Es ist schon witzig: Macht man viel, ist es zuviel, macht man wenig, ist es zuwenig. So langsam verstehe ich, wie MS Office zu der Bloatware verkommen konnte, die es heute ist.
Mehr?
Da entwickele ich noch während des Studiums 2006/2007 ‘ne Software für Kurzmitteilungen im Web und auf dem Handy mit ziemlich vielen Features. Der Grund für die Features war die Erkenntnis, daß mobile Kommunikation vor allem für die folgenden Zwecke verwendet wird: Tratsch, Verabredungen treffen und Verabredungen ändern. Daraus habe ich abgeleitet, daß vor allem Funktionen notwendig sind:
– Kurze Nachrichten (Unterwegs fasst man sich kurz.)
– Gruppenbildung (Mit einer Info gleich der ganzen Clique Bescheid sagen.)
– Ortsangaben (Wo ist die coole Party?)
– Zeitangaben (Wann wollen wir uns zur Party treffen?)
– Informationen zur Situation (So toll sieht es hier aus.)
Ich baue also einen solchen Prototyp, der auch schon leidlich funktioniert, doch es stellt sich heraus, daß die Bedienung zu kompliziert ist – die Leute nutzen so gut wie keines der Features.
Oder weniger?
Dann kommt Twitter und bietet ausschließlich 140-Zeichen Nachrichten an. Der Dienst wird populär, gerade weil er fast nichts kann.
Oder was?
Nach eineinhalb Jahren wird den Leuten scheinbar doch langweilig und sie bauen um Twitter herum eine Menge Funktionen um z.B. Bilder hochzuladen (twitpic), Links weiterzugeben (tinyurl) und ich habe neulich sogar irgendwo ‘nen Service gesehen, mit dem man Musik posten konnte. Jetzt fordert Don Reisinger auf TechChrunch (“Why Twitter Needs to Do More“) auch noch Gruppen für twitter. Damit sind wir jetzt auf dem Stand, auf dem ich vor eineinhalb Jahren schon mal war – nur noch komplizierter, weil alles von verschiedenen Services kommt.
Und was folgern wir nun daraus?
Über meine Arbeit an zzap schreibe ich seit kurzem ja auf einem eigenen Produkt-Blog in englisch. Damit meine werten Leser hier davon überhaupt noch etwas mitbekommen, möchte ich kurz auf die bisher erschienenen Artikel hinweisen:
Microblogging as IM or Webservice? (22.08.2008)
Ein kurzer Vergleich zweier möglicher softwarearchitekturen für Microblogging.
Features of zzap – whats common, whats unique? (15.09.2008)
Ein Überblick, weshalb ich welches Feature in zzap einbaue
zzap.de just updated to version 0.4.127 (14.09.2008)
Kurze Hinweise zur neuen Onlineversion.
Why just another microblogging software? (11.09.2008)
Meine Motivation für die Entwicklung von zzap.
Seit heute morgen ist mein Server bei Hosteurope mit allen drei Domains platt. Leider kann ich zur Zeit nichts dagegen unternehmen, da ich hier in Hamburg natürlich keine Unterlagen für den Service zur Hand habe. Echt toll. Ich hoffe, daß sich das mit den Fehlern nicht einschleift.
Ich möchte zwei Neuheiten die zzap betreffen vorstellen:
Zunächst gibt es jetzt für zzap einen eigenen Blog – auf englisch. Ich hoffe, daß mir das die “native speakers” verzeihen können ;-) Alle Neuheiten, die zzap betreffen, werde ich daher nicht mehr hier, sondern dort bekanntgeben:
http://www.zzap.de/blog/index.php.
Zudem ist ab heute abend eine neue Version online, deren wichtigste Neuerung ein Pluginsystem ist. Alle Funktionen für die Kommunikation mit anderen Diensten sind ab nun in separaten Modulen zu finden. Zur Zeit gibt es zwei: Eines für Twitter und eines für die Anbindung von Blogs. Weitere sollen natürlich folgen.
Klatsch und Tratsch – na klar. Das kann aber nicht alles sein. Cem listet auf seinem Blog “Die 9 wichtigsten Vorteile des Microbloggings” auf. Das meinte ich, wenn ich neulich schrieb: jetzt folgen bald die echten Anwendungen.
Nachdem twitter gezeigt hat, daß Kurznachrichten auch dann sinnvoll sein können, wenn sie nicht an ein bestimmtes Handy, sondern “einfach so in die undefinierte Allgemeinheit” im Internet gesendet werden, fängt der ganze Bereich an, so richtig spannend zu werden. Es wird viel experimentiert und programmiert. Ich bin mit meinem Projekt zzap ja beileibe nicht der Einzige, der in diesem Bereich unterwegs ist.
Sehr interessant ist der Dienst identi.ca, bzw. die dahinterstehende Open-Source-Software laconi.ca. Beide sind von den Digerati recht begeistert aufgenommen worden. Genauso wie bei twitter zeigt sich nun, daß in rasanter Geschwindigkeit Erweiterungen rund um diesen Service entstehen wie man auf dem Wiki von laconi.ca sehen kann.
…und wie geht’s jetzt weiter?
Einige Gedanken dazu hat sich Sean Carmody in dem Artikel “The Future of Microblogging” gemacht, der am Wochenende in den einschlägigen Blogs zitiert wurde.
Bei uns in Deutschland macht sich u.a. Cem Basman nicht nur sehr viel Gedanken zum Thema Microblogging, wie man auf seinem Blog nachlesen kann, sondern er hat auch noch spontan die MBC09 Microblogging Conference (Hamburg, Fr 23.1./ Sa 24.1.2009) organisiert.
Maßgeblich für den weiteren Erfolg werden meines Erachtens vor allem zwei Dinge sein:
- Ein offenes Protokoll zum Austausch zwischen verschiedenen Diensten. Kommunikationsdienste müssen immer interoparabel sein um wirklich Erfolg zu haben, wie z.B. Telefon und E-Mail zeigen. Laconi.ca hat da mit seinem offenen Protokoll schon mal einen guten Grundstein gelegt.
- Neue sinnvolle Dienste und Anwendungen auf der Basis dieses offenen Protokolls sprechen immer mehr ‘normale Menschen’ an (und nicht nur uns Info-Junkies).
Ich wette, daß wir gerade beim zweiten Punkt in der nächtens Zeit sehr viele neue und gute Ideen sehen werden. Microblogging wird immer spannender…
Seit heute Mittag funktioniert zzap endlich wieder. Die Ursache waren völlig verstellte Dateiberechtigungen, so daß der Webserver nicht mehr an die richtigen Dateien herankam. Wie sowas von einer Sekunde auf die Andere passieren kann, ist mir aber immer noch schleierhaft. Noch seltsamer finde ich aber, daß ich die entsprechenden Verzeichnisse selber zunächst gar nichts angerührt hatte und mir bei der Fehlersuche sogar die richtigen Berechtigungen angezeigt wurden. Der Support sah aber etwas anderes und hat es wieder korrigiert. Danke!
Bei der Gelegenheit möchte ich noch auf eine Neuerung hinweisen: Neue Blogeinträge werden nun auch auf meinem zzap-Konto mit Link angekündigt.
Seit heute abend sind zwei meiner Domains nicht mehr per Browser erreichbar: dirk-ollmetzer.de und zzap.de.
Das Problem erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick und auf den zweiten auch nicht.
Jetzt kann ich nur auf den Support hoffen und warten. Das Ticket ist geschrieben und ich gehe jetzt nach zwei Stunden Fehlersuche mit schlechter Laune ins Bett.
WOW, das ist fix! Cem Basman hat heute morgen in seinem Blog die Frage “Zeit für ein MicroBlogging Camp? MicroBlogging Congress?” aufgeworfen. Das Feedback ist beeindruckend und nach wenigen Stunden war klar, daß so eine Veranstaltung offenbar dringend gewünscht wird.
So soll es also sein, und das Ding hat auch gleich einen Namen bekommen: MBC09 – Microblogging Conference 2009 und der Macher von identi.ca, Evan Prodromou, wird vermutlich auch anwesend sein. Daumen hoch dafür!
Werde mich vermutlich auch anmelden und ich hoffe, daß bis dahin zzap auch richtig läuft rennt. ;-)
Twitter hat in den meisten Teilen der Welt – insbesondere in Europa – die SMS-Funktion abgeschaltet. Begründung: zu teuer.
Ach was?
In meinen Überlegungen zu einer mobile community aus dem Jahr 2006 hatte ich SMS-Dienste noch als potentielle Einnahmequelle gesehen – und bin dann von Twitter böse überrascht worden.
Ehrlich gesagt habe ich nie kapiert, warum sie überhaupt das kostenlose Verschicken von SMS angeboten haben. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, so schnell und so sinnlos Geld zu verbrennen. Die einzige logische Erklärung kann in meinen Augen nur sein, daß sie so zu Beginn die Nutzerakzeptanz steigern wollten. Jetzt haben sie aber so viele Nutzer, daß sie diese Promotion nicht mehr nötig haben und daher stoppen, bevor ihr komplettes VC-Geld verraucht ist.
Abgesehen davon ist SMS nicht nur für den Betreiber zu teuer, sondern auch für die Nutzer. Ich hatte einmal testweise per SMS getwittert und dafür €0,39 bezahlt. Ich nutze nun seit Monaten zzap mit meinem Mobiltelefon – allerdings per Browser. Das ist genauso bequem, ich werde nicht durch ständige SMS gestört und zahle €0,49 pro MB. Und bevor ich mit zzap ein MB Daten verbrauche (die Seiten für Handies sind meist nur zwischen 3KB und 6KB groß), geht so einige Zeit ins Land.
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