tiny little gizmos

Anna, hast Du mich grad erschreckt…

Ich bin ja bekennender Nokia N8 Fan. Tolle Hardware, lange Akkulaufzeit und eine richtig klasse Kamera von der ich regen Gebrauch mache. Ich finde im Gegensatz zu den ganzen komischen Puschels in den Redaktionen der Tech- und Mobile Blogs auch das Betriebssystem Symbian^3 gar nicht mal schlecht, z.B. weil die Akku-Laufzeit im Vergleich zu iPhone und Android recht lang ist. Allerdings konnte es noch ein bisschen Feinschliff gebrauchen. Kleines Beispiel: Man kann zwar eine ganze Reihe von E-Mails in der Liste markieren und in einem Rutsch löschen – aber bei SMS Listen geht das nicht, sondern man muss jede einzeln entfernen. WTF? Baut Nokia seit 12 Monaten Handies oder seit fast 20 Jahren?

Aber Besserung war versprochen. Seit dem Frühjahr war das Update mit dem Namen Anna angekündigt und seit zwei Wochen ist es dann auch endlich mal erhältlich. Leider ist es so umfangreich, dass man es nicht mehr direkt auf dem Handy installieren kann, sondern das nun per Computer erledigen muss.

So what?

Tja, leider bin ich Apple User. Nokia hat auf der Seite http://www.nokia.com/softwareupdates nur den launigen Rat, dass Apple User das Update nur direkt auf dem Telefon ausführen können. HALLO – das geht ja gerade nicht!

Um es kurz zu machen: Unter http://betalabs.nokia.com/apps kann man nach Registrierung (wozu eigentlich?) den Nokia Software Updater for Mac – beta! herunterladen. Nicht, dass da irgendwo der leiseste Hinweis gestanden hätte. *grrr* – aber nun gut.

Also das N8 per USB Kabel anschliessen, Software starten, Handy wird erkannt, neue Software runtergeladen und die Installation beginnt… und läuft… und läuft… und läuft… und nach 35 Minuten steht da immer noch, ‘less than 1min remaining’ und dass man auf gar keinen Fall das Handy ausschalten soll, weil man sonst das Gerät himmelt.

Hrrgttnchml!

Irgendwann riss mir dann der Geduldsfaden und habe das Telefon natürlich doch aus- und wieder eingeschaltet (Ich sach nur: “Hello! IT Support… Did you turn it off and on again?”).

Was ist nun böses passiert?

Gar nix, ausser dass sich der Installer auf dem Mac aufgehangen hat – und zwar so böse, dass er sich nicht beenden liess und auch ‘nen Rechnerneustart sabotiert hat. Da half nur noch harter Reset. Mit genau so ‘nem Scheiss vergrätzt Nokia treue Kunden. Das ist so unnötig!

Aber – ich habe nicht wie befürchtet das Handy gebrickt, sondern das Update hat funktioniert und dem Gerät spürbar gut getan. Die Bedienung ist jetzt irgendwie flüssiger, viele kleine Macken wie die o.g. sind nun ausgebügelt und das N8 sieht mit der neuen Grafik ganz frisch aus. Quasi ein neues Smartphone für €0,-

Ich find’s gut!
Hier ist übrigens noch ein Foto von letztem Freitag Abend, dessen Qualität zeigt, warum ich das Handy so mag:

Café Schönbrunn bei Nacht

Laue Sommernacht vor dem Café Schönbrunn

 

Helikopter – Neuzugang

Vor fast genau 5 Jahren widmete ich einen meiner ersten Artikel (“Wenn schon kompliziert, dann richtig“) hier in diesem Blog einem neuen, kleinen, feinen Spielzeug: Einem Modellhubschrauber, den ich frisch erstanden hatte. Es war eine Bell 47G von Graupner.

Mit dem heutigen Neuzugang bin ich nunmehr Besitzer von drei Hubschraubern. Ein “richtiger” (d.h. einer der gesteuert wird, wie ein grosser) ist zwar noch immer nicht dabei, aber ich finde es verblüffend, wie unterschiedlich die Konzepte der drei kleinen Pustefixe sind.

Heliparade

Heliparade

Von rechts nach links:

Die Graupner “Bell 47G” ist ein Koaxialhubschrauber, d.h. die Maschine hat zwei übereinanderliegende, gegenläufige Rotoren mit 35cm Durchmesser. Diese sollen das Drehmoment ausgleichen, damit sich der Hubschrauber nicht um die Hochachse dreht. Dieses sogenannte Gieren wird bei “richtigen” Hubschraubern, die nur einen Rotor mit zwei, drei vier oder sechs Rotorblättern haben, über den Heckrotor kontrolliert. Die 47G wird per Funk mit einer vollwertigen 35MHz Vierkanalanlage gesteuert. Es kann also das Nicken (vorwärts, rückwärts), Gieren (um Hochachse drehen), Rollen (um Längsachse drehen, also seitwärts fliegen) und natürlich die Drehzahl (also rauf, runter) kontrolliert werden. Die wechselbaren Lithium-Polymer Akkus werden über ein vergleichsweise professionelles Ladegerät aufgeladen.

Das kleine Maschinchen in der Mitte (Silverlit PicooZ) hatte ich mal spontan bei Conrad in Hamburg für €20,- mitgenommen um mir die Zeit im Hotezimmer zu verkürzen. Es wiegt gefühlt so ungefähr gar nichts (20g), hat einen Rotor mit sagenhaften 13,5cm Durchmesser und einen winzigen Heckrotor. Gesteuert wird über Infrarot auf zwei Kanälen. Eigentlich kann der winzige Heli nur rauf/runter und um die Hochachse drehen. Ich habe den Schwerpunkt mit einer Büroklammer im Schaumstoffbody etwas nach vorne verlagert, so dass der Micro-Heli stets ein bisschen vorwärts fliegt. Der fest eingebaute Akku wird an der spielzeugartigen Fernsteuerung aufgeladen.

Der heutige Neuzugang hört auf den etwas bescheuerten Namen “Air Leader”. Aber nach dem Erstflug kann ich schonmal sagen, dass es ein feines kleines Maschinchen ist, das mit filligraner Mechanik und sehr stabilem Flugverhalten begeistert. Es ist wiederum ein Koaxialhubschrauber, dessen vier Rotorblätter einen Durchmesser von 20cm haben. Man beachte den soliden Aufbau aus Metall und die klappbaren Rotorblätter, die bei unglücklichen Landungen Bruch vermeiden helfen.

Feinmechanik: Speey2g407

Feinmechanik: Speey2g407

Sehr ungewöhnlich – quasi “verdreht” – sieht der fast waagerecht angebrachte Heckrotor aus. Damit kommen wir auch schon zur wiederum anderen Steuerung. Die Rotorblätter sind nicht drehbar mit einer Taumelscheibe verbunden und können somit nicht zyklisch verstellt werden. Der Heli kann somit nur entlang und um die Hochachse gesteuert werden: Rauf/runter und durch unterschiedliche Drehzahlen der beiden Rotoren drehen. Der waagerechte Heckrotor dreht sich normalerweise gar nicht, ausser um den Heli nach vorne oder hinten zu kippen und somit den Vorwärts- oder Rückwärtsflug einzuleiten.

Die Funkfernsteuerung hat somit 3 Kanäle und nutzt das 2,4 GHz Band, auf dem auch WLAN und Bluetooth senden. Der Vorteil gegenüber einer konventionellen 35MHz Anlage liegt darin, dass man sich nicht mit einem Quarzpaar auf eine feste Frequenz festlegen muss. Sender und Empfänger koppeln sich nach dem ersten Einschalten automatisch, was schon mal eine Minute dauert. Geladen wird der fest eingebaute Akku wahlweise über die recht spielzeugartige Fersteuerung, oder über ein mitgeliefertes USB Kabel.

So, ich muss jetzt mal weiter fliegen über. Der Akku ist wieder aufgeladen…

Mechanik, oder: wie rund ist Dein Kreis?

Elektronik ist ja sehr nett, aber sie bleibt irgendwie abstrakt. Mechanik ist konkret und faszinierend. Ich könnte stundenlang irgendwelchen mechanischen Steurungen zuschauen. Mechanik hat eine eigenen Ästhetik. Hier ist zum Besipiel ein Film aus den 30er Jahren, der das sehr schön zeigt:

“Wie rund ist Dein Kreis?” Diese scheinbar sinnlose Frage wird sehr schnell begreiflich, wenn man die Animationen auf der gleichnamigen Website http://www.howround.com/ sieht.

Toll sind auch Getriebe, die auf den ersten Blick gar nicht funktionieren können – und es dann doch tun, wie dieser Würfel:

Faszinierend ist es, den Gebilden von Chuck Hoberman dabei zuzusehen, wie sie Ihre Größe vervielfältigen und dabei manchmal zu atmen scheinen.

Ein weiterer gern gesehener Klassiker sind Murmelbahnen – in ca. 1000 Variationen. Diese hier ist zum Beispiel hübsch:

Ein steter Quell der Inspiration ist dabei das Kugelbahn Blog.

Sonntagsausflug ins Meilenwerk

Heute schien die Sonne aus allen Knopflöchern und es war auch fast schon etwas warm. Der perfekte Tag für eine Spritztour mit dem Cabrio. Da ein Freund eine Werkstatt für klassische Jaguar-Modelle suchte, habe ich ihm gleich mal das Meilenwerk gezeigt. Es war mal wieder toll dort. Hier sind einige Eindrücke:

Meilenwerk - Volkswagen

Meilenwerk - Volkswagen Parade

Als ich jung war (damals…) standen noch an allen Ecken VW Käfer herum. Heute sind sie im Strassenbild recht selten geworden. Dass gleich 9 Stück nebeneinander stehen, war mir dann schon mal ein Foto wert.

Das nächste Auto ist zwar nicht wirklich hübsch aber dafür richtig selten: Ein Lagonda.

Meilenwerk - Lagonda

Meilenwerk - Lagonda

Auch nicht gerade an jeder Strassenecke zu sehen, aber deutlich geschmeidiger gestaltet: Ein Jaguar XJ 220. Nice!

Meilenwerk - Jaguar XJ 220

Meilenwerk - Jaguar XJ 220

Das nächste Motiv ist geradezu skuril: Im “Regal” stehen ein Aston Martin, Ein Ferrari und nicht weniger als 4(!) Lancia Stratos, von denen sich aber keine zwei gleichen. Zwei verschiedene Ralley-Versionen und zwei unterschiedliche zivile Typen.

Meilenwerk - Sportabteilung

Meilenwerk - Sportabteilung

Es ist etwas ernüchternd, wenn man Autos, die unheimlich selten sind, gleich mehrfach nebeneinander sieht. Gleich neben den Lancias stehen sage und schreibe 3 Mercedes SL Modelle aus den 50ern.

Meilenwerk - Mercedes SL

Meilenwerk - Mercedes SL

Zudem waren in den Hallen sage und schreibe 3 wunderhübsche restaurierte Boote von Riva zu sehen. Dieses hier wartet auf einen neuen Besitzer. Falls also jemand gerade mal € 145.000,- übrig hat…

Meilenwerk - Riva Boot

Meilenwerk - Riva Boot

Aber es sind nicht immer nur die grossen, edlen und sündhaft teuren Gefährte, die das Auge erfreuen. Neben einem Messerschmidt Kabinenroller stand dieser Peugeot 172 von 1926. Süss!

Meilenwerk - Peugeot 172

Meilenwerk - Peugeot 172

Zum Abschluss ist hier noch das flachste Auto, was unter den ganzen Sportwagen zu finden war: Ein Marcos. 145PS können ganz schön viel sein, wenn sie mit nur 750Kg zu tun haben.

Meilenwerk - Marcos

Meilenwerk - Marcos

Entwickeln für den Commodore 64

Ich habe ja neulich mal aus Spass ausprobiert, ob ich noch Maschinensprache für den 6502 Mikroprozessor programmieren kann. Tatsächlich bin ich nach über 20 Jahren Abstinenz wieder ganz gut reingekommen, wie ich im Artikel “HA – Ich kann es noch…” gezeigt habe. Der Prozessor ist ja auch verhältnismässig einfach zu programmieren. Das einzige, was ich wirklich schmerzlich vermisst habe, sind Befehle für Multiplikation und Division, aber dazu später noch etwas.

Nun nützt ein Prozessor alleine natürlich nichts. Er ist ja nur ein (wenn auch zentrales) Teil eines Computers. Der 6502 war neben dem Z80 der Prozessor, der die meisten Homecomputer der späten 70er und frühen 80er Jahre angetrieben hat. Darunter solche Schwergewichte, wie Apple II, Atari 400/600/800 und natürlich die legendären Commodore VC20 und C64. Letzterer war damals in den 80ern der Computer meiner Wahl. Einerseits gab es für ihn die meisten Spiele, und andererseits war er mit richtiger Tastatur, 64KB Speicher, Floppylaufwerk und Nadeldrucker für vergleichsweise schmales Budget auch bereits recht professionell.

Emulation

Die Hardware besitze ich längst nicht mehr. Trotzdem wollte ich mal wieder etwas für den C64 programmieren. Das geht aufgrund einer aktiven Szene erfreulich einfach. Zunächst benötigt man einen Emulator, der den C64 komplett in Software auf einem aktuellen PC oder MAC nachbilden kann. Ich benutze gerne der VICE Emulator, weil er für viele Plattformen erhältlich und sehr kompatibel zur alten Software ist. Zudem kann er auch andere alte Commodore Rechner emulieren.

Hardware Dokumentation

Wer in Assembler (bzw. Maschinensprache) entwickeln will, muss genauestens über die Hardware bescheid wissen. Eine detaillierte Auflistung der Memory Map (Speicherbelegung) und der Register der Ein- und Ausgabechips, insbesondere Video- und Soundchip ist Grundvoraussetzung.

Crossdevelopment

Software auf dem C64 zu entwickeln aus etwas mühsam und recht langsam. Den Editor laden, den Quelltext laden, die Änderungen vornehmen, Quelltext speichern, Editor verlassen, Assembler starten (der rödelt dann auf dem langsamen Diskettenlaufwerk rum), Programm laden und feststellen, dass irgendwas nicht läuft. C64 zurücksetzen und die Schleife geht von vorne los.

Mit Crossdevlopment (die Software wird auf einem Fremdsystem programmiert und übersetzt) geht das einfacher, komfortabler und schneller. Man programmiert mit wesentlich besseren Editoren auf dem PC, übersetzt die Software mit einem Crossassembler in Sekunden und startet das Programm direkt im Editor.

Tools
Jetzt gilt es noch, die richtigen Tools für das Gastsystem zu finden. Dabei ist für mich wichtig, wann immer es geht Software zu nutzen, die es sowohl für Windows, als auch für Apple Mac und Linux gibt.

Als Commodore Emulator verwende ich den VICE Emulator, der hier zu finden ist: http://vice-emu.sourceforge.net.

Als Übersetzungsprogramm nehme ich den in Java programmierten Kick Assembler, den es hier gibt: http://www.theweb.dk/KickAssembler.

Damit ist man eigentlich schon gut ausgestattet um zu starten. Die meisten Spiele auf dem C64 verwenden keine “richtige” Grafik, sondern setzen die Bilder aus veränderten Zeichen zusammen. Das geht schneller und benötigt weniger Speicher. Man kann die Zeichen (8×8 Pixel) schnell auf Karopapier entwerfen und im Assembler Quelltext codieren. Gleiches gilt für die Spielfelder. Man kann sich das Leben aber durchaus noch etwas bequemer machen, indem man entsprechende Software nutzt.

Ich nutze den schlanken Ascraeus Font Editor, um den Zeichensatz zu ändern. Quelle: http://www.symbolengine.com/index.php/2007/03/12/ascraeus-font-editor-v12/.

Die Spielfelder kann man dann hervorragend mit dem Tiled Map Editor entwerfen, den es sowohl in mehreren Binärversionen und auch in einer Java Version gibt. Zu finden ist er hier: http://www.mapeditor.org

Nur zum Thema Sound bleibe ich erstmal beim C64 selbst und nutze den Sound Editor, den Chris Hülsbeck 1986 in der 64er veröffentlicht hat.

Und was habe ich denn nun konkret gebaut? Eine Grafikroutine, die ich zu einem kleinem RPG ausbauen möchte, falls es meine Zeit erlaubt. Details folgen…

1903 Teile – fertig – funktioniert

Vor ein paar Wochen hatte ich genug von Electronic Business und dem ganzen virtuellen Budenzauber. Ich wollte etwas zum Anfassen. Etwas zum Zusammenbauen. Lego Technik ist da schon mal ganz weit vorne. Also in der Mittagspause mal schnell zum Spielzeugmarkt rüber und zugegriffen. Bescheiden, wie es nun mal meine Art ist habe ich zielsicher die grösste Schachtel gegriffen und war mir sicher, dass ich eine ganze Weile beschäftigt sein werde.

Dem war auch so. Aber nun ist das Modell fertig. Es ist mit seinen über 50cm Länge und 1903 Teilen für ein Lego Modell recht monströs. Und es ist kompliziert: Alle Funktionen werden von einem einzigen Motor gesteuert – das Getriebe ist der eigentliche Witz. Schade, dass man viele der liebevollen Details am fertigen Modell nicht mehr richtig bewundern kann. Darum hier ein paar Impressionen.

Laster - fertig

Laster - fertig

Laster im Einsatz

Laster im Einsatz

Laster Chassis

Laster Chassis

V8 Motor Rohbau

V8 Motor Rohbau

Laster - zentrales Getriebe

Laster - zentrales Getriebe

Spiele auf dem ZX81

Es muss Anfang 1982 gewesen sein: Ich kaufte mir meinen ersten Computer. Ein bisschen gespartes Taschengeld und eine Spende von Oma reichten gerade so für einen Sinclair ZX81. Der war seinerzeit mit DM 239,- die absolut billigste Maschine.

Das ging nur, weil an absolut allem gespart wurde. Billige Folientastatur, Anschluss an den Fernseher aber kein Sound, keine Farbe, keine Grafik und den Wahsinnsspeicher von 1KB (also 1024Bytes!). Das Ding konnte eigentlich fast gar nichts, war aber irgendwie damals trotzdem faszinierend.

Trotz der extrem eingeschränkten Hardware gabe es vergleichsweise gute Spiele. Heutzutage wirken die weniger wie Spiele, sondern mehr wie abstrakte Medienkunst – aber seht selbst:

Fungaloids

Caverns

3D Monster Maze

Damals war alles besser

Ich stehe dazu: Ich bin ein alter Sack. Alte Säcke neigen dazu verträumt zurückzublicken auf “damals” – wann immer das gewesen sein mag. “Damals” war ja bekanntlich alles besser: Die Luft war sauber (stimmt nicht), die Preise niedriger (stimmt nicht), das Gras war grüner (stimmt nicht) und wir waren immer lustig und vergnügt (stimmt auch nicht). Im Prinzip geht es natürlich nur darum, dass man “damals” jung war (stimmt).

Mein “damals” waren die 80er Jahre. Im Allgemeinen finde ich relativ wenig, was damals wirklich besser war, aber zwei Dinge finde ich schon… hmm, “besser” trifft es nicht ganz – “interessanter” schon eher.

Erstens finde ich in den 80er wesentlich mehr interessante Musik, als heute, und zweitens entdeckte ich damals die Computer. Anfang der 80er waren diese Dinger noch nichts für die breite Masse. Klar, man konnte mit ihnen ja auch noch nicht so viel machen, wie heute. Dafür waren sie perfekt für Sonderlinge, Nerds und Spinner wie mich.

Die einfache Technik hatte auch eine gute Seite: Man konnte sich noch in die Materie reinknieen und verstehen, was im Inneren dieser Kiste passiert. Von diesem Grundwissen profitiere ich noch heute. Im Gegensatz dazu habe ich jetzt aber keinen Schimmer, was die 500.000 Dateien auf meinem aktuellen Rechner machen, mit denen er ausgeliefert wurde.

Heute sind Computer nützlich. Damals fand ich sie interessant. Daran hat sich eigentlich auch nichts geändert. Rückblickend finde ich es spannend, wieviel sich damals mit vergleichsweise minimalem technischen Aufwand machen ließ. Einige andere Sonderlinge finden das scheinbar auch und beschäftigen sich mit den alten Rechenknechten. Seit einiger Zeit gibt es ja schon die Softwareemulatoren, mit denen die Software der historischen Plattformen (Commodore, Sinclair, Atari, Nintendo,…) auf aktuellen Rechnern genutzt werden kann.

Neuer Minimalismus – Homebrew

Seit einiger Zeit scheint sich aber auch eine neue Szene herauszubilden, die minimalistische Hardware neu entwickelt. Als Grundlage dienen meist Microcontroller (billige Chips, die eigentlich für Steuerungsaufgaben gebaut sind), wie Parallax und ATMega oder FPGA-Chips (neutrale Chips, denen ihre Hardwareeigenschaften aufprogrammiert werden) von Xilinx und ATmel.

Neben Steuerungsaufgaben für selbstgebaute Lichtorgeln und kleine Roboter gibt es auch einige Verrückte, die Heimcomputer und Spielkonsolen entwickeln. So habe ich neulich einen Commodore 64 Nachbau auf der Basis eines Xilinx Experimentierboards gefunden. Sehr radikal finde ich die Spielkonsole “uzebox” (hier ein Artikel bei Retro Thing), die sage und schreibe nur aus 2 Chips besteht und damit sogar den alten Sinclair ZX81 mit seinen 5 Chips in den Schatten stellt – von der Rechenleistung ganz zu schweigen.

Völlig sinnbefreit und sehr spannend finde ich die Idee, einen eigenen 8-Bit Heimcomputer zu entwerfen, oder ein neues VT100 Text Terminal (The Briel PockeTerm) oder einen S100-Bus Rechner mit dem man diese sehr spezielle Pac-Man Variante spielen kann…

Irgendwie war ich ja nie der Hardware-Typ, aber sowas reizt mich zugegebenermassen. Es ist so herrlich zwecklos und bekloppt.

…seufz…

Neuzugang Nokia N8

Bis letzte Woche hatte ich ein Nokia E71 im täglichen Einsatz. Eigentlich ein wirklich gutes Handy. Hervorragende Connectivity, extrem lange Akkulaufzeit von 5-7 Tagen, sehr gut verarbeitete Hardware, schickes Metallgehäuse, gutes Mäuseklavier – so schnell kann ich auf keiner anderen Handytastatur tippen. Nachteilig war die schlechte 3.2MP Kamera und der nicht mehr zeitgemäße Browser. Irgendwie stand jetzt doch mal ein Hardware-Update in meiner Tasche an.

Als Zweithandy zum Rumspielen hatte ich bereits seit einiger Zeit ein HTC Hero. Internet unterwegs macht zugegebenermaßen mit den Betriebssystemen von Apple und Google mehr Spass. Wenn nun bloss die absolut untaugliche Akkulaufzeit und der wahnsinnig hohe Datenumsatz des Hero nicht wäre.

Dann gibt es ja auch noch das Original. In meiner Abteilung gibt es neben mir nur zwei Leute, die kein iPhone nutzen. Ich mag Apple Computer und fand das Ding ja auch immer ganz nett – aber nicht nett genug um die Einschränkungen (iTunes Zwang, Providerbindung, horrende Nutzungsgebühren, vor iPhone4 sch…Kamera, mangelhafte Connectivity,…) zu akzeptieren. Also was nun?

Seit einiger Zeit habe ich mit dem bereits seit längerem angekündigten Nokia N8 geliebäugelt. Am Donnerstag bin ich schwach geworden und habe mir das Teil zugelegt.

Nokia N8 – Hardware HUI!

Erster Eindruck: Ein schickes Gerät – jedenfalls wenn man schwarz und nicht eine der Bonbonfarben wählt. Immerhin hat man die Auswahl. Die Größe ist der perfekte Kompromiss aus möglichst großem Display und Hosentaschentauglichkeit – da nehmen sich iPhone HTC Desire und das N8 nicht viel. Eindeutig im obersten Segment anzusiedeln ist die Verarbeitungsqualität: Ein solider Block aus eloxiertem Aluminium und Glas mit genau dem richtigen Gewicht (ca. 135g). Nichts wirkt billig oder knarzt. Ein Gerät, das man gerne anfasst. Der einzige Nachteil ist, dass die Kamera auf der Rückseite einen Millimeter vorsteht, aber das merkt man nach kurzer Zeit kaum noch.

Die Ausstattung ist vollständig. Alles was denkbar ist (und vermutlich noch etliches mehr) ist eingebaut – selbst ein HDMI Ausgang, mit dem man das Ding an moderne Fernseher anschließen kann. Wen die Features interessieren kann ja gerne bei Nokia auf der Homepage nachsehen.

Der Akku ist fest eingebaut und die SIM-Karte wird seitlich hinter einer Abdeckung eingeschoben. Das erste Aufladen dauerte ca. eineinhalb Stunden und dann ging es los. Am Touchscreen gibt es nichts auszusetzen. Scharfe Anzeige mit knackigen Farben und gute Reaktion auf Fingergesten.

Inbetriebnahme – recht holprig

Leider war der Start danach aber doch reichlich holprig. Die normalen Telefonfunktionen lassen sich selbstverständlich ohne Probleme nutzen, aber die Einrichtung des Internetzugangs war doch etwas ätzend – was einerseits daran liegt, dass man tief in die Menüs hinabtauchen muss und andererseits an den nicht auffindbaren Zugangsdaten von Congstar. Danke lieber Provider – Superservice für Smartphone-Kunden! Ging sowas nicht mal mit einer Service-SMS?

Nachdem ich die Verbindung zum Internet letztlich doch hinbekommen hatte, wollte ich meine Kontakte und den Kalender mit Google synchronisieren. Kurz gesagt: es funktionert – allerdings alles andere als selbsterklärend über “Mail for Exchange”.

Nachdem diese Hürde genommen war, tat sich aber bereits die nächste auf. Das Telefon meldete ständig, dass ein Software-Update verfügbar wäre. Das wollte ich dem N8 auch durchaus gönnen und habe daher versucht, eine WLAN Verbindung einzurichten. Es war schlicht nicht möglich. Es wurden durchaus alle erreichbaren Netze angezeigt, aber sobald ich eine Verbindung herstellen wollte beendete sich der Verbindungsassistent kommentarlos. Ebenso war es nicht möglich Bluetooth oder USB zu nutzen. Erst nachdem ich entnervt zugestimmt hatte, dass das N8 das Update mit unbekannter Größe (es waren letztlich nur 3,5MB – aber ich hätte mich auch nicht über 300MB gewundert) über das Mobilfunknetz ziehen kann, verbesserte sich die Lage. Schlagartig funktionierte alles problemlos: WLAN, Bluetooth und USB.

Ich denke, dass viel Normaluser gar nicht bis hierher vorgedrungen wären. Wenn ich dagegen an die Inbetriebnahme des HTC denke… Nokia, da ist noch VIEL Spielraum für Verbesserungen!

Wenn es erstmal läuft ist alles gut…

Nachdem ich die Startschwierigkeiten überwunden hatte, konnte mich aber an einem wirklich schönen Gerät erfreuen. Die Bedienung wird auf eingeschworene iPhone User umständlich wirken. Aber als jemand, der sowohl das iPhone, als auch Android und (seit Jahren) Symbian Series 60 kennt, wirkt irgendwie alles vertraut. Es fehlt vielleicht noch der letzte Feinschliff gegenüber dem iPhone, aber von schlechter Usability kann (von den Startproblemen abgesehen) keine Rede sein. Ein Kollege meinte, die Benutzeroberfläche sähe im Vergleich zu Apple alt und muffig aus. Ich habe mich eher an dem Apple Design sattgesehen und halte das Nokia für frischer, aber das ist Geschmackssache.

Auf dem Nokia kann man sich wenigstens sinnvolle Widgets auf den Startscreen legen, die die aktuellsten Nachrichten und Termine anzeigen. Das mag ich. Das Angebot an Apps für Symbian^3 ist leider wesentlich eingeschränkter, als für iPhone oder Android, aber alles für mich notwendige habe ich zusammenbekommen.

Der Akku hält bei normaler Nutzung ca. 2 Tage. Kein Vergleich zum E71, aber spürbar besser als das HTC.

Ein absolutes Highlight ist auf jeden Fall die tolle Kamera mit 12MP, Autofokus und gutem Xenon-Blitz. Sogar brauchbare Nachtaufnahmen sind damit möglich.

Als Prepaid Nutzer finde ich zudem den sparsamen Umgang mit Daten sehr angenehm. Verbindungen zum Internet werden nur aufgebaut, wenn man sie benötigt. Und wenn wir schon beim Thema sparsam sind: Die erstklassige Hardware kostet auch nur €450 an Stelle der €630, die Apple aufruft. Wem das zuviel ist, der kann für nochmals €100,- weniger auch zum C7 greifen. Dafür bekommt man ein etwas schlichteres, aber recht flaches und ebenfalls sehr gut verarbeitetes Metallgehäuse, muss auf den HDMI Ausgang verzichten und mit einer einfacheren 8MP Kamera leben. Der gute Touchscreen und Symbian^3 sind aber identisch. Ein attraktives Angebot für schmalere Geldbeutel.

Fazit

Im Gegensatz zu so manchen Fachpublikationen halt ich das neue Symbian^3 für ein gelungenes Betriebssystem. Nokia sollte allerdings beim Setup noch gehörig Hirnschmalz investieren, an einigen Ecken und Kanten noch für etwas Feinschliff sorgen und beim Akku nochmals etwas nachlegen. Die Finnen sind jedenfalls “Back on the track”.

Issn das so schwierig?

Vor 10 Jahren habe ich mir einen Hartschalenkoffer gekauft. Einen großen Trolley mit zwei Rädern und zwei Fächern. Sehr praktisch das Ding. Im Deckel hat der zwei Haken, an denen man seine Hemden aufhängen kann. Wenn man anschliessend alles richtig zusammenfaltet, zerknittern die auch nicht.

Die Swissair hat vor einigen Jahren die erste Ecke von dem Koffer zerstört. United Airlines hat dann im letzten Jahr die zweite Ecke richtig fies eingedrückt und den Griffmechanismus angedätscht. Finnair hat ihm jetzt die dritte aufplatzen lassen. Damit ist das gute Stück nunmehr endgültig Schrottreif. Zeit, sich einen neuen Koffer zu besorgen.

Denkste – ist gar nicht mal so einfach. Ich habe heute in drei verschiedenen Geschäften bestimmt 50 Koffer angesehen. Günstige, weniger günstige und sch… sehr teure. Trolleys mit 2 und 4 Rädern (2 Räder bevorzugt), Hartschale, diese lustigen semi-Hartschalenkoffer und auch Textilmodelle. Ich hatte Koffer u.a. von Titan, Delsey, Samsonite, Stratic, Eminent und sogar Mandarina Duck und Rimowa in der Hand. Ich habe viele pfiffige Details gesehen, aber kein einziges Modell hatte diese genialen Haken für Bügel. Warum nicht? Wenn ich Hemden zusammengefaltet in den Koffer lege, zerknittern die nun mal.

Das kann doch nicht so schwer sein. Bin für sachdienliche Hinweise dankbar.

Koffer: Delsey, Samsonite, Titan, Rimowa,…

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