Bax)

Ehemalige Sporthalle 1

Ehemalige Sporthalle 1 (Foto: Dr. Michael Bax)

Als dann neulich das Ehemaligentreffen angekündigt wurde, war für mich klar, dass ich nach Hannover fahren werde, um die alten Recken zu treffen und mir das Geschehen aus der Nähe anzusehen. Also fuhr ich am Wochenende nach Hannover. Je näher ich meinem Ziel kam, desto mehr verfinsterte sich der Himmel und als ich das Auto abgestellt hatte, bot sich das folgende Bild:

IGS Hauptgebäude auf freier Flur

IGS Hauptgebäude auf freier Flur

Links hinter dem Hauptgebäude fehlt bereits die große Sporthalle und im Vordergrund die Mensa samt Brücke. Obwohl das Gebäude jetzt doch bereits erheblich kleiner ist, erinnert mich die Szene ein wenig an meine Einschulung im Jahr 1978. Wenn man damals aus der U-Bahn heraustrat, konnte man über einen schmalen Teerstreifen trockenen Fusses zur Schule gelangen. Seinerzeit stand das riesige Gebäude alleine auf dem Acker. Hat davon noch jemand Bilder? Der Stadtteil drumherum wurde erst in den 80er Jahren fertig gebaut.

Aus meiner Klasse waren wir zwar nur zu viert, aber das Wiedersehen war schön. Wir haben uns mit unserer Klassenlehrerin, die noch immer unterrichtet und flott unterwegs ist, über alte Streiche und aktuelle Erziehungsfragen unterhalten. Immerhin bin ich der einzige ohne Nachwuchs. Nun ja, that’s Life…

Abschließend gab es noch eine Schulbegehung durch die Klassentrakte, den naturwissenschaftlichen Bereich, den Werkbereich, über die “Schulstrasse”, vorbei an Freizeit, Kunst und Repro bis zur Verwaltung.

Zu meiner nicht geringen Verblüffung hat sich in den letzten 30 Jahren fast nichts an dem Gebäude geändert. So schlecht war die Bauqualität seinerzeit also gar nicht. Selbst der Disco-Turm im Freizeitbereich steht noch. Zwar wurden Stühle, Tische und Teppiche erneuert, aber ansonsten sind überall dieselben Einbauten, Türen, Schränke, Beschriftungen. Und vor allem diese Farben!!!

Klassenraum

Klassenraum

Treppenhaus

Treppenhaus

Naturwissenschaften

Naturwissenschaften

Kunstbereich

Kunstbereich

Die 70er: Mut zur Farbigkeit

Die 70er: Mut zur Farbigkeit

Den Abend habe ich dann beim Griechen im Lister Turm ausklingen lassen. Nach einer ruhigen Nacht (das Novotel an der Podbielskiallee neben Bahlsen kann ich guten Gewissens weiterempfehlen) traf ich dann am Sonntagmorgen noch meine Familie zum Mini-Brunch bei Loretta’s. Ich habe diesen schnuffigen Mini-Pavillon schon als Kind gemocht.

Nachmittags ging es dann über meine “geliebte A2” wieder zurück nach Berlin.

Helsinki – einmal noch…

Gestern war noch einmal schönster Sonnenschein. Man merkt aber so langsam, dass die Sonne flacher steht, die Nächte frischer werden und der Herbst an die Tür klopft. Dennoch war das Wetter perfekt für einen letzten Sightseeing Trip nach Helsinki. Ich wollte drei Sehenswürdigkeiten nördlich der City ansehen – aber es kam etwas anders als gedacht.

Zunächst machte ich mich auf die Suche nach einem kleinen Museum in der Kristianinkatu. Das Viertel ist eine unerwartet hügelige Gegend, die auf den typischen Granitfelsen thront. Man findet das Museum eigentlich erst, wenn man genau davor steht, weil das kleine Holzhäuschen von 5-6 geschossigen Wohnhäusern umstellt ist. Zu sehen ist dort ein typisches Bürgerliches Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert. Leider war das Museum aus irgendeinem Grund geschlossen. Schade.

Museum

Museum

Also weiter. Es gibt noch ein ähnliches Museum mit Arbeiterwohnhäusern aus derselben Zeit in der – achtung Verwechselungsgefahr – Kirstinkatu. Auf dem Weg dorthin kommt man durch das ehemalige Arbeiterviertel Kallio, dass sich durch eine Architektur auszeichnet, die derart schlicht und reduziert ist, dass es selbst mir schon fast wehtut.

Extremfunktionalismus

Extremfunktionalismus

Die Kirche auf der anderen Strassenseite ist hingegen gestalterisch wesentlich weniger zurückhaltend und so geschickt auf einem Berg platziert, dass sie schon aus der Innenstadt ins Auge fällt.

Jugendstilkirche

Jugendstilkirche

Die Holzhäuser der Arbeitersiedlung sind ebenfalls leicht zu übersehen, aber es handelt sich dabei immerhin um ein größeres Ensemble, das tatsächlich immer noch bewohnt wird. Nur ein Gebäude ist Museum – immerhin hatte es geöffnet.

Alte Arbeitersiedliung

Alte Arbeitersiedliung

Leider gibt es dort nur Gruppenbesichtigungen. Ich hätte mir ja durchaus eine finnische Führung angetan, aber leider waren die Gruppen alle schon überfüllt und ich wollte nicht für unbestimmte Zeit auf neue Besucher zu warten, die nicht bereits reserviert hatten. Schade, die zweite. Also weiter…

Auf der Rückseite der Siedlung befindet sich der Leninpark (Lenininpuisto) und gleich daneben der ständige Vergnügungspark Linnanmäki. Die Anlage ist nicht sehr gross, aber liegt malerisch auf einem kleinen Berg. Daher sind einige der acht, nicht uninterssanten Achterbahnen (siehe Rollercoaster Database) schon von weitem zu sehen. Der Eintritt ist frei – nur für die Fahrgeschäfte muss bezahlt werden. Also nichts wie hin.

Schöne Achterbahnen

Schöne Achterbahnen

Der Eintritt mag ja frei sein – aber er ist erst ab 16:00 möglich und nicht um halb zwei.

Grrrrr… Schade zum Dritten. Irgendwie soll es heute nicht sein.

Aber ganz hatte ich die Stadt noch nicht gesehen. Auf der anderen Seite der Bahngleise ist das ehemalige Olympiagelände. Zwar erhoffte ich mir wenig von alten Sportstadien, aber wenn man schon mal da ist…

Auf dem Weg dorthin fiel mir ein toller Garten mit wunderhübschem altem Gewächshaus auf. Die Anlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts von einem Privatmann gebaut und ist seit 1906 in städtischem Besitz. Eintritt kostenlos.

Städtische Gärten

Städtische Gärten

Gleich nebenan ist das Olympiastadion von 1952, oder 1938 oder 1934. Grund der Verwirrung: Baubeginn war im Jahr 1934 und Fertigstellung 1938, weil die Spiele 1940 stattfinden sollten. Aufgrund des zweiten Weltkrieges wurde daraus nichts und so wurden die Spiele erst 1952 in Helsinki durchgeführt.

Olympiastadion

Olympiastadion

Der Turm sah recht spannend aus, also musste ich mal näher ran. Tatsächlich lässt sich das Stadion besichtigen.

Olympiastadion

Olympiastadion

Noch besser – man kann auf den fantastischen Turm. Vorraussetzung: 5,- in der Tasche, nicht zuviel Andrang und man sollte nicht zu dick sein… ;-)

Olympiaturm

Olympiaturm

Die tolle Aussentreppe darf man nicht benutzen – im inneren gibt es einen winzigen Fahrstuhl. und die letzten zwei Etagen muss man eine sehr schmale (70cm) Innentreppe hinauf. Der Blick ist genial und die Sicht war perfekt. Ich konnte mich kaum satt sehen.

Blick auf die Innenstadt

Blick auf die östliche Innenstadt

Blick auf die westliche Innenstadt

Blick auf die westliche Innenstadt

Blick nach Westen

Blick nach Westen

Blick über das Olympiagelände

Blick über das Olympiagelände

Auf dem Rückweg zum Bahnhof ging ich durch das grossbürgerliche Wohnviertel Töölö hinter dem Parlament und stiss auf einen interessanten Platz, der nur aus einem grossen Granitfelsen zu bestehen schien. Als ich auf die andere Seite ging, fiel mir ein Eingang auf, vor dem recht viele Touristen zu finden waren. In diesem Felsen befindet sich nämlich eine recht einmalige Kirche. Ich muss sagen – die ist wirklich schön und strahlt in ihrer natürlichen Schlichtheit für mein Empfinden wesentlich mehr Spiritualität aus, als riesige Kathedralen.

Unscheinbarer Eingang im Fels

Unscheinbarer Eingang im Fels

Tolle Kirche im inneren des Felsens

Tolle Kirche im inneren des Felsens

So hat sich der Ausflug unter dem Strich doch noch gelohnt. Ein nahezu perfekter Urlaub neigt sich seinem Ende entgegen und mir wird jetzt schon etwas wehmütig…

 

 

Oulu – Freunde, tausende Rosen und schreiende Männer

Wenn man in Finnland ist, kann man ja mal eben die Freunde besuchen. Die wohnen zwar nicht gerade um die Ecke von Helsinki, sondern 550 Km weiter nördlich, aber mit dem Bus sind es 15 Minuten bis zum Flughafen und dann noch einmal 55 Minuten bis Oulu – also los.

Wir wurden herzlich empfangen und hatten einen wirklich netten Tag mit langen Spaziergängen in schönstem Wetter, leckerem, liebevoll zubereitetem Cappucino (Das Kofeiinikomppania in der Pakkhuoneenkatu kann ich nur empfehlen)  spannenden Gesprächen über Politik, Wirtschaft, Kunsttheorie und leckerem Essen.

Leider fand die Luftgitarrenweltmeisterschaft bereits in der letzten Woche statt, aber wir konnten ganz unerwartet einem anderen spannenden Event beiwohnen: einem Auftritt des berühmten Schreichors Mieskuoro Huutajat (siehe Wikipedia: Mieskuoro Huutajat). Unter anderem gaben die Jungs “An der schönen blauen Donau” zum Besten – ähm – originell!

Hier wieder einige Eindrücke:

Oulu - Blick zum Marktplatz und Hafen

Oulu - Blick zum Marktplatz und Hafen

Cappuccino - lecker und liebevoll zubereitet.

Cappuccino - lecker und liebevoll zubereitet.

Eine ganze Strasse voller Rosen

Eine ganze Strasse voller Rosen

Der berühmte Schreichor von Oulu

Der berühmte Schreichor von Oulu

Malerischer Sonnenuntergang am Hafen

Malerischer Sonnenuntergang am Hafen

Bye Bye Oulu

Bye Bye Oulu

Finnland: Ein See, ein Wald, ein Haus, ein See,...

Finnland: Ein See, ein Wald, ein Haus, ein See,...

Stiller Sonntag in Vantaa

Echt blöde: Obwohl seit einer Woche tolles Wetter ist (19-22 Grad, Sonne satt, heute sogar wolkenfreier Himmel), habe ich es geschafft, mir einen leichten Schnupfen einzufangen.

Echt komisch: Heute hat der Fernseher im Haus angefangen, ein gewisses Eigenleben zu entwickeln – er geht ständig von selbst an. Lustigerweise immer dann, wenn bei irgendwelchen Motorsportübertragungen Finnen vorne dabei sind (erst Ralley Trier, dann Formel irgendwas in Spa und dann nochmal Formel Eins in Spa.

Echt schön:Den Sonntag habe ich ruhig in Vantaa verbracht. Man muss ja nicht immer in die Stadt reinfahren. Zumal es hier in dem Vorort eigentlich viel typischer zugeht, als in der Hauptstadt.

Hier die Impressionen des Tages:

Tikkurila Malereimuseum

Tikkurila Malereimuseum

Landschaft

Landschaft

UFO (okay, ein Wasserturm)

UFO (okay, ein Wasserturm)

Manschmal sieht es etwas nach USA aus...

Manschmal sieht es etwas nach USA aus...

Polizeigebäude

Polizeigebäude

Kein AKW sondern die Schwimmhalle

Kein AKW sondern die Schwimmhalle

Fussgängerzone

Fussgängerzone

Helsinki – Architektur

Finnland hat viel Platz. Auf der Fläche von Deutschland leben gerade mal 5 Mio Menschen. Also baut man auch recht aufgelockert mit viel Grün zwischen den Häusern, was sehr angenehm ist. Architektonisch bleibt es aber meist eher schlicht. Plattenbauten sind z.B. noch immer recht beliebt.

Helsinki hebt sich als Hauptstadt natürlich ab. Die Bebauungsdichte ist in der Innenstadt recht hoch, aber Hochhäuser gibt es Gottseidank nicht. Die Stadt ist architektonisch interessant. Es gibt viele Bauten, die irgendwo zwischen Jugendstil und Art Deco anzusiedeln sind, wie zum Beispiel der geniale Hauptbahnhof. Aus jüngerer Zeit sind viele gelungene Beispiele für den Funktionalismus, wie z.B. die Finlandia Halle von Alvar Aalto und Vertreter des modernen, internationalen Stils zu finden.

Einige – wie ich finde – interessante Details zum Verkehrswesen:

Helsinki hat 1050Km Strassen – aber 1200 Km Radwege, von denen viele separat durch Grünflächen führen.

Es gibt nur eine U-Bahn-Strecke durch die Innenstadt – aber die liegt 30m tief im Granitfelsen und die Stationen sind riesige Höhlen. Man kann sogar sehen, dass der Fels nur mit etwas Spritzbeton gesichert wurde.

Der Flughafen Helsinki hat pro Jahr dreimal so viele Passagiere, wie das Land Einwohner hat – nämlich 15 Millionen.

Damit ich den werten Leser nicht nur mit drögem Text- und Zahlenmaterial langweile, hier noch ein paar Impressionen:

U-Bahn Station

U-Bahn Station

Eingangshalle Hauptbahnhof

Eingangshalle Hauptbahnhof

Schalterhalle Hauptbahnhof

Schalterhalle Hauptbahnhof

City im Regen

City im Regen

Parlament

Parlament

Kiasma (Kunstmuseum)

Kiasma (Kunstmuseum)

Musiikkitalo (Philharmonie)

Musiikkitalo (Philharmonie)

Finlandia Halle (Kongresszentrum)

Finlandia Halle (Kongresszentrum)

Schöne Backsteinarchitektur

Schöne Backsteinarchitektur

Häufiger Baustil

Baustil - Nationalromantik? Burgenstil? Jedenfalls häufig zu finden

Suomenlinna

Heute wieder perfektes Sightseeingwetter. Sonne, fast wolkenfreier Himmel, 20 Grad. In der Sonne und im Windschatten T-Shirt, Im Schatten und im Wind eine leichte Jacke. Das heutige Ziel: Suomenlinna, eine Festung auf vier miteinander verbundenen Inseln vor Helsinki.

Angenehm: Da die Festung als Stadtteil von Helsinki gilt (hier wohnen immerhin 800 Menschen), kann man die Fähre, die ca. alle halbe Stunde fährt, zum normalen Nahverkehrtarif nutzen. Die Fahrt dauert eine gute Viertelstunde.

Man sollte für den Besuch mindestens einen halben Tag einplanen und falls man vorhat, die verschiedenen Museen der Inseln abzuklappern besser den ganzen Tag. Die Anlage ist absolut sehenwert. Alle paar Meter ergibt sich ein neues, spannendes Motiv. Ich hatte extra deshalb meine gute Kamera mitgenommen, hundert tolle Szenen fotografiert – und alle Bilder verhunzt, weil ich einen falschen Farbabgleich gemacht hatte.

?’§%#!!! Hrrrgttnchml…

Einige Bilder kann ich dennoch zeigen – Handy sei dank!

Typische Mini-Insel vor Helsinki

Typische Mini-Insel vor Helsinki auf dem Weg nach Suomenlinna

Blick hinüber nach Helsinki

Blick von der Anlegestelle hinüber nach Helsinki

Festungsanlage

Festungsanlage

Keine Hobbithöhlen, sondern Munitionslager

Keine Hobbithöhlen, sondern Munitionslager

Festung von innen

Festung von innen

Bucht von Helsinki

Bucht von Helsinki

Die Anlage war bis 1973 militärisch genutzt und ist nun als UNESCO Weltkulturerbe ein geschichtlich interessanter  Touristenmagnet. Neben den eindeutig militärischen Bauten, wie Kasematten, Munitionslagern, einem Trockendock, Mörserstellungen und Kasernen, gibt es nämlich auch malerische und verträumte Ecken. Ich habe – wie auch schon im Presidio in San Francisco – darüber den Kopf geschüttelt, wie einer der schönsten und markantesten Flecken der Stadt jahrhundertelang dem Militär vorbehalten sein konnte. Gut, dass das nicht mehr so ist.

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