tiny little gizmos

Wir waren jung und hatten nur Text…

Rohe, unformatierte Texte – wir hatten ja nichts anderes, damals, als wir noch jung waren und unsere Computer teuer und schwach.
Jetzt mal im Ernst: Das mit den ganzen Filmen, Grafiken GUIs, Websites, Social Media und so ist ja schon recht nett, aber der harte Kern unserer Informationsgesellschaft basiert doch noch immer auf Text.

Jason Scott hat drei, wie ich finde sehr interessante Projekte gestartet, die sich irgendwie alle um Text drehen und dabei einen interessanten Einblick in die Frühzeit der Heimcomputerära erlauben. Einerseits ist das als Archiv/Dokumentation/Museum der flüchtigen Informationen wertvoll, andererseits lässt es einen den zusätzlichen Nutzen unserer aktuelle Technik in etwas fahlerem Licht erscheinen, wie ich finde.

Scott pflegt eine Sammlung von Textdateien, die seit den frühen 80er Jahren durch die verschiedenen Mailboxen (oder BBS, wie die Amerikaner sie nannten) gingen. Das Archiv kann unter “textfiles.com” bewundert werden.

Passend dazu hatte er schon vor einiger Zeit einen Dokumentationsfilm über die BBS-, bzw. Mailboxszene gedreht. Die Website dazu ist http://www.bbsdocumentary.com. Digitale Vernetzung gab es auch schon vor dem frei zugänglichen Internet.

Seit kurzem ist nun auch sein toller zweiter Dokumentationsfilm “Get Lamp”, der sich um Text Adventures, bzw. Interactive Fiction dreht, nun völlig legal auf Youtube zu sehen.

Man kann natürlich auch weiterhin die DVD kaufen. Details gibt es auf http://www.getlamp.com/.

Zeitreise für Nerds

Bin gerade bei Superlevel drüber gestolpert: “Telehack – may the command line be with you“. Eine Simulation vom Arpanet (heutzutage als Internet bekannt), das den Stand ca. 1985 widergibt. Alle schön in grünem Text auf schwarzem Grund. Lustigerweise läuft das alles auch im Browser. Selbst die lahme Geschwindigkeit ist original. Natürlich kann man sich auch auf der Kommandozeile per Telnet verbinden:

telnet telehack.com
telehack

telehack

Was hätte ich damals mit meinem 2400 Baud Modem für so eine Anbindung an das weltweite Datennetz gegeben… Okay, nicht viel, denn ich hatte nichts, aber das ist eine andere Geschichte.

A propos Geschichte: Sehr zu empfehlen ist der “Film” Star Wars. Einfach starwars auf der Kommandozeile eintippen und geniessen. ;-)

Sonntagsausflug ins Meilenwerk

Heute schien die Sonne aus allen Knopflöchern und es war auch fast schon etwas warm. Der perfekte Tag für eine Spritztour mit dem Cabrio. Da ein Freund eine Werkstatt für klassische Jaguar-Modelle suchte, habe ich ihm gleich mal das Meilenwerk gezeigt. Es war mal wieder toll dort. Hier sind einige Eindrücke:

Meilenwerk - Volkswagen

Meilenwerk - Volkswagen Parade

Als ich jung war (damals…) standen noch an allen Ecken VW Käfer herum. Heute sind sie im Strassenbild recht selten geworden. Dass gleich 9 Stück nebeneinander stehen, war mir dann schon mal ein Foto wert.

Das nächste Auto ist zwar nicht wirklich hübsch aber dafür richtig selten: Ein Lagonda.

Meilenwerk - Lagonda

Meilenwerk - Lagonda

Auch nicht gerade an jeder Strassenecke zu sehen, aber deutlich geschmeidiger gestaltet: Ein Jaguar XJ 220. Nice!

Meilenwerk - Jaguar XJ 220

Meilenwerk - Jaguar XJ 220

Das nächste Motiv ist geradezu skuril: Im “Regal” stehen ein Aston Martin, Ein Ferrari und nicht weniger als 4(!) Lancia Stratos, von denen sich aber keine zwei gleichen. Zwei verschiedene Ralley-Versionen und zwei unterschiedliche zivile Typen.

Meilenwerk - Sportabteilung

Meilenwerk - Sportabteilung

Es ist etwas ernüchternd, wenn man Autos, die unheimlich selten sind, gleich mehrfach nebeneinander sieht. Gleich neben den Lancias stehen sage und schreibe 3 Mercedes SL Modelle aus den 50ern.

Meilenwerk - Mercedes SL

Meilenwerk - Mercedes SL

Zudem waren in den Hallen sage und schreibe 3 wunderhübsche restaurierte Boote von Riva zu sehen. Dieses hier wartet auf einen neuen Besitzer. Falls also jemand gerade mal € 145.000,- übrig hat…

Meilenwerk - Riva Boot

Meilenwerk - Riva Boot

Aber es sind nicht immer nur die grossen, edlen und sündhaft teuren Gefährte, die das Auge erfreuen. Neben einem Messerschmidt Kabinenroller stand dieser Peugeot 172 von 1926. Süss!

Meilenwerk - Peugeot 172

Meilenwerk - Peugeot 172

Zum Abschluss ist hier noch das flachste Auto, was unter den ganzen Sportwagen zu finden war: Ein Marcos. 145PS können ganz schön viel sein, wenn sie mit nur 750Kg zu tun haben.

Meilenwerk - Marcos

Meilenwerk - Marcos

Entwickeln für den Commodore 64

Ich habe ja neulich mal aus Spass ausprobiert, ob ich noch Maschinensprache für den 6502 Mikroprozessor programmieren kann. Tatsächlich bin ich nach über 20 Jahren Abstinenz wieder ganz gut reingekommen, wie ich im Artikel “HA – Ich kann es noch…” gezeigt habe. Der Prozessor ist ja auch verhältnismässig einfach zu programmieren. Das einzige, was ich wirklich schmerzlich vermisst habe, sind Befehle für Multiplikation und Division, aber dazu später noch etwas.

Nun nützt ein Prozessor alleine natürlich nichts. Er ist ja nur ein (wenn auch zentrales) Teil eines Computers. Der 6502 war neben dem Z80 der Prozessor, der die meisten Homecomputer der späten 70er und frühen 80er Jahre angetrieben hat. Darunter solche Schwergewichte, wie Apple II, Atari 400/600/800 und natürlich die legendären Commodore VC20 und C64. Letzterer war damals in den 80ern der Computer meiner Wahl. Einerseits gab es für ihn die meisten Spiele, und andererseits war er mit richtiger Tastatur, 64KB Speicher, Floppylaufwerk und Nadeldrucker für vergleichsweise schmales Budget auch bereits recht professionell.

Emulation

Die Hardware besitze ich längst nicht mehr. Trotzdem wollte ich mal wieder etwas für den C64 programmieren. Das geht aufgrund einer aktiven Szene erfreulich einfach. Zunächst benötigt man einen Emulator, der den C64 komplett in Software auf einem aktuellen PC oder MAC nachbilden kann. Ich benutze gerne der VICE Emulator, weil er für viele Plattformen erhältlich und sehr kompatibel zur alten Software ist. Zudem kann er auch andere alte Commodore Rechner emulieren.

Hardware Dokumentation

Wer in Assembler (bzw. Maschinensprache) entwickeln will, muss genauestens über die Hardware bescheid wissen. Eine detaillierte Auflistung der Memory Map (Speicherbelegung) und der Register der Ein- und Ausgabechips, insbesondere Video- und Soundchip ist Grundvoraussetzung.

Crossdevelopment

Software auf dem C64 zu entwickeln aus etwas mühsam und recht langsam. Den Editor laden, den Quelltext laden, die Änderungen vornehmen, Quelltext speichern, Editor verlassen, Assembler starten (der rödelt dann auf dem langsamen Diskettenlaufwerk rum), Programm laden und feststellen, dass irgendwas nicht läuft. C64 zurücksetzen und die Schleife geht von vorne los.

Mit Crossdevlopment (die Software wird auf einem Fremdsystem programmiert und übersetzt) geht das einfacher, komfortabler und schneller. Man programmiert mit wesentlich besseren Editoren auf dem PC, übersetzt die Software mit einem Crossassembler in Sekunden und startet das Programm direkt im Editor.

Tools
Jetzt gilt es noch, die richtigen Tools für das Gastsystem zu finden. Dabei ist für mich wichtig, wann immer es geht Software zu nutzen, die es sowohl für Windows, als auch für Apple Mac und Linux gibt.

Als Commodore Emulator verwende ich den VICE Emulator, der hier zu finden ist: http://vice-emu.sourceforge.net.

Als Übersetzungsprogramm nehme ich den in Java programmierten Kick Assembler, den es hier gibt: http://www.theweb.dk/KickAssembler.

Damit ist man eigentlich schon gut ausgestattet um zu starten. Die meisten Spiele auf dem C64 verwenden keine “richtige” Grafik, sondern setzen die Bilder aus veränderten Zeichen zusammen. Das geht schneller und benötigt weniger Speicher. Man kann die Zeichen (8×8 Pixel) schnell auf Karopapier entwerfen und im Assembler Quelltext codieren. Gleiches gilt für die Spielfelder. Man kann sich das Leben aber durchaus noch etwas bequemer machen, indem man entsprechende Software nutzt.

Ich nutze den schlanken Ascraeus Font Editor, um den Zeichensatz zu ändern. Quelle: http://www.symbolengine.com/index.php/2007/03/12/ascraeus-font-editor-v12/.

Die Spielfelder kann man dann hervorragend mit dem Tiled Map Editor entwerfen, den es sowohl in mehreren Binärversionen und auch in einer Java Version gibt. Zu finden ist er hier: http://www.mapeditor.org

Nur zum Thema Sound bleibe ich erstmal beim C64 selbst und nutze den Sound Editor, den Chris Hülsbeck 1986 in der 64er veröffentlicht hat.

Und was habe ich denn nun konkret gebaut? Eine Grafikroutine, die ich zu einem kleinem RPG ausbauen möchte, falls es meine Zeit erlaubt. Details folgen…

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