Heute habe ich so nebenbei mitbekommen, daß Apple seit OS X 10.6 (Snow Leopard) standardmäßig eine Positionsbestimmung des Gerätes durchführt. Ohne das Verfahren jetzt im Detail erklären zu wollen – die Ortung wird im Prinzip folgendermaßen vorgenommen: Der Rechner sendet die Information, welche WLANs er im Moment empfangen kann (die eindeutigen MAC-Adressen, nicht die Namen!) an die Firma Skyhook Wireless und diese ermitteln anhand einer großen Datenbank, wo auf der Welt diese Kombination von WLAN Netzen vorhanden ist.
“Wir wissen wo Du bist”
Das Problem daran ist (im Gegensatz zu GPS), daß nicht nur der Rechner weiss, wo er ist, sondern leider weiss das auch Skyhook. Interessanterweise sind diese weltweiten Daten sehr genau und aktuell. Wie die Firma das hinbekommt? Indem Millionen (un)freiwillige Helfer unterwegs sind, die die Informationen über verfügbare WLAN Netze mit GPS-Daten abgleichen: die Nutzer von iPhones, die mit WLAN und GPS unterwegs sind.
“Wo ich bin geht Euch aber einen feuchten Kehricht an!”
Es reicht mir, daß ich aufgrund der Funkzellenortung meines Handies ohnehin schon ständig einen Peilsender bei mir trage. Das geht nun mal nicht anders, weil das Mobilfunknetz wissen muss, wo das Gerät ist – sonst funktioniert es schlicht nicht. Okay. Aber mein Rechner muss das nicht auch noch ungefragt allen möglichen Firmen mitteilen.
Wie schalte ich den Sch… also aus? Eine Möglichkeit ist natürlich, das WLAN abzuschalten, aber es geht auch anders, wie ich im Folgenden zeige:
Systemeinstellungen
Systemeinstelungen - Datum und Zeit
Man öffne die Systemeinstellung und sorge zunächst bei “Datum und Uhrzeit” dafür, daß die Zeitzone nicht automatisch bestimmt wird. Danach wende man sich den Sicherheitseinstellungen zu.
Systemeinstellungen - Sicherheit
Hier muss man zunächst das Schlossymbol anklicken und das Passwort eingeben um die Änderungen durchühren zu dürfen. Dann kann man die Ortungsdienste deaktiveiren.
Ich hoffe, daß ich dem Einen oder der Anderen mit diesem Hinweis behilflich sein konnte.
Dirk Ollmetzer | Tuesday, 8 December 2009 |
Fundstücke
Nun kann man zu Sascha Lobo meinen, was man möchte, aber ich finde es irgendwie rührend, wenn er in dem Artikel “Die bedrohte Elite” auf Spiegel Online vorschlägt, man müsse die ewigen Internethasser und Nörgler einfach mal an die Hand nehmen und ihnen klarmachen, was das Grossartige an dieser neuen Kommunikationtechnik ist.
Da der Gute auch immer für etwas markante und schräge Aussagen gut ist – das hier finde ich klasse:
“Erklären wir ihnen, dass der Unterschied zwischen der Veröffentlichung der eigenen Daten und der staatlichen Überwachung der gleiche ist wie der Unterschied zwischen “sich im Klo einschließen” und “im Klo eingeschlossen werden”. Es geht um die Freiwilligkeit, also die Kontrolle über die Daten, zu denen andere Zugang erhalten.“
…und das hier auch:
“Erklären wir ihnen, weshalb wir seltsame Fotos von uns ins Netz stellen und trotzdem erwarten, dass unsere zukünftigen Arbeitgeber nicht in diesen manchmal öffentlich zugänglichen, aber privaten Daten herumschnüffeln. Es würde ja auch niemand gern bei einer Firma arbeiten, die den Hausmüll eines Bewerbers durchwühlt, selbst wenn die Tonne vor der Tür steht.“
Berichte in alten Medien über Internet, Computerspiele u.ä. sind ja seit Jahren meist tendenziös, reisserisch, unausgewogen und merkbefreit. Das kennt man. Aber dieser Artikel – immerhin selbst im Internet publiziert – ist einfach derart schwachsinnig, daß ich es gar nicht glauben mag:
“Selbstmord des schülerVZ-Hackers – Abschiedsbrief in Codesprache aufgetaucht“.
Zunächst mal wird mit überhaupt nicht klar, was der Autor mit seinem Artikel überhaupt zum Ausdruck bringen will.
Die einzigen korrekten Behauptungen in dem Artikel sind, daß es ein Ausspähen von Accounts bei der VZ-Gruppe gegeben hat und daß der Tatverdächtige jetzt tot ist. Was da nun genau passiert ist, darüber gibt es unterschiedliche Berichte und Gerüchte und ich möchte mich da nicht an Mutmassungen beteiligen. Wen es interessiert, den möchte ich eher auf Netzpolitik.org verweisen.
Ansonsten ist nahezu alles andere in dem Artikel inhaltlich völliger Stuss. Beispiele gefällig?
“Der Hacker (aus dem Englischen ‘to hack’ = alles kurz und klein hacken) hatte eine Kopie der Passwortliste bereits weitergegeben und erhoffte sich damit Ruhm und Reichtum unter seinen Artgenossen in der Computerwelt.“
Zunächst mal sind Hacker Menschen (häufig Programmierer), die kreativ mit Technik umgehen, indem sie sie oft für andere Zwecke nutzen, als ursprünglich vorgesehen. Manchmal ist das das Aufdecken von Sicherheitslücken in Computern.
Leute die alles kurz und klein Schlagen nennt man hingegen Vandalen, Hooligans oder einfach Vollidioten.
Und was der verstorbene nun wirklich mit seiner Aktion bezweckt hat, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten, die gegenwärtig juristisch aufgearbeitet werden. Insofern sollte man hier sehr vorsichtig mit angeblichen Tatsachenbehauptungen sein.
Weiter unten heisst es:
“Der Internet-Kriminelle war ein Jugendlicher, ein Kind“.
Ja was denn jetzt? Kind oder Jugendlicher? Das macht juristisch gesehen ja einen ziemlichen Unterschied. Wie alt, war der Bengel denn nun wirklich?
“Jetzt, knapp einen Monat nach dem Freitod des Web-Hackers, wurde sein Abschiedsbrief veröffentlicht – geschrieben in einer Programmiersprache“
// no comment //
Aber es geht so immer weiter:
“Bei dem Code handelt es sich hierbei um die berüchtigte Programmiersprache C++, in der schon Metzel-Games wie Warcraft III und Doom 4 geschrieben wurden.“
Ähhhm, ja, und auch weitere gefährliche hinzersetzende Software, wie z.B. Microsoft Word und sogar ganze Betriebssysteme. Ich finde C++ zwar auch ‘berüchtigt’, aber eher wegen der rudimentären Speicherverwaltung. Mann!
Kopfschütteld habe ich dann auch noch diese Zeilen gelesen:
“In der IT-Szene wird C++ häufig für Websites und gewaltverherrlichende Computergames verwendet.“
Streichen Sie in diesem Satz bitte “Websites” und “gewaltverherrlichende”. Erst dann macht er Sinn.
Und weiter geht es:
“Es bietet dem Coder sehr viele Möglichkeiten, ist dafür aber auch die schwierigste Programmiersprache der Welt! Ohne jahrelanges Studium und die richtigen Bücher ist da nichts zu machen.”
Na guck mal an – Programmieren ist schwierig und man braucht lange, um es zu lernen. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ich habe die letzten 29 Jahre damit verbracht, programmieren zu lernen – und lerne immer noch.
Nun ist C++ sicherlich nicht an einem lauen Wochenende zu lernen, aber es gibt sicherlich noch sehr viel schwierigere Programmiersprachen.
Das Problem an diesem Artikel ist, daß hier mal wieder ahnungslosen und besorgten Eltern die Weltverschwörung im bösen, bösen Internet suggeriert wird. Dazu werden einige Reizworte, Halbwahrheiten und völlig falsch erläuterte Fachbegriffe wild zusammengemixt.
Dieser Artkel ist einfach derart schlecht, daß ich ihn nur noch als zynische Satire betrachten kann. Wirklich unglaublich…
Lesenswert sind dann die Kommentare.
Dirk Ollmetzer | Wednesday, 28 October 2009 |
Fundstücke
Wenn das Wetter draussen so besch… ist, daß man glatt zwei draus machen könnte, ist hier der Beweis, daß Wolken durchaus was tolles haben können. Dieses Hereinbrechen der Wolken über die Hügel nach San Francisco habe ich (etwas langsamer) ja auch schon live gesehen. Ist wirklich atemberaubend. Achtung: Fernwehalarm. ;-)
(gefunden bei Feingut)
Dirk Ollmetzer | Saturday, 26 September 2009 |
Fundstücke
Als Kind habe ich sehr gerne Cluedo gespielt (“Ich löse: Frau Weiss mit dem Kronleuchter in der Bibliothek”). Zudem liebe ich es, britsh English zu hören. Deshalb mochte ich diesen grandiosen Spot nach den ersten 1,5 Sekunden: “Test Your Awareness : Whodunnit?” Der Spot ist extrem kurz (1:54 min inkl. Making-of und Nachspann) und hat gleich 2 heftige Wendungen, die einem sehr zu denken geben. Hier ist erstmal der Spot:
Obwohl ich vorher bereits wusste, daß es eigentlich nicht darum geht, wer der Schuldige in einem Kriminalfall ist, war ich doch erschüttert, wie wenig ich vom Inhalt mitbekommen habe – nämlich nur 2 Details von sage und schreibe 21! Mit meiner Awareness ist es also trotz Vorwarnung nicht besonders weit her.
Dirk Ollmetzer | Friday, 10 April 2009 |
Fundstücke
Ich bin vor ‘ner Stunde über diesen wirklich sehr liebevoll gemachten Blog (http://clockworker.de/cw/) zum Thema Steampunk gestolpert. Seitdem stöbere ich durch die Artikel und bin begeistert. Klasse Bilder, seltsame Maschinen, schräge Videos und hin und wieder auch mal ‘ne attraktive Frau. Ich finde diese Genre einfach toll.
Dirk Ollmetzer | Thursday, 26 February 2009 |
Fundstücke
Bisher habe ich Georg Schramm für den besten Deutschen Kabarettisten gehalten. Ich habe mich getäuscht und tue ihm massiv unrecht. Er spricht einfach nur die Wahrheit aus – und zwar mit angemessener Artikulation.
Dirk Ollmetzer | Monday, 9 February 2009 |
Fundstücke
Gestern hatte ich einen Anfall von Interesse am altindustriellen England. Habe zunächst mit Google Earth Orte wie Manchester, Sheffield und Liverpool abgesucht. War erstaunt, daß das alles so nah beieinander liegt. Aber natürlich ist mittlerweile kaum noch etwas von der alten Industrielandschaft übriggeblieben. Der richtige Grusel kam mir erst, als ich über diese Fotostrecke auf Flickr gestolpert bin: The Last Days of the Old North.
Diese Bilder stammen nicht etwa von 1895 oder 1930, wie man vermuten könnte. Die meisten sind zwischen 1969 und 1974 aufgenommen. Es ist wirklich unglaublich, wie trostlos man Städte bauen kann. Ein Wunder, daß nicht 30% der Bevölkerung Amok gelaufen sind.
GRU-SE-LIG !
Dirk Ollmetzer | Thursday, 29 January 2009 |
Fundstücke
WAS???
Ich bin gerade über ein Video eines einstündigen Vortrags von einem der durchgeknalltesten Game-Designer der 80er Jahre gestolpert. Zu meiner großen Überraschung ist er immer noch aktiv – und zwar als Freiberufler. Sein Spiel “Matrix” auf dem Commodore 64 ist einer meiner All-Time-Favourites.
Das Video enthält erschreckend lange Haare, Ballerspiele, psychedelische Farben und Sounds, Lamas, Giraffen und Schafe sowie tonnenweise genuscheltes Englisch. Wozu noch Drogen, bei diesen Spielen?
Ladies and gentlemen, here’s Jeff Minter.
Es kann wirklich niemand guten Gewissens sagen, er hätte die heutige Situation auf dem Zeitungsmarkt nicht kommen sehen, ohne gleichzeitig zuzugeben, fast 30 Jahre im geistigen Tiefschlaf gelegen zu haben. Hier ist der Beweis: Eine Reportage aus dem Jahr 1981 über ein Experiment des San Francisco Examiner.
Im direkten Vergleich die heutige Website des SF Examiner.