Im Moment bastele ich an einer neuen Version von zzap – meinem Micromessaging Tool, das ich zwischen 2005 und 2008 entwickelt hatte. Zu jeder Nachricht soll dabei der Ort gespeichert werden, an dem die Nachricht versendet wurde.
Das ist eigentlich kein Problem mehr, seit die modernen Smartphones HTML 5 mit der geolocation API unterstützen. Die Methode
navigator.geolocation.getCurrentPosition
wird mit den Namen von zwei Callback Functions für success und error aufgerufen, an die dann das Positionsobjekt mit Angabe zu Längen- und Breitengrad übergeben wird. Interessierten sei hier die offizielle Dokumentation nahegelegt (W3C: Geolocation API Specification).
Eigentlich ganz einfach. Genau – eigentlich!
Der Teufel steckt natürlich mal wieder im Detail. Eine entsprechende Seite war schnell gebaut. zur Darstellung der Karte verwende ich OpenStreetMaps und alles wäre so schön – wenn die zurückgelieferten Koordinaten nicht so schrecklich ungenau wären.
Warum so ungenau?
Ich habe in den letzten zwei Wochen etliche Positionsbestimmungen in Berlin (Kreuzberg, Mitte, Prenzlauer Berg), Hannover und Kirchhorst (einem Vorrort von Hannover) und im Stau auf der A2 ausprobiert. Die Ergebnisse lagen häufig um bis zu 200-300m daneben – egal ob im hochverdichteten Kreuzberg oder auf dem Land. Manchmal stimmten sie aber auch bis auf 5m.
Ich hatte zunächst mein Handy – ein immer nocht recht aktuelles HTC Desire S mit Android 2.3.5 im Verdacht. Andererseits funktioniert die Peilung bei Google Maps sehr schnell und präzise.
Immer exakt gleich falsch
Als ich mir dann die Daten ansah, entdeckte ich, dass ich bei den Meldungen aus Kirchhorst immer um ca. 300m auf den Acker verschoben wurde – und zwar bis auf 8 Nachkommastellen immer auf exakt dieselbe falsche Position. Das machte mich dann doch etwas stutzig. Bei Recherchieren fand ich dann den Artikel “Präzise GPS-Daten über die W3C Geolocation API bekommen” von Rolf Dormann. Seine zusammenfassende Erkenntnis (Zitat):
- Es ist möglich, über die W3C Geolocation API an die GPS-Daten zu kommen.
- Die ersten Daten, die die beiden dafür vorgesehenen Methoden liefern, sind nie GPS-Daten.
- Irgendwann kommen GPS-Daten.
- Über einen einmaligen Aufruf von getCurrentPosition kommt man nicht an GPS-Daten.
Mann bekommt zwar sehr schnell Positionsdaten, allerdings aus einer Funkzellenabfrage. GPS Daten kommen erst später, und man muss die Position dazu mehrfach abfragen.
So – und damit soll man nun eine intuitive, schnelle Mobile Website bauen, die dann auch noch auf allen wichtigen Geräten funktioniert. grrrr…
Die Überschrift ist eigentlich etwas zynisch gemeint – aber nur ein bisschen.
Ich bin seit fast 20 Jahren Onliner. Damals, im letzten Jahrtausend bin ich noch mit DOS PC und 19.200er “High Speed” Modem durch die Mailboxen gehirscht und habe E-Mails per FidoNet verschickt (wir waren jung und hatten ja nichts anderes…) Einerseits extrem cool, dass so ein gigantisches Netzwerk fast nur von Hobbyisten betrieben wurde. Aber eigentlich waren alle scharf auf das Profi-Zeug, das Unis und Konzerne nutzten.
Vor 15 Jahren war es für mich eine Herausforderung, als Privatperson überhaupt an einen bezahlbaren Internetanschluss zu kommen.
Vor 10 Jahren war es eine Herausforderung einen schnellen Internetanschluss zu bekommen ohne Katastrophen beim Anschluss zu erleben
Vor 5 Jahren war es eine Herausforderung, einen schnellen, bezahlbaren mobilen Netzzugang zu bekommen.
Heutzutage scheint es zunehmend schwieriger, an einen verlässlichen Internetanschluss zu kommen. Ein paar Beispiele:
Zuhause
Telekom DSL 6000. Eigentlich der VW Golf unter den Anschlüssen – langweilig, aber zuverlässig. Nein, nicht wirklich. Dass die Telekom YouTube so weit runterbremst, dass man es kaum noch nutzen kann ist ja bereits bekannt. Leider sind wir zusätzlich von extrem häufigen Netzaussetzern betroffen. Das kann eine kurzer Disconnect sein, oder auch schon mal wie heute zu einem Tag Quasi Komplettausfall führen. Das ist schon blöd, wenn man nur ein wenig privat rumsurft, aber wenn man über RSA / VPN Tunnel auf mehreren Servern arbeitet geht es gar nicht. Jeder Disconnect lässt alle offenen Verbindungen zusammenbrechen und man benötigt dann 5-10 Minuten, um alles wieder neu aufzubauen und sich einzuloggen. Ernsthaft und konzentriert arbeiten kann man so eigentlich nicht.
Unterwegs
Ich nutze seit mehreren Monaten regelmässig einen UMTS-Stick von Vodafone. Die haben ja angeblich das beste Netz. Wenn man erst mal eine Verbindung hat, kann ich mich (abgesehen von Preis und Datenvolumen) auch nicht beklagen. Allerdings kann es extrem enervierend sein, überhaupt einen Connect hinzubekommen. Teilweise habe ich mehr als 20 Minuten gebraucht und musste dazu die Software oder sogar den ganzen Rechner mehrer Male neu starten.
Andere Stimmen
Von Freunden und Kollegen höre ich ähnliches. Regelmässige Ausfälle bei Kabel Deutschland, Versatel und so weiter. Das geht sozusagen einmal quer durch den Providergarten.
Man kann jetzt natürlich trefflich über die Ursachen spekulieren: Extremer Kostendruck, Fachkräftemangel im Infrastrukturbereich, immer komplexere Netztopologien, Hackerangriffe, Eingriffe der Zugangsprovider in den Netzwerkverkehr (DNS-verbiegen, Zwangsproxys,…), staatliche Eingriffe durch Regulierung oder Abhörmassnahmen, Vorratsdatenspeicherung und so – was weiss denn ich? Wahrscheinlich ist es von allem etwas.
Die Frage ist, was man selber nun machen kann. Mindestens sollte man die Abhängigkeit von einer einwandfrei funktionierenden Netzanbindung reduzieren. Solch ein Mist, wie Cloud-Services und verkrüppelte Endgeräte, wie das iPad ist daher eigentlich schon mal völlig Tabu. Als Firma sollte man ernsthaft überlegen, zentrale Dienste wieder inhouse zu holen.
Privat wäre vielleicht auch ein Blick zurück angebracht, zum Beispiel zu Fido. Das war damals nach heutigen Massstäben ja nur Hybrid-Online. Mails und Foreneinträge hat man offline gelesen und geschrieben und ist nur online gegangen um seinen Kram zu verschicken und nach Neuem zu gucken. Das sparte Telefongebühren und – wichtiger – half die Ports der Mailboxen freizuhalten.
Das klingt für junge Ohren wahrscheinlich unerträglich (Opa twittert vom Krieg).
Andererseits – wozu benötigen wir denn tatsächlich die ständige Verbindung? Geht das nicht auch alles asynchron?
Die ganze Social Media Funktionalität von Facebook gabe es ja damals im Prinzip ja auch schon. News lesen? Man kann Channels abonnieren und zwei- drei mal pro Tag pollen. Für Mails war das ja ohnehin jahrelang Standard. Banking ist auch denkbar ohne eine stehende Verbindung. Chatten, Skypen und Actionspiele sind dann nicht drin. Was habe ich vergessen?
Irgendwie ein interessanter Gedanke – mal wieder völlig gegen den Mainstream, aber das kennt man ja von mir.
Was tun mit einem langen Wochenende, wenn man nicht stundenlang im Stau auf der A2 nach Berlin stehen will? Zum Beispiel gar nicht erst losfahren, sondern gleich in Niedersachsen bleiben. Gesagt, getan. Das geht natürlich umso besser, wenn die Süsse zu Besuch kommt. Wir hatten dann auch ein nettes Programm, das daraus bestand, Teile der Verwandtschaft abzuklappern, Freunde zu treffen, und Ausflüge in die nähere und nicht mehr ganz so nahe Umgebung zu machen.
Dazu gehörten Wanderungen durch die Mark Brandenburg nahe Leinemasch, ein Ausflug in die Altstadt von Hameln und ein Besuch in dem von Frank O. Gehry entworfenen Museum Marta Herford, wo es eine tolle Ausstellung über den Erfinder, Architekten und Visionär Richard Buckminster Fuller zu sehen gab.
Kulinarische Besonderheiten waren das grösste Stück Erdbeerkuchen mit Sahne, das ich je gegessen habe (Mövenpick am Kröpcke), leckeres Tafeln beim Griechen, der damit verblüffte, dass man sich das Essen wie spanische Tapas zusammenstellen musste. Zum Ausgleich gab es dann aber auch keinen Ouzo, obwohl der Laden Ouzeria hiess. Macht nix – ich trinke das Zeug eh nie. Bei Marta Herford gab es ein ganz ausgezeichnetes Saltimbocca.
Alles sehr schön und entspannt. Und nun geht es frisch gestärkt in eine kurze, knackige Woche.
Hier sind die obligatorischen “Beweisbilder”.
Hameln Altstadt
Marta Herford
Leinemasch - 4min zu Fuss von meinem Zweitdomizil entfernt
Maschsee mit Hannoverscher Skyline
Seit über zwei Jahren bin ich stolzer Besitzer Halter eines Cabrios – eines schicken Peugeot 207cc mit dem ich sehr zufrieden bin. Anfängliche Bedenken, ob offen zu fahren überhaupt das Richtige für mich ist, wehten gleich bei der ersten Ausfahrt über Bord. Seitdem steht für mich fest, daß ein richtiges Auto bei schönem Wetter seine Mütze abnehmen können muss.
Da ich momentan Zeit habe und die Sonne scheint, machte ich mir schon mal Gedanken über den möglichen Nachfolger meines Schätzchens, denn im nächsten Frühjahr läuft der Leasingvertrag aus. Ein schickes und bezahlbares Cabrio muss es sein – klar. Der 207cc ist weiterhin mein Favorit, aber die Konkurrenz sollte man auch ruhig im Auge behalten. Für den Mazda MX5 bin ich zu groß, der Mini wäre auch interessant, ist aber recht kostenintensiv und ich mag das schwülstige Cockpitdesign nicht. Neulich fiel mir auf, daß es vom knuffeligen Fiat 500 auch eine “oben ohne”-Variante gibt, die ich auf dem Paiper recht ansprechend fand. Heute habe ich ihn probegefahren.
Fiat 500c von vorne
Sympathiebolzen
Retroautos stehe ich meist recht skeptisch gegenüber. Ich konnte weder dem VW New Beetle, noch Chryslers PT Cruiser etwas abgewinnen. Der Mini ist zwar recht knuffig, aber für den Namen viel zu groß – naja und der Preis! Aber hier ist ein Auto, daß ich für das beste europäische Retroauto bisher halte. Ein Sympathiebolzen; Eine Knutschkugel durch und durch. Die Grundform des alten Fiat 500 wurde so genau getroffen und nur moderat vergrößert. Das Autochen ist mit seinen ca. 3,60 immer noch sehr klein, aber zwickt nicht mehr unter den Achseln – im Gegenteil. Ich saß mit meinen 1,90m bequem, aufrecht und mit reichlich Kopffreiheit und selbst in der zweiten Reihe kann zur Not mal jemand Platz nehmen. Das hatte ich nicht erwartet.
Fiat 500c geschlossen
Genau wie der 500er aus den 50er Jahren ist der aktuelle 500c übrigens kein “echtes” Cabrio, sondern “nur” mit einem Faltstoffdach ausgestattet. Dem Spass seht das aber nicht entgegen und chic ist es auch.
Fiat 500c offen
Fiat 500c Einblicke
Die ganze Gestaltung ist bis in das kleinste Detail stimmig. Die Farbwahl (Permuttweiss, rotes Stoffverdeck) korrospondiert mit dem Innenraum: Das sehr schöne Armaturenbrett ist in Wagenfarbe gehalten, die guten Seitenalt bietenden Sitze haben entsprechenden Farben, es ist genau an den richtigen Stellen Chrom zu finden und es gibt 100 hübsche Details an allen Ecken und Enden. Keine Frage: Das ist eines der hübschesten Autos auf dem Deutschen Markt.
Fiat 500c Armaturenbrett
Okay, zugegeben: Ich habe mich in das Autochen verguckt.
Nun war der originale 500er ein extrem spartanisches Gefährt. Davon ist nun keine Rede mehr. Mein Testwagen hatte 100PS und war komplett ausgestattet: 6-Gang Getriebe, Servolenkung, weisses(!) Lederlenkrad, Klimaanlage (sehr wirksam!), eletrische Fensterheber, elektrische Spiegelverstellung, das Radio kann neben CDs auch MP3 von CD-ROM und USB Sticks abspielen und ist mit einer Bluetooth Freisprecheinrichtung ausgestattet. Das Faltverdeck funktioniert natürlich ebenfalls elektrisch, und, und, und…
Wie fährt er?
Gut. Trotz nur 2,3m Radstand ist der Komfort ordentlich, die 100PS sorgen für recht ansehnliche Fahrleitungen, auch wenn der 500er keine Rakete ist. Auf der Autobahn kann man bis 180 mitschwimmen – mehr aber auch nicht. Wenn man es eilig hat, muss man das Motörchen recht hoch drehen. Dann wird der Sound auch etwas knurrig – bis dahin fährt man aber angenehm geräuscharm. Die Verarbeitung macht auch einen soliden Eindruck; Die Karosserie ist Verwindungssteif und nichts klappert. Fiat ist auch nicht mehr das, was es mal war – und das ist gut so!
Mein Fazit
Das Auto fährt gut, ist hübsch, komplett ausgestattet, gut verarbeitet und noch vergleichsweise bezahlbar. Lediglich der winzige Kofferraum, die mit offenem Verdeck sehr eingeschränkte Rücksicht und das nicht vorhandene Überholprestige auf der Autobahn trüben das Bild etwas. Ob man damit leben kann und ob einem das Gebotene ca. €18.000,- wert sind, muss jeder für sich entscheiden. Ich halte den 500c jedenfalls für ein durch und durch gelungenes Auto, aus dem man mit breitem Grinsen im Gesicht aussteigt.
Ach, und bevor jemand mit “Frauenauto” anfängt: 50% der Käufer sind Männer. :-)
Nerds und Publisher warten gespannt auf das kommende Tablet von Apple, von dem nicht weniger erwartet wird, als den Zeitungs und Buchmark gehörig aufzumischen. Was muss das Gerät bringen, um den (sehr) hohen Erwartungen gerecht werden zu können?
Es soll denselben Lesekomfort, wie Papier bieten, aber auch als (Web-)Surftablett taugen und mindestens auch noch Videos abspielen können. Eine lange Akku-Laufzeit ist natürlich auch unabdingbar. Bisher ist dieser Spagat nicht zu schaffen. Knackpunkt des neuen Gerätes ist das Display.
Der hohe Lesekomfort, wie ihn die E-Ink Displays von E-Bookreadern bieten, kommt einerseits von deren hoher Auflösung und weil sie passiv (also nicht leuchtend) sind. Zudem verbrauchen sie nur beim Umblättern Strom. Eine Akkuladung kann also unter Umständen Wochen halten. Leider sind sie bisher nur in Schwarz/Weiss erhältlich und sehr langsam. Ein Bildwechsel dauert schon mal eine Sekunde. Damit sind keine Videos möglich und selbst normale Menübedienung ist unkomfortabel. Videotaugliche Farbdisplays sind aber bisher einfach zu stromhungrig und beim konzentrierten Betrachten (= lesen) auf Dauer nicht augenschonend.
Was hat Apple also in der Pipeline? Ich wage mal einen Blick in die Glaskugel:
Für denkbar halte ich ein Display, wie es seit geraumer Zeit im OLPC XO eingesetzt wird, aber vielleicht wird es auch ein Mirasol-Display?
Das Pixel Qi Display des OLPC XO hat zwei verschiedene Betriebsmodi: Mit aktiver Hintergrundbeleuchtung scheint es ein ganz normales Farb-LCD zu sein. Sobald man aber die Hintergrundbeleuchtung abschaltet, hat man es mit einem Schwarz-Weiss Display zu tun, das eine dreimal so hohe Auflösung hat, kaum Strom verbraucht und in der Sonne gut ablesbar ist. Hier ist ein Video mit einem Prototypen in einem normalen Acer-Notebook:
Das Mirasol Display von Qualcomm arbeitet hingegen mit winzig kleinen Spiegeln, die jeweils Licht einer bestimmten Wellenlänge (=Farbe) reflektieren. Ein Prototyp wurde gerade auf der CES in Las Vegas vorgeführt:
Ein normales LCD wird jedenfalls höchstwahrscheinlich nicht nicht im iSlate (falls es so heissen wird) verbaut werden. Ich bin auf das Apple Event am 26. Januar gespannt.
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Der 26. Chaos Communication Congress wird vom 27. bis zum 30. Dezember unter dem Titel “Here be Dragons” im Berliner Congress Center am Alexanderplatz stattfinden. Der Kongress der vom Chaos Computer Club ausgerichtet wird, bietet auch dieses Jahr wieder aktuelle Themen aus dem Spannunggebiet Technik, Sicherheit und Politik. Es stehen genügend interessante Veranstaltungen in dem Fahrplan, die mich zu einer Teilnahme animieren.
Nun habe ich relativ wenig Lust, mein schönes 15″ MacBook mitzunehmen, weil dieser Kongress extrem wuselig ist und ich nicht so auf versehenlich über Tastaturen verschüttete Getränke stehe. Zudem wiegt das Teil immerhin 2,5Kg, was etwas nervt, wen man den ganzen Tag damit rumläuft. Aber ganz ohne angemessene Technik möchte ich dann auch wieder nicht erscheinen.
Da erinnerte ich mich darin, daß noch ein fast unbenutztes Netbook in meinem Schrank liegt: Ein sehr anständiges Lenovo S10. Um ein bischen zu bloggen, Mails zu schreiben, zu twittern und so reicht das doch locker aus. Mal sehen – einschalten, Windows XP bootet – und das Gerät ist erstmal 40 Minuten mit Updates beschäftigt nur um hinterher extrem lahm zu laufen. Hmpf… :-/
Vielleicht doch mal Linux als Desktop?
Da erinnerte ich mich daran, daß das aktuelle Ubuntu Linux (Version 9.10) angeblich Netbooks sehr gut unterstützen soll. Ich möchte allerdings die normale Version und nicht Netbook Remix einsetzen. Also schnell mal das Disk-Image runtergeladen (http://www.ubuntu.com/getubuntu/download). Zur Vorbereitung habe ich noch die Festplatte defragmentiert, damit anschliessend die Windows-Partition problemlos verkleinert werden kann.
Mangels CD-Brenner muss die Installation per USB-Stick vorgenommen werden. Dazu habe ich das Ubuntu Disk-Image per UNetbootin (zu finden bei Sourceforge) auf einen leeren 4GB-USB Stick installiert und anschliessend von diesem das Netbook neu gestartet. Die Hardware wurde sofort korrekt erkannt, Linux läuft und auf dem Desktop findet sich das Icon, mit dem Ubuntu auf der Festplatte installiert werden kann. Windows lasse ich 50GB übrig, den Rest bekommt Linux. Zack!
Nach der Installation zickt das WLAN noch ein bischen. Es muss unter “Systemverwaltung/Hardware-Treiber” noch der Broadcomm-STA Treiber aktiviert werden und nach einem Neustart funktioniert alles einwandfrei. Ich bin beeindruckt. Aber noch bin ich ja nicht fertig…
Noch ein paar Einstellungen angepasst und jetzt werde ich kühn: Wäre doch schön, wenn man von dem Rechner aus auch drucken könnte. Ich habe einen HP OfficeJet Pro 8500, der im Netzwerk hängt. Ich bin ehrlich verblüfft – nach knapp drei Minuten habe ich erfolgreich die Testseite gedruckt. Das liegt vermutlich daran, daß Linux und Apple das selbe Drucksystem (CUPS) verwenden. Super!
Jetzt gibt es noch eine Hürde: Den UMTS-Stick zum Laufen zu bringen, damit man Online gehen kann, falls das WLAN auf der Konferenz wieder überlastet ist. Ich habe einen Stick von Vodafone (Huawei K3520) und befürchte das Schlimmste, weil ich mich noch an den Krampf erinnere, das Ding am Mac zum Laufen zu bringen. Aber siehe da: Unter “Einstellungen/Netzwerkverbindungen/Mobiles Breitband” wird der Stick erkannt, jetzt noch Vodafone Websessions auswählen – und läuft!
Zum Schluss noch mit der Aktualisierungsverwaltung die Pakete auf den neuesten Stand gebracht, und zwei lebenswichtige Programme installiert: Das süchtigmachende Spiel “Gweled” per Paketverwaltung installiert und Skype runtergeladen und per Doppelklick installiert. Selbstverständlich funktionieren Lautsprecher, Mikrofon und Webcam sofort.
WOW – wenn ich daran denke, wie Linux mal angefangen hat: 30 Disketten Slackware 0.99 neukompilieren des Kernels. Alles im Textmodus, weil ich die Timingeinstellungen der Grafikkarte nicht kannte…
Ach ja, es funktioniert übrigens nicht nur alles einwandfrei, sondern auch zackig schnell. Wozu hatte ich eigentlich nochmal Windows auf der Kiste?
Heute schreibe ich mal etwas völlig anderes: Einen kurzen Autotest. Mein Aufenthalt in Kalifornien liegt leider schon wieder eine Woche zurück. Eine Sache, die mir dort auffiel, ist die im Vergleich zu Deutschland sehr hohe Anzahl von Hybridautos. Das betrifft sowohl die absolute Zahl, als auch die wesentlich größere Auswahl an Modellen. Das hat mich neugierig gemacht, wie sich so ein Auto wohl fahren mag.
Bei uns gibt es ja kaum Auswahl: Lexus ist mir viel zu teuer und den Toyota Prius finde ich optisch und finanziell völlig unattraktiv. Seit kurzem gibt es aber auch in Deutschland den neuen Honda Insight für einen recht korrekten Preis ab €20.000,-. Das Vorgängermodell wurde in den USA bereits seit 1999 verkauft.
Aus Neugier habe ich heute eine kleine Probefahrt mit dem Topmodell Elegance (Listenpreis €22.200,-) unternommen. Was ich im Vorfeld bereits vermutet habe, hat sich dabei bestätigt: Das Auto ist auf amerikanische Fahrweise optimiert. Wer sich darauf nicht einlassen möchte, der wird keine Freude daran haben und auch kaum sparen. Aber der Reihe nach.
Design und Layout
Bei der ersten Annäherung fällt auf, daß der Wagen in der Grundform dem Toyota Prius ähnelt, aber insbesondere im Frontbereich deutlich gefälliger gestaltet ist. Ein erster Blick in den Innenraum zeigt unerwartete Größe. Selbst hinter einem großgewachsenen Fahrer ist noch absolut ausreichende Beinfreiheit. Der Kofferraum ist ebenfalls recht großzügig ausgefallen. Das Raumangebot ist also absolut familientauglich.
Grundform - ähnlich dem Toyota Prius
Gefällige Frontpartie
Vorne viel Platz
Hinten auch viel Platz
Innenraum
Wenn man auf dem Fahrersitz Platz genommen hat, wird man mit einem recht bunten und verspielten Cockpit konfrontiert. Die verwendeten Materialien wirken zwar etwas billig, aber die Verarbeitung ist tadellos. Wie ich bereits andeutete, ist der Insight im Wesen ein richtig amerikanisches Auto. Das bedeutet mehrere Getränkehalter und Vollautomatik für alles: Lichtsensor, Regensensor, Klimaautomatik und selbstverständlich ein Automatikgetriebe.
Honda Lichtfestspiele
Fahren
Von den vielen Einstellmöglichkeiten und elektronischen Spielereien lasse ich mich erstmal nicht ablenken. Mich interessiert ja in erster Linie, wie sich der Wagen fährt. Also Motor gestartet, Wahlhebel auf “D” und los geht es. Bis zur ersten Kreuzung ist nichts ungewöhnliches zu vermelden – der Insight fährt, wie ein normales Auto. Als ich anhalte, um den Querverkehr durchzulassen wird sofort der Motor abgeschaltet. Sobald ich den Fuß von der Bremse nehme, startet er wieder. Das geht unauffällig und so schnell, wie man braucht um den Fuß von der Bremse auf das Gaspedal zu setzen – ich kann sofort weiterfahren. Bei längerem Anhalten sprang der Motor übrigens von selbst wieder an – vermutlich weil die Klimaautomatik lief.
Das Mitschwimmen im Stadtverkehr und auf der Landstrasse ist völlig problemlos und der Honda ist dabei ein sehr angenehmes leises Auto. Die Anzeigen ermutigen dabei stets zu vernünftiger Fahrweise. Die Tachobeleuchtung wechselt zwischen blau, türkies und grün. Blau bedeutet, daß man viel verbraucht, grün zeigt günstigen Verbrauch an und türkies ist so lala – zum Beispiel bei normalem Beschleunigen. Zudem gibt eine Anzeige, die stets den aktuellen Verbrauch und den Durchschnittsverbrauch auf der Fahrt anzeigt. Das Fahrwerk ist recht straff – etwas straffer, als es dem Charakter des Autos entspricht aber nicht unkomfortabel. Der Geräuschpegel ist sehr gering, solange man sparsam fährt. Bis hier ist alles toll.
Natürlich musste der Insight auch einen kleinen Abstecher über die Autobahn mitmachen. Kurz gesagt: Hier liegt meines Erachtens die größte Schwäche. Mitschwimmen bis 130km/h ist kein Problem, aber hohe Geschwindigkeiten oder starkes Gasgeben um in kleine Lücken einzuscheren quittiert der kleine 1,3L Bezinmotor mit langem, lauten Aufheulen und wenig Beschleunigung. Das nervt!
Fazit
Ist der Honda Insight nun ein empfehlenswertes Auto? Ich finde ja, aber nicht für jeden. Wenn man nur selten die Autobahn nutzt und ansonsten an leisem, gleichmäßigen Dahingleiten Spass hat, findet man in ihm ein bezahlbares, geräumiges, komfotables und gut ausgestattetes Auto mit guten Verbrauchswerten. Ich kam in meiner gemischten Testfahrt (Stadtverkehr, Landstrasse, Autobahn) mit laufender Klimaanlage auf einen Durchschnittsverbrauch von 5,5L Super. Mein derzeitiges Auto verbraucht da ziemlich genau die Hälfte mehr.
Wer es aber häufig eilig hat und viel auf der Autobahn unterwegs ist, der ist vermutlich mit einem guten Diesel besser bedient.
Für mich ist das Auto interessant, aber ich würde es selber vermutlich nicht kaufen, solange es in Deutschland kein Tempolimit auf Autobahnen gibt. Der Honda gab mir aber ein Gefühl, wie sich künftige Elektroautos fahren können. Anders als heutige Benziner, aber wirklich nicht unattraktiv.
Ahhhh, 4 Tage frei.
So langsam verblasst der gestrige Strassenwahnsinn. Um 17:15 Feierabend in Hamburg – um 22:15 zu Hause in Berlin. Bis zur Autbahn im “weniger-als-Schritt-Tempo” um dann nahtlos in einen 15 KM-Stau überzugehen und die restlichen ca. 250 Km bis Berlin Stoßstange an Stoßstange. Das brauche ich nicht so häufig.
Aber nu ist erstmal Ruh’!
Mein Leben hat sich geändert. Seit letzter Woche arbeite ich vor Ort beim Kunden. Genau wie früher. Und genau wie früher ist es mal wieder eine Bank. Allerdings diesmal nicht in Zürich. Das bedeutet für mich, mehrere Tage pro Woche hintereinander nicht mehr zu Hause zu sein. Das bedeutet auch, “anständig” gekleidet zu sein. Nicht mehr die Geek-Uniform (Jeans und Kapuzenshirt), sondern schwarze Hosen, blaue Hemden, Sakko und ordenliche Schuhe von Lloyd. Das bedeutet feste Arbeitszeiten und klare Hierarchien. Das bedeutet freundliche und gediegene Umgangsformen, eine klare Pausenregelung und eine wirklich ausgezeichnete Kantine mit sehr günstigen Preisen. Es bedeutet, der Bürostandort ist keine “angesagte Location”, sondern ein nüchterner 70er Jahre Zweckbau mit Klimaanlage, die auf unglaubliche 24 Grad eingestellt ist (Frauen…). Es gibt keinen unregulierten Internetzugang – alles wird protokolliert und die Hälfte wird geblockt. Daher kaum Kontakt zu meiner Firma – aber im Gegenzug konzentriertes Arbeiten.
Das fühlt sich ganz schön anders an – aber wirklich nicht schlecht.
Heute Nacht waren in Brandenburg Temperaturen bis zu -20 Grad. Wie ich auf die Idee kommen konnte, daß ich heute morgen einfach so in den Zug steigen und nach Hamburg zur Arbeit fahren kann, ist mir im Nachhinein unklar. Die Bahn bekommt ja schon den normalen Betriebsablauf nur mit Ach und Krach einigermaßen auf die Reihe.
Selbstverständlich war dann heute morgen komplettes Chaos – oder eigentlich auch wieder nicht. Streng genommen war es sogar ganz ruhig. Es fuhr nämlich schlichtweg nichts in Richtung Hamburg. Es kamen zwar im Minutentakt sinnlose Durchsagen, welcher Zug nun wieder wieviel Verspätung hat (Mindestens 45 – meist ab 60 Minuten aufwärts), daß Waggons fehlen, Reservierungen teils in anderen Waggons sind und Teile des Zuges unbeheizt sind. Aber das war unter dem Strich alles total egal – weil ohnehin kein Zug fuhr.
Geringfügige Differenz zwischen Ist- und Soll
Ich habe mir das bis 9:00 angesehen (bis dahin waren bereits 3 Züge fällig und nicht gefahren) und bin dann wieder nach Hause gefahren um von dort zu arbeiten. Was für ein Glück, daß ich den Laptop nicht in Hamburg hatte. Warum ist die Bahn eigentlich nicht so ehrlich und sagt folgendes durch:
“Wir bekommen heute überhaupt nichts auf die Reihe, gehen Sie bitte einfach wieder nach Hause“?
Das wäre wohl zu ehrlich, oder? Super Einstand für 2009 übrigens…
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